Was auch immer Jamie getan hatte, es war harte Arbeit gewesen; sein Hemd war durchgeschwitzt und klebte ihm an den Schultern. Er fuhr herum, als wir das Zimmer betraten, und ich sah, dass sein Blick auf die hölzerne Schatulle gerichtet gewesen war, die Geilie auf dem Tisch stehengelassen hatte. Seine Miene bestätigte, dass ich mit meiner Vermutung recht gehabt hatte – es war die Kiste, die er auf der Insel der
»Ich glaube, es ist mir gelungen, Eure Zuckerpresse instand zu setzen, Mistress«, sagte er und verbeugte sich höflich vor Geilie. »Ein Zylinder hat einen Riss, den Euer Aufseher und ich mit Keilen stopfen konnten. Dennoch, ich fürchte, Ihr werdet bald einen neuen brauchen.«
Geilie zog belustigt die Augenbrauen hoch.
»Nun, ich stehe in Eurer Schuld, Mr. Fraser. Kann ich Euch nach der Anstrengung eine Erfrischung anbieten?« Ihre Hand schwebte über den aufgereihten Glöckchen, aber Jamie schüttelte den Kopf und nahm seinen Rock von dem Korbsessel.
»Ich danke Euch, Mistress, aber wir müssen Euch leider verlassen. Wir haben noch einen weiten Rückweg vor uns und müssen aufbrechen, wenn wir es bis Einbruch der Dunkelheit schaffen wollen.« Sein Gesicht verlor plötzlich jeden Ausdruck, und ich wusste, dass er seine Rocktasche gespürt und begriffen haben musste, dass die Fotos nicht mehr da waren.
Er warf mir einen raschen Blick zu, und ich fasste mir mit einem kurzen Nicken an die Tasche, in der sie sich befanden.
»Danke für deine Gastfreundschaft«, sagte ich. Ich ergriff meinen Hut und steuerte hastig auf die Tür zu. Jetzt, da Jamie zurück war, wollte ich nichts mehr, als Rose Hall und seine Besitzerin schnell hinter mir zu lassen. Doch Jamie blieb noch einen Moment stehen.
»Ich habe mich gefragt, Mrs. Abernathy – da Ihr erwähntet, dass Ihr eine Weile in Paris gelebt habt –, ob Ihr dort möglicherweise einem Herrn aus meiner eigenen Bekanntschaft begegnet seid. Kanntet Ihr zufällig den Herzog von Sandringham?«
Neugierig legte sie den cremeblonden Kopf schief und sah ihn an, doch da er sonst nichts sagte, nickte sie.
»Aye, ich habe ihn gekannt. Warum?«
Jamie schenkte ihr sein bezauberndstes Lächeln. »Kein besonderer Grund, Mistress, nur Neugier, könnte man sagen.«
Als wir das Tor durchquerten, hatte sich der Himmel vollständig zugezogen, und es war klar, dass wir den Rückweg nicht schaffen würden, ohne nass zu werden. Angesichts der Umstände war mir das gleichgültig.
»Du hast Briannas Bilder?«, war das Erste, was Jamie sagte, als er kurz sein Pferd anhielt.
»Ja, hier.« Ich klopfte auf meine Tasche. »Hast du irgendeine Spur von Ian gefunden?«
Er sah sich um, als fürchtete er, dass wir verfolgt würden.
»Aus dem Aufseher und den Sklaven konnte ich nichts herausbekommen – sie haben Todesangst vor dieser Frau, und ich kann nicht sagen, dass ich ihnen das verdenke. Aber ich weiß, wo er ist«, sagte er mit beträchtlicher Genugtuung.
»Wo denn? Können wir heimlich zurückgehen und ihn holen?« Ich stellte mich in die Bügel, um mich umzuschauen; das Schieferdach war alles, was zwischen den Wipfeln von Rose Hall zu sehen war. Ich hätte das Anwesen nur sehr widerstrebend noch einmal betreten – außer um Ians willen.
»Noch nicht.« Jamie streckte die Hand nach meinem Zaumzeug aus und lenkte das Pferd auf den Weg zurück. »Ich werde Hilfe brauchen.«
Unter dem Vorwand, Material für die Reparatur der beschädigten Zuckerpresse zu suchen, war es Jamie gelungen, im Umkreis einer Viertelmeile vom Haus den Großteil der Plantage in Augenschein zu nehmen, einschließlich einer Ansammlung von Sklavenhütten, der Stallungen, eines nicht mehr benutzten Trockenschuppens für Tabak und des Gebäudes, in dem sich die Raffinerie befand. Nirgendwo war er auf größeren Widerstand gestoßen als den einen oder anderen neugierigen oder feindseligen Blick – außer in der Nähe der Raffinerie.
»Dieser große schwarze Kerl, den wir auf der Veranda gesehen haben, saß davor auf dem Boden«, sagte er. »Als ich auf ihn zugegangen bin, wurde der Aufseher furchtbar nervös; er hat mich weggerufen und mich gewarnt, dem Mann nicht zu nahe zu kommen.«
»Das klingt nach einer wirklich ausgezeichneten Idee«, sagte ich und erschauerte sacht. »Ihm nicht zu nahe zu kommen, meine ich. Aber du meinst, er hatte etwas mit Ian zu tun?«
»Er saß vor einer kleinen Tür, die in den Boden eingelassen war, Sassenach.« Jamie lenkte sein Pferd geschickt um einen umgestürzten Baumstamm auf dem Weg herum. »Sie muss in einen Keller unter der Raffinerie führen.« Während der gesamten Zeit, die Jamie in der Nähe der Raffinerie hatte verbringen können, hatte sich der Mann nicht einen Zentimeter bewegt. »Wenn Ian auf der Plantage ist, dann dort.«
Алекс Каменев , Владимир Юрьевич Василенко , Глуховский Дмитрий Алексеевич , Дмитрий Алексеевич Глуховский , Лиза Заикина
Фантастика / Приключения / Научная Фантастика / Современная русская и зарубежная проза / Социально-психологическая фантастика / Социально-философская фантастика / Современная проза