Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

»Nun denn. Also, wir haben ihn. Er ist der einzige ranghohe jakobitische Offizier hier; die inhaftierten Highlander betrachten ihn als ihr Oberhaupt. Demzufolge agiert er als Sprecher der Häftlinge, wenn sich Schwierigkeiten ergeben – und das wird geschehen, das versichere ich Euch.« Quarry war noch auf Strümpfen; jetzt setzte er sich und zog sich die langen Kavalleriestiefel über, um für den Schlamm im Freien gewappnet zu sein.

»Seumas, mac an fhear dhuibh nennen sie ihn oder einfach Mac Dubh. Sprecht Ihr vielleicht Gälisch? Ich auch nicht – Grissom aber; er sagt, es bedeutet ›James, Sohn des schwarzen Mannes‹. Die Hälfte der Wachen hat Angst vor ihm – diejenigen, die mit Cope in Prestonpans gekämpft haben. Sie sagen, er ist der Teufel selbst. Armer Teufel, jetzt zumindest!« Quarry prustete und zwängte seinen Fuß in den Stiefel. Er stampfte auf, um richtig hineinzurutschen, dann erhob er sich.

»Die Gefangenen gehorchen ihm fraglos; doch erteilt einen Befehl, ohne dass er ihn abgesegnet hat, und Ihr könntet auch genauso gut mit den Steinen auf dem Hof reden. Habt Ihr schon einmal mit Schotten zu tun gehabt? Oh, natürlich; Ihr habt ja im Regiment Eures Bruders in Culloden gekämpft, nicht wahr?« Quarry schlug sich vor die Stirn, um Vergesslichkeit zu heucheln. Verdammt! Der Mann hatte alles gehört.

»Dann habt Ihr ja schon eine Vorstellung davon. Sturheit beschreibt es nur sehr unzulänglich.« Er wedelte mit der Hand, als wollte er ein ganzes Kontingent widerborstiger Schotten von sich weisen.

»Was bedeutet«, Quarry hielt inne und weidete sich an der Wirkung seiner Worte, »dass Ihr Frasers Wohlwollen braucht – oder zumindest seine Kooperationsbereitschaft. Ich habe ihn einmal in der Woche mit mir zu Abend speisen lassen, um gemeinsam die Lage zu besprechen, und fand, dass das sehr gut aufgenommen wurde. Vielleicht könntet Ihr es auch damit versuchen.«

»Das könnte ich vielleicht.« Greys Ton war zwar kühl, doch er hatte die Hände an den Seiten fest zusammengeballt. Wenn in der Hölle Eiszapfen wuchsen, dann würde er vielleicht mit James Fraser zu Abend speisen!

»Er ist ein gebildeter Mensch«, fuhr Quarry fort. Seine Augen, aus denen der Schabernack leuchtete, waren auf Greys Gesicht geheftet. »Ein deutlich interessanterer Gesprächspartner als die Offiziere. Spielt Schach. Ihr spielt doch auch hin und wieder, oder nicht?«

»Hin und wieder.« Seine Bauchmuskeln waren so verkrampft, dass er kaum Luft bekam. Konnte der dickschädelige Narr denn nicht endlich aufhören zu reden und einfach gehen?

»Ah, nun ja, dann überlasse ich Euch jetzt die Stellung.« Als ahnte er Greys Wunsch, schob sich Quarry die Perücke zurecht, dann nahm er seinen Umhang von dem Haken an der Tür und schwang ihn sich um die Schultern. Er wandte sich der Tür zu, den Hut in der Hand, dann drehte er sich um.

»Oh, eines noch. Wenn Ihr mit Fraser allein diniert – wendet ihm nicht den Rücken zu.« Die Scherzhaftigkeit, die Grey gerade noch so zur Weißglut getrieben hatte, war jetzt aus Quarrys Gesicht verschwunden; Grey blickte ihn zwar finster an, sah aber nichts, was darauf hindeutete, dass die Warnung ein Witz sein sollte.

