»Ah.« Er nahm sie mir ab und linste hinein, dann warf er sie hinter sich. »Schade, dass sie leer ist. Nach diesem Ausflug habe ich ordentlich Hunger. Wollen wir nachsehen, was Mrs. Baird uns als spätes Frühstück auftischen kann?«
»Das könnten wir tun«, sagte ich und strich ihm noch ein paar Haarsträhnen glatt. »Andererseits könnten wir aber auch ein vorzeitiges Mittagessen daraus machen.«
»Ah«, sagte er noch einmal in völlig anderem Ton. Er fuhr mir langsam mit der Hand den Arm hinauf und über den Hals, bis sein Daumen mir sacht das Ohrläppchen kitzelte. »Das könnten wir tun.«
»Wenn dein Hunger nicht zu groß ist«, sagte ich. Die andere Hand suchte sich ihren Weg über meinen Rücken. Mit gespreizten Fingern drückte sie mich sanft auf ihn zu, während seine Finger tiefer und tiefer wanderten. Sein Mund öffnete sich ein wenig, und er hauchte mir ganz sacht in den Ausschnitt meines Kleides, so dass sein warmer Atem meine Brüste kitzelte.
Er legte mich vorsichtig neben sich ins Gras, und die gefiederten Blüten des Wiesenkerbels schienen rings um seinen Kopf in der Luft zu schweben. Er beugte sich vor und küsste mich sanft, küsste mich weiter, während er mir das Kleid aufknöpfte, einen Knopf nach dem anderen, spielerisch, immer wieder innehielt, um mit der Hand hineinzugleiten und mit meinen anschwellenden Brustwarzen zu spielen. Schließlich hatte er das Kleid vom Hals bis zur Taille geöffnet.
»Ah«, sagte er noch einmal, wieder in einem anderen Ton. »Wie weißer Samt.« Seine Stimme war heiser, und das Haar war ihm erneut in die Stirn gefallen, doch er machte keinen Versuch, es zurückzustreichen.
Er öffnete den Verschluss meines Büstenhalters mit einer gekonnten Bewegung seines Daumens und beugte sich über mich, um meinen Brüsten ebenso gekonnt seine Ehrerbietung zu erweisen. Dann wich er zurück, umfasste meine Brüste mit beiden Händen, zog die Handflächen langsam nach unten, bis sie sich zwischen den Erhebungen trafen, und folgte meinem Brustkorb bis zum Rücken. Wieder hinauf und von vorn, wieder hinunter und herum, bis ich aufstöhnte, mich auf die Seite drehte und mich ihm sehnsüchtig entgegenreckte. Er ließ seine Lippen auf die meinen sinken und presste mich an sich, bis unsere Hüften fest aneinanderlagen. Er beugte den Kopf über den meinen, und seine Lippen bewegten sich sanft um mein Ohr herum.
Die Hand, die meinen Rücken streichelte, wanderte noch tiefer, bis sie plötzlich überrascht innehielt. Zögerlich tastete sie sich vor, dann hob Frank den Kopf und blinzelte grinsend auf mich hinunter.
»Also, was haben wir denn hier?«, fragte er im Tonfall eines Dorfpolizisten. »Oder vielmehr, was haben wir denn hier
»Wollte nur auf alles vorbereitet sein«, klärte ich ihn hilfsbereit auf. »Als Krankenschwester lernt man, immer mit Notfällen zu rechnen.«
»Also wirklich, Claire«, murmelte er, und seine Hand glitt unter meinen Rock und über meinen Oberschenkel bis hin zu der weichen, ungeschützten warmen Stelle zwischen meinen Beinen, »du bist die grauenhaft praktischste Person, die mir je begegnet ist.«
Als ich an diesem Abend mit einem großen Buch auf dem Schoß auf dem Wohnzimmersessel saß, trat Frank hinter mich.
»Was liest du da?«, fragte er. Seine Hände lagen sacht auf meinen Schultern.
»Ich suche nach dieser Pflanze«, antwortete ich und steckte meinen Finger als Lesezeichen zwischen die Seiten, »die ich in dem Steinkreis gesehen habe. Siehst du …«, ich schlug das Buch auf, »es könnte eine Glockenblumenart sein oder ein Enzian, eine Jakobsleiter oder eine Vergissmeinnichtart – ich glaube, das ist am wahrscheinlichsten –, aber es könnte sogar ein Hahnenfußgewächs sein.« Ich zeigte auf eine farbige Illustration einer Finger-Kuhschelle. »Ich glaube nicht, dass es ein Enzian war, weil die Blütenblätter eigentlich nicht abgerundet waren, aber …«
»Warum holst du sie dir nicht?«, schlug er vor. »Vielleicht leiht dir Mr. Crook ja seine alte Rumpelkiste, oder … nein, ich habe eine bessere Idee. Leih dir Mrs. Bairds Auto, das ist sicherer. Der Weg von der Straße zum Fuß des Hügels ist ja nicht weit.«
»Und dann geht es ja nur noch einen Kilometer schnurgerade bergauf«, stöhnte ich. »Wieso interessierst du dich überhaupt so für diese Pflanze?« Ich drehte mich, um ihn anzusehen. Die Wohnzimmerlampe umrandete seinen Kopf mit einer schmalen goldenen Linie wie eine mittelalterliche Heiligenradierung.
»Mir geht es nicht um die Pflanze. Doch wenn du sowieso dorthin möchtest, wäre es nett, wenn du dich einmal kurz an der Außenseite des Steinkreises umsehen könntest.«
»Also schön«, stimmte ich pflichtschuldigst zu. »Wonach denn?«