Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

Fraser nickte und strich sich mit der Leinenserviette ein paar Krümel vom Schoß.

»Es war nicht Monsieur Arouet, sondern eine Kollegin von ihm, die einmal zu mir gesagt hat, Romane zu schreiben sei eine Kannibalenkunst, in welcher man oft kleine Portionen seiner Freunde und seiner Feinde miteinander vermische, sie mit Fantasie würze und das Ganze dann zu einem herzhaften Sud verkochen lasse.«

Grey lachte über die Beschreibung und winkte MacKay, die Teller mitzunehmen und die Karaffen mit dem Portwein und dem Sherry zu bringen.

»Wirklich eine wunderbare Beschreibung! Aber apropos Kannibalen, seid Ihr zufällig mit Mr. Defoes Robinson Crusoe vertraut? Es ist seit meiner Kindheit eins meiner Lieblingsbücher.«

Damit wandte sich das Gespräch also Abenteuerromanen und der Aufregungen der Tropen zu. Es war schon sehr spät, als Fraser in seine Zelle zurückkehrte und Major Grey amüsiert hinter sich zurückließ, wenn auch keinen Deut klüger, was den Ursprung oder den Verbleib des Goldes betraf.


2. April 1755

John Grey öffnete das Päckchen Federkiele, das ihm seine Mutter aus London geschickt hatte. Schwanenfedern, sowohl feiner als auch haltbarer als einfache Gänsekiele. Bei ihrem Anblick lächelte er schwach; es war ein alles andere als subtiler Hinweis, dass er mit seiner Korrespondenz im Rückstand war.

Doch seine Mutter würde bis morgen warten müssen. Er holte das kleine Taschenmesser mit dem Monogramm hervor, das er stets bei sich trug, und stutzte sich langsam einen Federkiel zurecht, während er sich in Gedanken zurechtlegte, was er sagen wollte. Als er schließlich den Kiel in die Tinte tauchte, hatte er die Worte klar im Kopf, und er schrieb rasch und hielt nur selten inne.


2. April 1755

An Harold, Lord Melton, Graf von Moray

Mein lieber Hal, schrieb er, ich schreibe Dir, um Dir ein Vorkommnis mitzuteilen, das sich jüngst ereignet hat und das mich sehr beschäftigt. Möglich, dass am Ende nichts dabei herauskommt, doch wenn an der Sache irgendetwas Wahres ist, ist sie von großer Wichtigkeit.

Das Auftauchen des Wanderers und der Bericht über seine wirren Worte folgten zügig, doch Grey stellte fest, dass er langsamer wurde, als er dann von Frasers Flucht und seiner erneuten Gefangennahme berichtete.


Die Tatsache, dass Fraser so kurz nach diesen Ereignissen vom Gelände des Gefängnisses verschwunden ist, deutet für mich sehr darauf hin, dass die Worte des Wanderers tatsächlich einen wahren Kern hatten.

Doch wenn dies der Fall ist, kann ich mir keinen Reim auf Frasers weitere Handlungsweise machen. Er wurde nur drei Tage nach seiner Flucht wieder festgenommen, an einer Stelle nicht mehr als eine Meile von der Küste entfernt. Die Landschaft rings um das Gefängnis ist jenseits der Ortschaft Ardsmuir meilenweit verlassen, und es ist kaum wahrscheinlich, dass er sich mit einem Vertrauten getroffen hat, an den er die Nachricht von dem Schatz weitergegeben hat. Jedes Haus der Ortschaft wurde durchsucht, ebenso wie Fraser selbst, ohne irgendeine Spur von Gold. Es ist eine entlegene Gegend, und ich bin mir hinreichend sicher, dass er vor seiner Flucht mit keinem Menschen außerhalb des Gefängnisses in Kontakt getreten ist – und ich weiß genau, dass er es auch seitdem nicht getan hat, denn er wird streng beobachtet.

Grey hielt inne und sah einmal mehr die windumtoste Gestalt James Frasers vor sich, wild wie die Hirsche, die genauso im Moor zu Hause waren wie er.

Er hatte nicht den geringsten Zweifel, dass es Fraser ein Leichtes gewesen wäre, den Dragonern zu entkommen, doch er hatte es nicht getan. Er hatte sich absichtlich wieder gefangen nehmen lassen. Warum? Er schrieb langsamer weiter.


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