Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

Ich landete ziemlich unsanft auf dem Hintern. Ich versuchte erst gar nicht zu sehen, was vorging, sondern drehte mich um und machte mich auf allen vieren durch den grasigen Schlamm davon. Das grunzende Zischen erklang erneut, nur lauter, und rutschende Krabbelgeräusche folgten mir. Irgendetwas berührte meinen Fuß, und ich rappelte mich zum Rennen hoch.

In meiner Panik begriff ich erst, dass ich plötzlich etwas sehen konnte, als der Mann direkt vor mir aufragte. Ich prallte mit ihm zusammen, und seine Fackel fiel zu Boden und zischte im feuchten Laub.

Hände packten meine Schultern, und hinter mir erschollen Rufe. Ich stand mit dem Gesicht an eine unbehaarte Brust gepresst, die kräftig nach Moschus roch. Keuchend fand ich das Gleichgewicht wieder, und als ich zurückfuhr, sah ich mich dem Gesicht eines hochgewachsenen schwarzen Sklaven gegenüber, der ebenso perplex wie bestürzt auf mich hinunterstarrte.

»Missus, was machen hier?«, sagte er. Doch ehe ich antworten konnte, wurde sein Augenmerk von mir auf das Geschehen in meinem Rücken gelenkt. Er ließ meine Schultern los, und ich drehte mich um.

Das Tier war von sechs Männern umzingelt. Zwei von ihnen hielten Fackeln hoch, um den anderen vier zu leuchten. Diese waren nur mit Lendenschurzen bekleidet und hielten angespitzte lange Stangen in den Händen.

Meine Beine brannten und zitterten noch von dem Hieb, der sie getroffen hatte; als ich jetzt sah, was mich getroffen hatte, hätten sie um ein Haar erneut nachgegeben. Das Tier war fast vier Meter lang, und sein gepanzerter Körper hatte den Umfang eines Rum-Fasses. Der mächtige Schwanz schlug plötzlich zur Seite aus; der Mann, der ihm am nächsten stand, sprang mit einem erschrockenen Ausruf beiseite, und der Echsenkopf drehte sich mit geöffneten Kiefern und stieß noch einmal sein Zischen aus.

Dann schnappten die Kiefer deutlich hörbar zu, und ich sah den typischen Reißzahn, der sich aus dem Unterkiefer zu einer Miene der vorgetäuschten Höflichkeit erhob.

Die Männer mit den Stangen stachen auf das Krokodil ein, offenbar, um es zu reizen. Dabei schienen sie recht erfolgreich zu sein. Das Krokodil stemmte seine fetten Gliedmaßen gespreizt in den Boden und griff mit voller Wucht an. Es war erstaunlich schnell; der Mann, der vor ihm stand, sprang mit einem Aufschrei zurück, rutschte im Schlamm aus und fiel zu Boden.

Der Schwarze, mit dem ich vorhin zusammengestoßen war, schwang sich in die Luft und landete auf dem Rücken des Krokodils, lauthals ermuntert von den Fackelträgern. Einer der Männer mit den Stangen traute sich mehr als seine Kameraden; er sprang vor und hieb dem Tier seine Waffe über den breiten Schuppenkopf, um es abzulenken, während der gestürzte Sklave rückwärtskroch und mit den Fersen Furchen in den schwarzen Schlamm zog.

Der Mann auf dem Rücken des Krokodils tastete – allem Anschein nach in selbstmörderischer Absicht – nach der Schnauze. Es gelang ihm, dem Tier einen Arm um den Hals zu legen und mit dem anderen die Nasenspitze zu fassen. Er hielt ihm die Schnauze zu und brüllte seinen Kameraden etwas zu.

Plötzlich trat eine Gestalt, die ich bis jetzt nicht bemerkt hatte, aus dem Schatten des Zuckerrohrs. Sie ging vor dem ringenden Paar auf die Knie und legte der Echse zielstrebig eine Seilschlinge um die Kiefer. Die Rufe schwollen zu Triumphgeschrei an, das jedoch auf ein scharfes Wort der knienden Gestalt abrupt verstummte.

Der Mann erhob sich heftig gestikulierend und rief einige Befehle. Er sprach zwar kein Englisch, doch es war offensichtlich, worum es ihm ging; der gewaltige Schwanz war noch frei und hieb mit solcher Wucht von rechts nach links, dass er jeden Mann in Reichweite zu Boden geworfen hätte. Angesichts der Kraft, die hinter diesen Bewegungen steckte, konnte ich nur darüber staunen, dass meine Beine nur geprellt waren, nicht gebrochen.

Auf die Befehle ihres Anführers hin näherten sich die Stockträger tänzelnd. Ich konnte spüren, wie sich die beinahe angenehme Taubheit des Schocks über mich stahl, und in diesem Zustand der Unwirklichkeit überraschte es mich eigentlich gar nicht zu sehen, dass der Anführer der Mann namens Ishmael war.

»Huwe!«, sagte er und gestikulierte mit den Handflächen, so dass es keinen Zweifel gab, was er meinte. Zweien der Männer war es gelungen, dem Tier ihre Stangen unter den Bauch zu schieben; ein Dritter zielte jetzt glücklich an dem schlagenden Kopf vorbei und rammte ihm den Stock unter die Brust.

»Huwe!«, sagte Ishmael erneut, und alle drei stemmten sich mit aller Kraft gegen ihre Stangen. Das Reptil flog mit einem klebrigen Platsch! auf den Rücken, wo es heftig um sich schlug, seine Unterseite ein plötzliches weißes Glänzen im Fackelschein.

Die Fackelträger riefen jetzt wieder; der Lärm war ohrenbetäubend. Dann brachte Ishmael sie mit einem Wort zum Schweigen und streckte fordernd die Hand aus. Ich konnte zwar nicht sagen, was für ein Wort er gerufen hatte, aber es hätte auch »Skalpell!« sein können. Der Ton – und das Ergebnis – war der gleiche.

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