Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

»Aye«, pflichtete Hayes ihm bei, »aber seine Haltung ist gut; als hätte er einen Stock verschluckt.«

Dies löste einen Schwall von Gelächter und deftigen Bemerkungen aus, und Hayes räumte seinen Platz für Ogilvie, der eine lange, skurrile Geschichte über den Gutsherrn von Donibristle und die Tochter des Schweinehirten kannte. Hayes verließ das Feuer ohne Murren und ging – wie es bei ihnen üblich war – zu Mac Dubh, um sich neben ihn zu setzen.

Mac Dubh nahm nie am Feuer Platz, selbst wenn er ihnen die langen Geschichten aus den Büchern erzählte, die er gelesen hatte – Die Abenteuer des Roderick Random, Tom Jones: Die Geschichte eines Findelkindes oder die Geschichte, die sie alle am liebsten hörten, Robinson Crusoe. Mit der Begründung, er bräuchte den Platz für seine langen Beine, saß Mac Dubh immer an derselben Stelle in der Ecke, wo ihn jeder hören konnte. Aber die Männer, die das Feuer verließen, kamen einer nach dem anderen herbei und setzten sich neben ihn auf die Bank, um ihm die Wärme zu spenden, die noch in ihren Kleidern hing.

»Glaubst du, du wirst den neuen Verwalter morgen sprechen, Mac Dubh?«, fragte Hayes, als er sich setzte. »Ich bin Billy Malcolm auf dem Heimweg vom Torfstechen begegnet, und er hat mir zugerufen, die Ratten in ihrer Zelle wären ungewöhnlich dreist geworden. Diese Woche sind sechs Mann im Schlaf gebissen worden, und zwei von ihnen haben eiternde Wunden.«

Mac Dubh schüttelte den Kopf und kratzte sich am Kinn. Vor seinen allwöchentlichen Audienzen bei Harry Quarry hatte man ihm ein Rasiermesser zugestanden, doch die letzte war jetzt fünf Tage her, und sein Kinn war voller dichter roter Stoppeln.

»Ich kann es nicht sagen, Gavin«, sagte er. »Quarry hat zwar gesagt, er würde dem Neuen von unserer Abmachung erzählen, aber es ist ja gut möglich, dass der es lieber auf seine Weise macht, aye? Sollte man mich aber zu ihm rufen, vergesse ich die Sache mit den Ratten nicht. Doch hat Malcolm darum gebeten, dass sich Morrison die Verletzungen ansehen darf?« Das Gefängnis hatte keinen Arzt; auf Mac Dubhs Bitte hin ließen die Wachen Morrison, der ein kundiger Heiler war, von Zelle zu Zelle gehen, um die Kranken oder Verletzten zu versorgen.

Hayes schüttelte den Kopf. »Er hatte keine Zeit, mehr zu sagen – sie waren auf dem Vorbeimarsch, aye?«

»Am besten schicke ich ihm Morrison«, beschloss Mac Dubh. »Er kann Billy fragen, ob sonst noch etwas im Argen liegt.« Es gab vier Sammelzellen, in denen die Gefangenen in großen Gruppen gehalten wurden; sie kommunizierten mit Hilfe von Morrisons Visiten und wenn sie sich in den Arbeitskolonnen begegneten, die das Gefängnis täglich verließen, um im Steinbruch zu arbeiten oder im nahen Moor Torf zu stechen.

Morrison kam sofort herbei, als man ihn rief, und kassierte vier der präparierten Rattenschädel ein, mit denen die Gefangenen ein Damespiel improvisierten. Mac Dubh griff unter die Bank, auf der er saß, und zog den Stoffbeutel hervor, den er mitnahm, wenn er ins Moor ging.

»Och, doch nicht noch mehr von den verdammten Disteln«, protestierte Morrison, als er sah, wie Mac Dubh die Hand in den Beutel steckte und das Gesicht verzog. »Ich kann sie nicht überreden, das zu essen; sie fragen nur, ob ich sie für Rindviecher halte oder vielleicht für Schweine?«

Mac Dubh legte vorsichtig eine Faust voll welker Stengel auf die Bank und lutschte an seinen zerstochenen Fingern.

»Auf jeden Fall sind sie so stur wie Schweine«, stellte er fest. »Es sind doch nur Mariendisteln. Wie oft muss ich es dir noch sagen, Morrison? Knipst die Distelblüten ab und zerstampft die Stiele und die Blätter, und wenn sie zu stachelig sind, um sie auf ein Stück Zwieback zu legen und zu essen, dann koch Tee daraus, den sollen sie trinken. Sag ihnen, ich habe noch nie ein Schwein gesehen, das Tee trinkt.«

Morrisons zerfurchtes Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. Er war schon älter und wusste sehr wohl, wie man aufmüpfige Patienten behandelte; er beklagte sich nur einfach gern.

»Aye, nun ja, ich werde sie fragen, ob sie schon einmal eine zahnlose Kuh gesehen haben«, sagte er resigniert und steckte das welke Grün vorsichtig in seinen eigenen Beutel. »Aber vergiss nicht, Joel McCulloch deine Zähne zu zeigen, wenn du ihn das nächste Mal siehst. Er ist der Schlimmste von allen und will nichts davon hören, dass das Grünzeug gegen Skorbut hilft.«

»Sag ihm, ich werde ihn in den Hintern beißen«, versprach Mac Dubh und ließ seine exzellenten Zähne aufblitzen, »wenn ich höre, dass er seine Disteln nicht gegessen hat.«

Morrison stieß den kleinen, belustigten Laut aus, der bei ihm als herzhaftes Lachen durchging, und entfernte sich, um die spärlichen Salben und die wenigen Kräuter zusammenzupacken, die ihm als Arznei zur Verfügung standen.

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