Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

»Ist das so?«, sagte er schließlich. »Zulassen, dass man dich ergreift, zuzusehen, wie man dich hängt, und keinen Laut von mir geben – aus Angst um meinen Ruf? Jamie, wofür hältst du mich?«

Jamies Mund zuckte sacht.

»Für einen Freund, John«, sagte er. »Und wenn ich deine Freundschaft annehme – und dein verdammtes Boot! –, dann wirst du es mit der meinen ebenso halten und schweigen. Aye?«

Der Gouverneur funkelte ihn einen Moment lang an und presste die Lippen fest zusammen, dann gab er sich geschlagen und ließ die Schultern hängen.

»Das werde ich«, sagte er knapp. »Aber ich würde es als großen persönlichen Gefallen betrachten, wenn es dir gelingen würde, dich nicht erwischen zu lassen.«

Jamie rieb sich mit dem Fingerknöchel über den Mund und verbarg sein Lächeln.

»Ich werde mir alle Mühe geben, John.«

Der Gouverneur ließ sich erschöpft zum Sitzen nieder. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen, und sein makelloses Leinen war welk geworden; offenbar hatte er seit dem Vortag die Kleider nicht gewechselt.

»Also schön. Ich weiß nicht, wohin du willst, und das ist vermutlich auch besser so. Aber wenn du kannst, meide die Routen nördlich von Antigua. Ich habe heute Morgen ein Boot losgeschickt und um so viele Männer gebeten, wie die dortige Kaserne mir zur Verfügung stellen kann, Soldaten und Seeleute. Sie werden spätestens übermorgen hierher unterwegs sein, um die Stadt und den Hafen vor den entlaufenen Sklaven zu schützen, falls es zu einer offenen Rebellion kommt.«

Jamies Blick kreuzte den meinen, und ich zog fragend die Augenbraue hoch, doch er schüttelte beinahe unmerklich den Kopf. Wir hatten dem Gouverneur von der Sklavenmeuterei am Yallahs River und von der Flucht der Sklaven erzählt – er hatte ohnehin bereits aus anderen Quellen davon gehört. Wir hatten ihm nicht erzählt, was wir später in dieser Nacht im Schutz einer kleinen Bucht gesehen hatten, in der wir beigedreht und die Segel gerefft hatten, um ihr Weiß zu verbergen.

Der Fluss war schwarz wie Onyx, doch die breite Wasserfläche schimmerte sanft. Wir hatten sie kommen gehört und hatten Zeit gehabt, uns zu verstecken, ehe uns das Schiff einholte; das ganze Flusstal war vom Schlagen der Trommeln und dem wilden Jubel vieler Stimmen erfüllt, als die Bruja an uns vorüberfuhr, von der Strömung flussabwärts getragen. Die Leichen der Piraten lagen vermutlich irgendwo flussaufwärts, wo sie friedlich unter den Zedern und Frangipani verwesten.

Die entflohenen Sklaven vom Yallahs River waren nicht in die Berge Jamaicas gegangen, sondern hinaus aufs Meer, vermutlich, um sich Bouassas Anhängern auf Hispaniola anzuschließen. Die Bewohner von Kingston hatten von den Sklaven nichts zu befürchten – aber es war um einiges besser, wenn die Königliche Marine ihr Augenmerk auf Kingston richtete als auf Hispaniola, unser Ziel.

Jamie erhob sich, um sich zu verabschieden, doch Grey hielt ihn auf.

»Warte. Brauchst du denn keinen sicheren Aufenthaltsort für deine – für Mrs. Fraser?« Er sah mich nicht an, sondern richtete den Blick unverwandt auf Jamie. »Es wäre mir eine Ehre, wenn du sie meinem Schutz anvertrauen würdest. Sie könnte bis zu deiner Rückkehr hier in der Residenz bleiben. Niemand würde sie behelligen – oder überhaupt erfahren, dass sie hier ist.«

Jamie zögerte, doch es war nicht möglich, es diplomatisch auszudrücken.

»Sie muss mit mir gehen, John«, sagte er. »Wir haben keine Wahl; sie muss mit.«

Greys Blick huschte zu mir hinüber, dann wieder fort, doch ich hatte die Eifersucht in seinen Augen schon gesehen. Er tat mir leid, doch es gab nichts, was ich sagen konnte; es war nicht möglich, ihn in die Wahrheit einzuweihen.

»Ja«, sagte er und schluckte hörbar. »Natürlich. Ja.«

Jamie hielt ihm die Hand entgegen. Er zögerte einen Moment, dann ergriff er sie.

»Viel Glück, Jamie«, sagte er, und seine Stimme klang ein wenig heiser. »Gott steh euch bei.«

Fergus war schwieriger zur Vernunft zu bringen. Er bestand hartnäckig darauf, uns zu begleiten; seine Argumente kannten kein Ende, und sein Widerstand nahm noch zu, als er begriff, dass uns die schottischen Schmuggler begleiten würden.

»Sie fahren mit, aber mich wollt Ihr nicht dabeihaben?« Sein Gesicht brannte vor Entrüstung.

»So ist es«, sagte Jamie entschlossen. »Die Schmuggler sind alle Witwer oder Junggesellen, aber du bist ein verheirateter Mann.« Er warf einen vielsagenden Blick auf Marsali, die danebenstand und die Diskussion nervös verfolgte. »Ich habe gedacht, sie wäre noch zu jung, um zu heiraten, und ich habe mich geirrt, aber ich weiß, dass sie noch zu jung ist, um Witwe zu werden. Du bleibst hier.« Das war sein letztes Wort, und er wandte sich ab.

Es war vollständig dunkel, als wir mit Greys Pinasse in See stießen und zwei Hafenarbeiter gefesselt und geknebelt im Bootshaus zurückließen. Es war ein zehn Meter langer Einmaster, größer als das Fischerboot, mit dem wir den Yallahs River hinaufgefahren waren, aber kaum so groß, dass es die Bezeichnung »Schiff« verdient hätte.

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