Читаем Outlander – Feuer und Stein: 1 (German Edition) полностью

Doch es war Frank selbst, um den ich mir jetzt Sorgen machte. Wenn ich mich tatsächlich im achtzehnten Jahrhundert befand, wo war er? Was würde er tun, wenn ich nicht in die Pension zurückkehrte? Würde ich ihn je wiedersehen? Der Gedanke an Frank gab mir den Rest. Nachdem ich durch den Stein geschritten war und das normale Leben aufgehört hatte zu existieren, hatte man mich tätlich angegriffen, entführt und herumgestoßen. Ich hatte seit über vierundzwanzig Stunden weder ordentlich gegessen noch geschlafen. Ich versuchte zwar, mich zu beherrschen, doch meine Unterlippe bebte, und meine Augen füllten sich unwillkürlich mit Tränen.

Ich wandte mich dem Feuer zu, um mein Gesicht zu verbergen, doch zu spät. Jamie nahm meine Hand und fragte mit sanfter Stimme, was mir fehlte. Der Feuerschein spiegelte sich in meinem goldenen Ehering, und ich begann ernsthaft zu schluchzen.

»Oh, ich … es geht gleich wieder, schon gut, wirklich, es ist … nur mein … mein Mann. Ich kann nicht …«

»Ach, Kleine. Bist du etwa verwitwet?« Seine Stimme war so voller Mitgefühl und Sorge, dass ich völlig die Beherrschung verlor.

»Nein … ja … ich meine, ich kann es nicht … ja, das bin ich wohl!« Von meinen Gefühlen und der Müdigkeit überwältigt, ließ ich mich gegen ihn fallen und schluchzte hysterisch.

Er trug es mit Fassung. Statt um Hilfe zu rufen oder verwirrt den Rückzug anzutreten, setzte er sich hin, zog mich mit dem gesunden Arm auf seinen Schoß und wiegte mich sanft, während er mir leise auf Gälisch ins Ohr murmelte und mir mit einer Hand über das Haar strich. Ich weinte bitterlich, und für einen Moment ergab ich mich meiner Angst und meiner verzweifelten Verwirrung, um dann wieder stiller zu werden, während mir Jamie über Nacken und Rücken strich und mir den Trost seiner breiten, warmen Brust anbot. Mein Schluchzen verebbte, und ich beruhigte mich allmählich. Müde lehnte ich mich an seine Schulter. Kein Wunder, dass er so gut mit Pferden umgehen konnte, dachte ich verschwommen, während ich spürte, wie mich seine Finger sanft hinter dem Ohr massierten, und ich seinen tröstenden, unverständlichen Worten lauschte. Wäre ich ein Pferd, könnte er mich überallhin reiten.

Dieser absurde Gedanke traf unglücklicherweise mit der aufkeimenden Erkenntnis zusammen, dass der junge Mann doch nicht vollkommen erschöpft war. Tatsächlich wurde uns das gerade beiden peinlich klar. Ich hüstelte und räusperte mich, dann wischte ich mir mit dem Ärmel über die Augen und rutschte von seinem Schoß.

»Tut mir so leid … das heißt, ich meine, danke … aber ich …« Ich redete wirres Zeug und wich mit brennendem Gesicht vor ihm zurück. Er streckte die Hand nach der meinen aus und zog mich zurück. Sorgfältig darauf bedacht, mich an keiner anderen Stelle zu berühren, legte er mir die Hand unter das Kinn und hob mir den Kopf, so dass ich ihn ansehen musste.

»Du brauchst keine Angst vor mir zu haben«, sagte er leise. »Und auch sonst vor niemandem hier, solange ich bei dir bin.« Er ließ los und wandte sich dem Feuer zu.

»Du brauchst etwas Warmes, Kleine«, sagte er ruhig, »und etwas zu essen. Etwas im Magen ist jetzt das Beste für dich.« Ich lachte zaghaft über seine Versuche, mit einer Hand Suppe zu schöpfen, und trat zu ihm, um zu helfen. Er hatte recht; das Essen half. Kameradschaftlich schweigend nippten wir an unserer Suppe, aßen Brot und teilten das zunehmende Wohlgefühl der Wärme und der Sättigung.

Schließlich erhob er sich und nahm dabei die Decke vom Boden mit. Er ließ sie auf das Bett fallen und zeigte darauf. »Schlaf ein bisschen, Claire. Du kannst nicht mehr, und es dauert bestimmt nicht lange, bis jemand mit dir sprechen will.«

Das war zwar ein unheilvoller Hinweis auf meine prekäre Lage, doch ich war viel zu erschöpft, um weiter darüber nachzudenken. Ich legte nur anstandshalber Protest dagegen ein, das Bett zu nehmen; noch nie hatte ich so etwas Verlockendes gesehen. Jamie versicherte mir, dass er ein anderes Bett finden würde. Ich fiel kopfüber in den Berg aus Decken und war eingeschlafen, ehe er die Tür erreichte.




Kapitel 5

Der MacKenzie

Ich erwachte im Zustand völliger Verwirrung. Zwar erinnerte ich mich vage, dass irgendetwas absolut nicht stimmte, aber ich wusste nicht mehr, was. Ich hatte sogar so tief und fest geschlafen, dass ich im ersten Moment nicht einmal mehr wusste, wer ich war, geschweige denn, wo. Mir war warm, aber im Zimmer ringsum war es durchdringend kalt. Ich versuchte, mich wieder in meinem Deckenkokon zu vergraben, doch die Stimme, die mich geweckt hatte, ließ nicht locker.

»Kommt schon, Kleine! Los, Ihr müsst aufstehen!« Es war eine tiefe Stimme, deren liebenswürdiger Kommandoton mich an das Gebell eines Schäferhunds erinnerte. Widerstrebend öffnete ich ein Auge so weit, dass ich den Berg aus braunem Leinen sehen konnte.

Mistress FitzGibbons! Ihr Anblick ließ mich erschrocken zu Bewusstsein kommen, und mein Erinnerungsvermögen kehrte zurück. Es war immer noch die Wirklichkeit.

Перейти на страницу:

Похожие книги