»Ich meine es ernst«, sagte Quarry, plötzlich nüchtern. »Er trägt zwar Eisen, aber es ist leicht, einen Menschen mit der Kette zu erwürgen. Und er ist ein sehr hochgewachsener Kerl, dieser Fraser.«

»Ich weiß.« Zu seiner Wut konnte Grey spüren, wie ihm das Blut in die Wangen stieg. Um es zu verbergen, fuhr er herum und ließ sich die kalte Luft des halb geöffneten Fensters über die Züge wehen. »Aber«, sagte er an die regenglänzenden grauen Steine auf dem Hof gewandt, »wenn er tatsächlich so intelligent ist, wie Ihr sagt, wäre er doch gewiss nicht so töricht, mich inmitten des Gefängnisses in meinem eigenen Quartier zu attackieren? Welchem Zweck sollte das dienen?«

Quarry antwortete nicht. Nach einem kurzen Moment drehte Grey sich um und stellte fest, dass ihn sein Gegenüber nachdenklich betrachtete. Jede Spur von Humor war aus dem breiten, roten Gesicht gewichen.

»Es gibt Intelligenz«, sagte Quarry langsam. »Und es gibt andere Dinge. Doch vielleicht seid Ihr noch zu jung, um Hass und Verzweiflung aus nächster Nähe erlebt zu haben. Davon hat es in Schottland in den letzten zehn Jahren eine Menge gegeben.« Er neigte den Kopf und betrachtete den neuen Kommandeur von Ardsmuir mit der Überlegenheit des fünfzehn Jahre Älteren.

Major Grey war jung, nicht älter als sechsundzwanzig, mit einem hellhäutigen Gesicht und mädchenhaften Wimpern, die ihn noch jünger aussehen ließen, als er war. Um das Problem zu vervollständigen, war er außerdem ein paar Zentimeter kleiner als der Durchschnitt und sehr feinknochig. Er richtete sich kerzengerade auf.

»Ich bin mir dieser Dinge bewusst, Oberst«, sagte er gleichmütig. Genau wie er war zwar auch Quarry ein jüngerer Sohn aus gutem Hause, doch der Oberst war dennoch der Ranghöhere; er musste sich beherrschen.

Quarrys leuchtender haselgrüner Blick ruhte nachdenklich auf ihm.

»Natürlich.«

Перейти на страницу:

Похожие книги

Невеста
Невеста

Пятнадцать лет тому назад я заплетал этой девочке косы, водил ее в детский сад, покупал мороженое, дарил забавных кукол и катал на своих плечах. Она была моей крестницей, девочкой, которую я любил словно родную дочь. Красивая маленькая принцесса, которая всегда покоряла меня своей детской непосредственностью и огромными необычными глазами. В один из вечеров, после того, как я прочел ей сказку на ночь, маленькая принцесса заявила, что я ее принц и когда она вырастит, то выйдет за меня замуж. Я тогда долго смеялся, гладя девочку по голове, говорил, что, когда она вырастит я стану лысым, толстым и старым. Найдется другой принц, за которого она выйдет замуж. Какая девочка в детстве не заявляла, что выйдет замуж за отца или дядю? С тех пор, в шутку, я стал называть ее не принцессой, а своей невестой. Если бы я только знал тогда, что спустя годы мнение девочки не поменяется… и наша встреча принесет мне огромное испытание, в котором я, взрослый мужик, проиграю маленькой девочке…

Павлина Мелихова , протоиерей Владимир Аркадьевич Чугунов , С Грэнди , Ульяна Павловна Соболева , Энни Меликович

Фантастика / Приключения / Приключения / Фантастика: прочее / Современные любовные романы
Будущее
Будущее

На что ты готов ради вечной жизни?Уже при нашей жизни будут сделаны открытия, которые позволят людям оставаться вечно молодыми. Смерти больше нет. Наши дети не умрут никогда. Добро пожаловать в будущее. В мир, населенный вечно юными, совершенно здоровыми, счастливыми людьми.Но будут ли они такими же, как мы? Нужны ли дети, если за них придется пожертвовать бессмертием? Нужна ли семья тем, кто не может завести детей? Нужна ли душа людям, тело которых не стареет?Утопия «Будущее» — первый после пяти лет молчания роман Дмитрия Глуховского, автора культового романа «Метро 2033» и триллера «Сумерки». Книги писателя переведены на десятки иностранных языков, продаются миллионными тиражами и экранизируются в Голливуде. Но ни одна из них не захватит вас так, как «Будущее».

Алекс Каменев , Владимир Юрьевич Василенко , Глуховский Дмитрий Алексеевич , Дмитрий Алексеевич Глуховский , Лиза Заикина

Фантастика / Приключения / Научная Фантастика / Современная русская и зарубежная проза / Социально-психологическая фантастика / Социально-философская фантастика / Современная проза