Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

»Natürlich«, sagte ich. Mir brach der kalte Schweiß aus, und ich konnte mein Herz wie einen Schmiedehammer schlagen spüren. »Das habe ich doch gleich gewusst.«

Sie hatten dem Krokodil den Kopf abgetrennt und die Zunge und den Boden der Maulhöhle herausgeschnitten. Er trug den gewaltigen Kopf mit den kalten Augen wie einen Hut, in dessen Tiefen seine eigenen Augen hinter dem Gitter aus Zähnen nur als schwacher Glanz zu sehen waren. Der leere Unterkiefer und die hängenden Kinnbacken verbargen seine untere Gesichtshälfte hinter einer Miene grimmiger Jovialität.

»Egungun hat Euch nicht verletzt?«, fragte er.

»Nein«, sagte ich. »Dank der Hilfe der Männer. Äh … Ihr würdet das nicht vielleicht absetzen?«

Er ignorierte meine Frage und richtete sich in die Hocke auf, während er anscheinend überlegte, was mit mir zu tun war. Ich konnte zwar sein Gesicht nicht sehen, doch jede Kontur seines Körpers drückte tiefste Unentschlossenheit aus.

»Warum Ihr hier?«, fragte er schließlich.

Weil mir nichts Besseres einfiel, erzählte ich es ihm. Wenn er vorgehabt hätte, mir den Schädel einzuschlagen, hätte er es schließlich gleich getan, als ich neben dem Zuckerrohrfeld zusammenbrach.

»Ah«, sagte er, als ich fertig war. Die Schnauze des Reptils nickte sacht in meine Richtung, während er nachdachte. Aus einer Nüster fiel mir ein Tropfen Flüssigkeit auf die bloße Hand. Ich erschauerte und wischte sie mir hastig am Rock ab.

»Missus heute Nacht nicht hier«, sagte er schließlich, als fragte er sich, ob es richtig war, mir dieses Wissen anzuvertrauen.

»Ja, ich weiß«, sagte ich und hielt mich zum Aufstehen bereit. »Könnt Ihr – oder einer der Männer – mich zu dem großen Baum am Fluss zurückbringen? Mein Mann wird schon nach mir suchen«, fügte ich betont hinzu.

»Hat sie sicher den Jungen mit«, fuhr Ishmael fort, ohne mich zu beachten.

Mir war leichter ums Herz geworden, als er mir bestätigt hatte, dass Geilie fort war; diese Worte versetzten mir einen Dämpfer.

»Sie hat Ian mitgenommen? Warum?«

Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, doch aus den Augen im Inneren der Krokodilmaske glitzerte mir etwas entgegen, das zum Teil Belustigung war – aber nur zum Teil.

»Missus mag Jungen«, sagte er, und sein hämischer Ton ließ keinen Zweifel daran, wie er das meinte.

»Tatsächlich«, sagte ich ausdruckslos. »Wisst Ihr, wann sie zurückkommt?«

Die lange, mit Zähnen gespickte Schnauze hob sich plötzlich, doch ehe er antworten konnte, spürte ich, dass jemand hinter mir stand, und fuhr auf dem Strohlager herum.

»Ich kenne Euch«, sagte die Gestalt, die mit einer kleinen Falte auf der breiten, glatten Stirn auf mich hinunterblickte. »Nicht wahr?«

»Wir sind uns bereits begegnet«, sagte ich und versuchte, meine Verblüffung hinunterzuschlucken. »Wie – wie geht es Euch, Miss Campbell?«

Offensichtlich besser als bei unserer letzten Begegnung, obwohl ihr adrettes Wollkleid einem losen Kleid aus grober weißer Baumwolle gewichen war, das an der Taille mit einem breiten, ungesäumten, indigoblau gefleckten Streifen desselben Materials gegürtet war. Doch ihr Gesicht und ihre Gestalt waren schlanker geworden, und sie hatte das käsige, schlaffe Aussehen zu vieler Monate ohne frische Luft verloren.

»Es geht mir gut, danke, Ma’am«, sagte sie höflich. Ihre hellblauen Augen blickten unverändert unscharf in die Ferne, und trotz der neuen Sonnenfarbe ihrer Haut war es klar, dass Miss Margaret Campbell nach wie vor nicht völlig von dieser Welt war.

Dieser Eindruck wurde durch die Tatsache bestätigt, dass ihr Ishmaels unkonventionelle Aufmachung gar nicht aufgefallen zu sein schien – oder sie Ishmael gar nicht bemerkt zu haben schien. Ihr Blick blieb unverwandt auf mir haften, und etwas wie Neugier flackerte über ihre stupsnasigen Züge hinweg.

»Es ist sehr höflich von Euch, mich zu besuchen, Ma’am«, sagte sie. »Dürfte ich Euch eine Stärkung anbieten? Eine Tasse Tee vielleicht? Wir haben keinen Rotwein, weil mein Bruder der Überzeugung ist, dass Alkohol das Fleisch in Versuchung führt.«

»Das kann man wohl sagen«, erwiderte ich und fand, dass ich im Moment eine anständige Portion Versuchung gut gebrauchen konnte.

Ishmael hatte sich erhoben und verbeugte sich jetzt so tief vor Miss Campbell, dass der Krokodilkopf gefährlich ins Rutschen geriet.

»Bereit, bébé?«, fragte er leise. »Das Feuer wartet.«

»Feuer«, sagte sie. »Ja, natürlich.« Und wandte sich mir zu.

»Möchtet Ihr mich nicht begleiten, Mrs. Malcolm?«, fragte sie großzügig. »Der Tee wird gleich serviert. Ich schaue so gern in ein schönes Feuer«, vertraute sie mir an und nahm meinen Arm, als ich mich erhob. »Geht es Euch nicht auch manchmal so, dass Ihr das Gefühl habt, in den Flammen Dinge zu sehen?«

»Hin und wieder«, sagte ich mit einem Blick auf Ishmael, der jetzt in der Tür stand. Seine Unentschlossenheit war nicht zu übersehen, doch da sich Miss Campbell unerschütterlich auf ihn zubewegte und mich dabei hinter sich herzog, zuckte er kaum merklich mit den Schultern und trat beiseite.

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