Читаем Outlander – Feuer und Stein: 1 (German Edition) полностью

Als ich den Kopf wandte, um ihn zu küssen, fiel mir die kleine Gestalt ins Auge, die zusammengerollt in der Ecke der Kaminbank lag.

»Sieh nur. Sie haben den kleinen Jamie vergessen.« Der Junge schlief normalerweise in einem Rollbett im Zimmer seiner Eltern. Heute war er am Feuer eingeschlafen, während wir uns beim Wein unterhielten, und es hatte niemand daran gedacht, ihn ins Bett zu bringen. Mein eigener Jamie drehte mich zu sich um und strich sich mein Haar von der Nase.

»Jenny vergisst niemals etwas«, sagte er. »Ich vermute, sie und Ian möchten im Moment keine Gesellschaft haben.« Seine Hände wanderten zu dem Verschluss an der Rückseite meines Rocks. »Er kann hier ruhig erst einmal weiterschlafen.«

»Aber was, wenn er aufwacht?«

Die tastenden Hände wanderten unter dem gelockerten Mieder empor. Jamie blickte mit hochgezogenen Augenbrauen auf seinen schlafenden Neffen.

»Aye, nun ja. Irgendwann muss er seine Aufgabe doch lernen, oder? Du willst doch nicht, dass er so ahnungslos groß wird wie sein Onkel.« Er warf ein paar Kissen auf den Boden vor dem Feuer, ließ sich darauf niedersinken und zog mich mit hinunter.

Der Feuerschein ließ die silbrigen Narben auf seinem Rücken aufglänzen, als wäre er tatsächlich der Mann aus Stahl, wie ich es ihm einmal nachgesagt hatte, und als könnte man durch Risse in der dünnen Haut den Metallkern sehen. Ich zeichnete die Peitschennarben einzeln nach, und er erschauerte unter meiner Berührung.

»Meinst du, Jenny hat recht?«, fragte ich später. »Möchten Männer wirklich gern wieder zurück? Ist das der Grund, warum ihr mit uns schlaft?« Der Hauch eines Lachens bewegte die Haare an meinem Ohr.

»Also, es ist eigentlich nicht das Erste, woran ich denke, wenn ich mit dir ins Bett gehe, Sassenach – weit gefehlt. Andererseits …« Seine Hände legten sich sanft um meine Brüste, und seine Lippen schlossen sich um meine Brustwarze. »Andererseits würde ich auch nicht sagen, dass es völlig falsch war. Manchmal … aye, manchmal wäre es schön, wieder dort drinnen zu sein, sicher und … vereint. Und weil wir wissen, dass das nicht geht, wollen wir vermutlich Kinder zeugen. Wenn wir selbst nicht zurückkönnen, ist das Beste, was wir tun können, unseren Söhnen dieses kostbare Geschenk zu machen, zumindest für eine Weile …« Er schüttelte sich plötzlich wie ein Hund, der sich das Wasser aus dem Fell schleudert.

»Hör einfach nicht auf mich, Sassenach«, murmelte er. »Ich werde furchtbar sentimental, wenn ich Holunderwein getrunken habe.«




Kapitel 31

Quartalstag

Es klopfte leise an der Tür, und Jenny kam herein. Sie trug ein blaues Kleidungsstück zusammengefaltet über dem Arm und hatte einen Hut in der Hand. Kritisch betrachtete sie ihren Bruder von oben bis unten, dann nickte sie.

»Aye, das Hemd ist brauchbar. Und ich habe deinen guten Rock an den Säumen ausgelassen; deine Schultern sind ein bisschen breiter geworden, seit du zuletzt hier gewesen bist.« Sie legte den Kopf zur Seite und überlegte. »Du siehst so weit ganz anständig aus – zumindest bis zum Hals. Setz dich da hin, dann kümmere ich mich um dein Haar.« Sie zeigte auf den Hocker am Fenster.

»Mein Haar? Was ist denn mit meinem Haar?«, wollte Jamie wissen und hob die Hand, um nachzufühlen. Es war jetzt gut schulterlang, und er hatte es wie immer mit einem Lederriemen zusammengebunden, damit es ihm nicht ins Gesicht hing.

Seine Schwester verlor keine Zeit mit Plaudereien. Kurzerhand drückte sie ihn auf den Hocker, entfernte das Riemchen, griff nach der Bürste auf der Kommode und fing an, sie kräftig durch seine Locken zu ziehen.

»Was mit deinem Haar ist?«, fragte sie rein rhetorisch zurück. »Hm. Erstens ist es voller Kletten.« Sie zupfte ihm vorsichtig einen kleinen braunen Gegenstand heraus und ließ ihn auf die Kommode fallen. »Und Eichenlaub. Wo bist du gestern gewesen – hast du Trüffelschwein gespielt? Und mehr Knoten als in einem Strang gewaschener Wolle …«

»Autsch!«

»Stillhalten, ruaidh.« Sie runzelte konzentriert die Stirn, nahm sich einen Kamm und entwirrte die Knoten, bis Jamies Haar eine glatte, glänzende Masse aus Kastanienbraun, Kupfer, Zimt und Gold war, die am Fenster in der Morgensonne schimmerte. Jenny breitete es mit den Händen aus und schüttelte den Kopf.

»Ich verstehe gar nicht, wie der Herrgott solches Haar an einen Mann verschwenden kann«, stellte sie fest. »An manchen Stellen ist es wie ein Hirschfell.«

»Es ist herrlich, nicht wahr?«, stimmte ich ihr zu. »Sieh nur die blonden Strähnen auf seinem Kopf, wo es von der Sonne gebleicht ist.« Der Gegenstand unserer Bewunderung blickte finster zu uns auf.

»Wenn ihr nicht beide sofort aufhört, schere ich mir den Kopf kahl.« Er streckte die Hand drohend nach der Kommode aus, auf der sein Rasiermesser blitzte. Seine Schwester, die trotz ihres enormen Kugelbauchs sehr beweglich war, schlug ihm mit der Bürste auf das Handgelenk. Er jaulte auf, dann jaulte er noch einmal, als sie ihm das Haar in den Nacken zog.

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