Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

Von diesem Tisch verlangte man normalerweise nicht mehr, als dass er eine kleine Lampe und eine Auswahl kleinerer Sammlerstücke des Reverends trug; jetzt war er nur deshalb dienstverpflichtet worden, weil jede andere horizontale Oberfläche im Haus bereits überquoll mit Papieren, Tagebüchern, Büchern und dicken Briefumschlägen von historischen Gesellschaften, Universitäten und Bibliotheken in England, Schottland und Irland.

»Wenn du noch ein einziges Blatt auf dieses Möbelstück legst, wird es zusammenbrechen«, stellte Claire fest, als Roger achtlos die Hand ausstreckte, um seinen Ordner auf das mit Intarsien verzierte Tischchen zu werfen.

»Äh? Oh, das stimmt.« Noch in der Bewegung wechselte er die Richtung, sah sich vergeblich nach einem anderen Platz für den Ordner um und legte ihn schließlich zu seinen Füßen auf den Boden.

»Mit Wentworth bin ich so gut wie fertig«, sagte Claire. Sie zeigte mit dem Zeh auf einen krummen Stapel am Boden. »Haben wir die Register aus Berwick schon bekommen?«

»Ja, gerade heute Morgen. Aber wo habe ich sie nur hingelegt?« Roger ließ den Blick vage durch das Zimmer schweifen, das an die Plünderung der Bibliothek von Alexandria erinnerte, just bevor man die erste Fackel entzündete. Er rieb sich die Stirn und versuchte, sich zu konzentrieren. Nachdem er eine Woche lang täglich zehn Stunden damit verbracht hatte, die handgeschriebenen Register britischer Gefängnisse und die Briefe, Logbücher und Tagebücher ihrer Verwalter durchzublättern, um eine offizielle Spur von Jamie Fraser zu finden, fühlte sich Roger allmählich, als hätte man seine Augen mit Sandpapier traktiert.

»Der Umschlag war blau«, sagte er schließlich. »Ich weiß noch genau, dass er blau war. Ich habe die Papiere von MacAllister bekommen, der im Trinity in Cambridge Geschichte lehrt, und das Trinity College benutzt diese großen hellblauen Umschläge mit dem College-Wappen. Vielleicht hat Fiona ihn gesehen. Fiona!«

Er ging zur Tür des Studierzimmers und rief durch den Flur Richtung Küche. Trotz der späten Stunde brannte das Licht noch, und der stärkende Duft von Kakao und frisch gebackenem Mandelkuchen schwebte in der Luft. Niemals hätte Fiona ihren Posten verlassen, solange die geringste Möglichkeit bestand, dass jemand in ihrer Umgebung etwas Nahrhaftes benötigen könnte.

»Och, aye?« Fiona steckte den braunen Lockenkopf aus der Küche. »Es gibt gleich Kakao«, versicherte sie ihm. »Ich warte nur darauf, dass der Kuchen aus dem Ofen kommen kann.«

Roger lächelte sie voll tiefster Zuneigung an. Fiona hatte zwar selbst nicht das Geringste für Geschichte übrig – sie las nie etwas außer dem jüngsten Klatschmagazin –, doch sie stellte sein Tun niemals in Frage und staubte seelenruhig täglich die Stapel von Büchern und Papieren ab, ohne sich Gedanken über ihren Inhalt zu machen.

»Danke, Fiona«, sagte er. »Ich habe mich aber auch gefragt, ob du vielleicht einen großen blauen Umschlag gesehen hast – ziemlich dick, ungefähr so?« Er deutete die Maße mit den Händen an. »Er ist mit der Morgenpost gekommen, aber ich habe ihn verlegt.«

»Du hast ihn oben im Bad liegengelassen«, sagte sie prompt. »Da liegt auch das große Buch mit der Goldschrift und dem Bild des Bonnie Prince auf dem Titel und drei Briefe, die du gerade aufgemacht hattest, und dann noch die Gasrechnung, die du bitte nicht vergessen darfst, sie ist am Vierzehnten fällig. Ich habe es alles oben auf den Geyser gelegt, damit es nicht im Weg ist.« Die Zeituhr des Ofens erscholl mit einem leisen scharfen Ding!, und mit einem unterdrückten Ausruf zog Fiona abrupt den Kopf ein.

