Читаем Smileys Leute oder Agent in eigener Sache (Smiley Bd 7) полностью

Für seine Zimmerwirtin, Mrs. Gray, war Smiley ganz einfach ein Hinterbliebener. Sie wußte nichts von ihm, außer daß er Lorimer hieß und pensionierter Buchhändler war. Doch sie sagte zu den anderen Herren, sie könne spüren, daß er einen Verlust erlitten habe, denn warum sollte er sonst seinen Frühstücksspeck stehen lassen; sehr oft, aber immer allein, ausgehen und bei angemachtem Licht schlafen? Er erinnere sie an ihren Vater, nach >Mutters Heimgang<. Und damit traf sie ins Schwarze, denn die beiden Morde setzten Smiley während dieser Kampfpause immer noch zu, wenn sie auch in keiner Weise die Schnelligkeit seiner Hände minderten, im Gegenteil. Sie hatte auch recht, wenn sie ihn geteilt nannte, denn in kleinen Dingen wechselte er dauernd seine Meinung: Wie der Ostrakowa fielen ihm die nebensächlichen Entscheidungen des Lebens zunehmend schwerer. Toby Esterhase, der viel mit ihm zu tun hatte, kam zu einer sachkundigeren Beurteilung, in die sich natürlich seine eigene freudige Genugtuung darüber mischte, wieder am Ball zu sein. Die Aussicht, Karla >am großen Tisch< auszuspielen, wie er es nannte, hatte einen neuen Menschen aus Toby gemacht. Mister Benati war jetzt wirklich international geworden. Zwei Wochen lang kämmte er die Niederungen von Europas mieseren Städten durch und musterte seine bizzare Armee von abgehalfterten Spezialisten: die Pflastertreter, die Tondiebe, die Fahrer, die Fotografen. Er rief, wo immer er auch war, täglich Smiley an, wählte jeweils einen anderen Teilnehmer, der von der Pension aus bequem zu Fuß zu erreichen war, und berichtete in einem verabredeten Wortcode über den Fortgang seiner Arbeit. Wenn Toby durch London kam, fuhr Smiley zu einem Flugplatzhotel und ließ sich in einem der ihm nun wohlvertrauten Zimmer informieren. George machte, wie Toby erklärte, eine Flucht nach vorn, aus Verzweiflung, wegen der Schwäche seiner Rückendeckung

oder ganz einfach, weil er seine Schiffe hinter sich verbrannt hatte. Was der eigentliche Grund war, konnte er nicht genau beschreiben. >Hören Sie<, pflegte er zu sagen, >George hat es immer auf die Sachte gemacht, wenn Sie verstehen, was ich meine. Man sieht eine Menge - die Augen gehen einem über. Möglich, daß George einfach zuviel gesehen hat.< Und in einem Satz, der seinen bescheidenen Platz in der Circus-Folklore gefunden hat, fügte er hinzu - >George hat zuviele Köpfe unter seinem Hut<. An Smileys Führungsqualitäten dagegen hegte Toby nicht den mindesten Zweifel. >Gründlich bis zum Exzeß<, erklärte er respektvoll, selbst wenn dieser Exzeß bedeutete, daß man seine Reiseabrechnung bis auf den letzten Rappen überprüfte, eine Prozedur, die er mit resigniertem Wohlwollen über sich ergehen ließ. George war nervös, sagte er, wie sie alle, und seine Nervosität erreichte ihren Höhepunkt, als Toby begann, seine Teams in Zweier- oder Dreiereinheiten auf die Zielstadt Bern zu konzentrieren und sehr, sehr vorsichtig die ersten Schritte in Richtung auf das Wild zu tun. >George stieg zu sehr in die Einzelheiten ein<, beklagte sich Toby. >Als wollte er mit uns auf dem Pflaster sein. Als altem Fall-Berater fiel es ihm schwer zu delegieren.< Selbst als die Teams alle zusammengestellt, abgesegnet und instruiert waren, bestand Smiley von seiner Londoner Basis aus auf drei Tagen praktischer Untätigkeit, während derer alle sich in die Stadt einleben, sich ortsübliche Kleidung und Transportmittel zulegen und das Kommunikationssystem nochmals durchproben sollten: >Nur keine Überstürzung, Toby<, wiederholte er besorgt. >Je länger nichts passiert, desto sicherer wird Karla sich fühlen. Ein einziger vorschneller Zug, und Karla gerät in Panik, und wir haben das Nachsehen.< Nach dem ersten operativen Anlauf wurde Toby von Smiley wieder zur Berichterstattung befohlen: >Sind Sie sicher, daß kein Augenkontakt stattgefunden hat?  Haben Sie wirklich alle Eventualitäten  berücksichtigt? Brauchen Sie mehr Wagen, mehr Leute?< Dann, sagte Toby» mußte er nochmals mit ihm das ganze Manöver anhand von Straßenkarten und Aufnahmen des Zielhauses durchgehen, genau erklären, wo die statischen Posten standen, wo ein Team vom nächsten abgelöst wurde. >Warten Sie, bis Sie sein Muster haben<, sagte Smiley, als sie sich trennten. >Wenn Sie sein Verhaltensmuster haben, komme ich. Vorher nicht.<

Toby sagte, er ließ sich wirklich verdammt Zeit.

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