Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

Er blickte über das Tal hinaus und versuchte, bis zu den schwarzen Kiefern zu sehen, die die fernen Klippen säumten. Dann auf zu den Sternen. Dort wanderte Orion würdevoll über den Horizont. Und die Pleiaden, kaum sichtbar am zunehmend dunklen Himmel. Gut möglich, dass dies für eine Weile das letzte Mal war, dass er den Himmel sah, und er wollte es genießen. Er dachte an Gefängnisse, an Gitterstäbe und Schlösser und undurchdringliche Mauern und erinnerte sich an Fort William. Fort William. Wentworth. Die Bastille. Mauern aus Stein, über einen Meter dick, die kalte Luft und alles Licht fernhielten. Schmutz, Gestank, Hunger, Grabesenge …

Er schüttelte die Gedanken mit einem Schulterzucken ab. Er hatte diesen Weg gewählt, und es war gut so. Dennoch suchte er den Himmel nach Taurus ab. Nicht die hübscheste Konstellation, doch es war die seine. Geboren im Zeichen des Stiers, stur und stark. Stark genug, so hoffte er, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Inmitten der zunehmenden Geräusche der Nacht ertönte ein scharfer, hoher Pfiff. Es hätte der Nachtgesang eines Brachvogels am See sein können, doch er erkannte das Signal. Es kam jemand den Weg entlang – ein Freund.

Es war Mary MacNab, die nach dem Tod ihres Mannes Küchenmagd in Lallybroch geworden war. Normalerweise waren es ihr Sohn Rabbie oder Fergus, die ihm etwas zu essen und Neuigkeiten brachten, doch auch sie war schon ein paar Mal da gewesen.

Sie hatte einen Korb dabei, der ungewöhnlich reichlich gefüllt war, mit kaltem gebratenem Wildhuhn, frischem Brot, einigen Frühlingszwiebeln, einer Handvoll frühreifer Kirschen und einer Flasche Ale. Jamie begutachtete die Ausbeute, dann hob er ironisch lächelnd den Kopf.

»Mein Abschiedsfest, wie?«

Sie nickte wortlos. Mary war eine kleine Frau, deren dunkles Haar mit vielen grauen Strähnen durchzogen war, das Gesicht von den Falten eines harten Lebens gezeichnet. Doch ihre Augen waren sanft und braun und ihre Lippen voll und rund.

Ihm wurde bewusst, dass er ihren Mund anstarrte, und er wandte sich hastig wieder dem Korb zu.

»Gott, ich werde so satt sein, dass ich mich kaum bewegen kann. Es gibt sogar Kuchen! Wie in aller Welt haben die Damen das nur hinbekommen?«

Sie zuckte mit den Schultern – Mary MacNab verlor nicht viele Worte –, nahm ihm den Korb ab und begann, die hölzerne Tischplatte zu decken, die auf Steine gestützt war. Sie deckte den Tisch für sie beide. Das war nichts Ungewöhnliches; sie hatte schon öfter mit ihm zu Abend gegessen und ihm dabei das Neueste aus dem Distrikt erzählt. Dennoch, wenn dies seine letzte Mahlzeit vor dem Aufbruch aus Lallybroch war, überraschte es ihn, dass weder seine Schwester noch die Jungen gekommen waren, um sie mit ihm zu teilen. Vielleicht waren Besucher im Haus, die es ihnen schwermachten, es unentdeckt zu verlassen.

Er bedeutete ihr mit einer höflichen Geste, sich zu setzen, ehe er ebenfalls im Schneidersitz auf dem festen Lehmboden Platz nahm.

»Habt Ihr mit Joe Fraser gesprochen? Wo soll es denn sein?«, fragte er und biss in das kalte Huhn.

Sie erzählte ihm die Einzelheiten des Plans; man würde ihm vor dem Morgengrauen ein Pferd bringen, und er würde das schmale Tal über den Pass verlassen. Dann umkehren, die kleineren Hügel überqueren und über Feesyhant’s Burn ins Tal zurückreiten, als sei er auf dem Heimweg. Die Engländer würden ihm irgendwo zwischen Struy und Eskadale auflauern, am wahrscheinlichsten in Midmains; die Stelle eignete sich gut für einen Hinterhalt, denn das Tal stieg zwar auf beiden Seiten steil an, doch am Bach gab es eine bewaldete Stelle, wo sich mehrere Männer verbergen konnten.

Nach dem Essen packte sie den Korb ordentlich zusammen und ließ ihm genug für ein kleines Frühstück vor dem Aufbruch im Morgengrauen da. Eigentlich erwartete er, dass sie dann gehen würde, doch das tat sie nicht. Sie kramte in der Felsspalte, in der er ein Bettzeug aufbewahrte, breitete es sorgfältig auf dem Boden aus, schlug die Decken zurück und kniete sich neben das Lager, die Hände auf dem Schoß gefaltet.

Er lehnte sich mit verschränkten Armen an die Höhlenwand. Ungeduldig blickte er auf ihren Scheitel hinunter.

»So ist das also, ja?«, wollte er wissen. »Und wessen Idee war das? Eure oder die meiner Schwester?«

»Ist das wichtig?«, sagte sie gefasst, die Hände reglos auf dem Schoß, das dunkle Haar glatt in seinem Netz.

Er schüttelte den Kopf und beugte sich nieder, um sie hochzuziehen.

»Nein, es ist nicht wichtig, weil es nicht geschehen wird. Ich weiß Eure guten Absichten zu schätzen, aber …«

Er wurde durch ihren Kuss unterbrochen. Ihre Lippen waren so sanft, wie sie aussahen. Er packte sie fest an beiden Handgelenken und schob sie von sich.

»Nein!«, sagte er. »Es ist nicht notwendig, und ich möchte es nicht tun!« Ihm war unangenehm bewusst, dass sein Körper mit dieser Einschätzung alles andere als übereinstimmte, schlimmer noch, dass seine Hose, die zu klein und fadenscheinig war, keinen Zweifel am Ausmaß dieser Meinungsverschiedenheit ließ.

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