Roger wandte sich um und ging lächelnd die Treppe hinauf, immer zwei Stufen auf einmal. Hätte Fiona andere Interessen gehabt, hätte ihr Gedächtnis sie zur Wissenschaftlerin machen können. Auch so war sie keine schlechte Forschungsassistentin. Solange sich ein bestimmtes Dokument oder Buch anhand seines Aussehens beschreiben ließ, nicht seines Titels oder Inhalts, wusste Fiona mit Verlass, wo genau es sich befand.

»Och, das ist doch nicht schlimm«, hatte sie Roger unbekümmert beruhigt, als er sich für das Durcheinander entschuldigte, das er im Haus anrichtete. »Fast könnte man meinen, der Reverend würde noch leben, mit all diesen Papieren, die überall verstreut sind. Wie in alten Zeiten, was?«

Als er mit dem blauen Umschlag in den Händen langsamer wieder nach unten ging, fragte er sich, was sein verstorbener Adoptivvater wohl von seiner gegenwärtigen Spurensuche gehalten hätte.

»Hätte mich nicht gewundert, wenn er sich selbst darauf gestürzt hätte«, murmelte er vor sich hin. Er sah den Reverend lebhaft vor sich, dessen Glatze unter den altmodischen Schalen der Hängelampen im Flur geglänzt hatte, während er vom Studierzimmer in die Küche schlurfte, wo die alte Mrs. Graham, Fionas Großmutter, den Herd bemannte und sich bei nächtlichen Anwandlungen wissenschaftlichen Forscherdrangs um die körperlichen Bedürfnisse des alten Mannes gekümmert hatte, so wie Fiona es jetzt für ihn tat.

Перейти на страницу:

Похожие книги

Невеста
Невеста

Пятнадцать лет тому назад я заплетал этой девочке косы, водил ее в детский сад, покупал мороженое, дарил забавных кукол и катал на своих плечах. Она была моей крестницей, девочкой, которую я любил словно родную дочь. Красивая маленькая принцесса, которая всегда покоряла меня своей детской непосредственностью и огромными необычными глазами. В один из вечеров, после того, как я прочел ей сказку на ночь, маленькая принцесса заявила, что я ее принц и когда она вырастит, то выйдет за меня замуж. Я тогда долго смеялся, гладя девочку по голове, говорил, что, когда она вырастит я стану лысым, толстым и старым. Найдется другой принц, за которого она выйдет замуж. Какая девочка в детстве не заявляла, что выйдет замуж за отца или дядю? С тех пор, в шутку, я стал называть ее не принцессой, а своей невестой. Если бы я только знал тогда, что спустя годы мнение девочки не поменяется… и наша встреча принесет мне огромное испытание, в котором я, взрослый мужик, проиграю маленькой девочке…

Павлина Мелихова , протоиерей Владимир Аркадьевич Чугунов , С Грэнди , Ульяна Павловна Соболева , Энни Меликович

Фантастика / Приключения / Приключения / Фантастика: прочее / Современные любовные романы
Будущее
Будущее

На что ты готов ради вечной жизни?Уже при нашей жизни будут сделаны открытия, которые позволят людям оставаться вечно молодыми. Смерти больше нет. Наши дети не умрут никогда. Добро пожаловать в будущее. В мир, населенный вечно юными, совершенно здоровыми, счастливыми людьми.Но будут ли они такими же, как мы? Нужны ли дети, если за них придется пожертвовать бессмертием? Нужна ли семья тем, кто не может завести детей? Нужна ли душа людям, тело которых не стареет?Утопия «Будущее» — первый после пяти лет молчания роман Дмитрия Глуховского, автора культового романа «Метро 2033» и триллера «Сумерки». Книги писателя переведены на десятки иностранных языков, продаются миллионными тиражами и экранизируются в Голливуде. Но ни одна из них не захватит вас так, как «Будущее».

Алекс Каменев , Владимир Юрьевич Василенко , Глуховский Дмитрий Алексеевич , Дмитрий Алексеевич Глуховский , Лиза Заикина

Фантастика / Приключения / Современная русская и зарубежная проза / Научная Фантастика / Социально-психологическая фантастика / Социально-философская фантастика / Современная проза