Читаем Zweiter Tag - Die Furcht des Weisen Band 2 полностью

Kvothe spuckte die Milch wieder aus. Sie war makellos weiß.

Nun hielt sich Bast selbst die Schüssel unter den Mund. Die Milch, die er ausspie, war schaumig und rosarot.

Kvothe bekam große Augen. »Bast«, sagte er. »Du sollst doch nicht –«

Bast machte eine entschiedene Handbewegung, sein Blick immer noch streng. »Ich habe dich nicht nach deiner Meinung gefragt, Reshi.«

Der Wirt senkte beklommen den Blick. »Das ist wirklich zu viel, Bast.«

Der junge Mann legte seinem Meister sacht eine Hand an die Wange. Einen Moment lang wirkte er bis ins Mark erschöpft. Er schüttelte langsam den Kopf, mit einem Ausdruck amüsierter Bestürzung. »Was bist du doch für ein Dummkopf, Reshi.«

Bast nahm seine Hand wieder fort, und die Müdigkeit war wie weggefegt. Er wies hinter den Tresen, wo der Chronist stand und ihnen zusah. »Ihr serviert das Essen.« Dann zeigte er auf Kvothe. »Und du erzählst die Geschichte weiter.«

Dann wirbelte er auf dem Absatz herum, ging zurück zu seinem Stuhl vor dem Kamin und ließ sich darauf nieder, als wäre es ein Thron. Er klatschte zweimal energisch in die Hände.

»Dann tischt mal auf!«, sagte er mit breitem, irrsinnig wirkenden Lächeln. Und noch vom Tresen aus konnte man das Blut an seinen Zähnen sehen.

Kapitel 137

Fragen

Der Bürgermeister schien zu billigen, wie ich mit den falschen Schauspielern verfahren war, aber ich wusste, dass ich trotzdem mit Schwierigkeiten rechnen musste. Nach dem Eisernen Gesetz hatte ich mich mindestens dreier schwerer Verbrechen schuldig gemacht, von denen jedes ausreichte, mich zu hängen.

Unglücklicherweise kannten alle in Levinshir meinen Namen und mein Gesicht, und ich fürchtete, die Kunde davon könnte mir vorauseilen. In diesem Fall konnte es leicht passieren, dass die Wachtmeister eines Ortes, durch den ich kam, mich pflichtschuldigst einsperrten, bis ein Wanderrichter eintraf, um über meinen Fall zu entscheiden.

Ich musste also zusehen, dass ich so schnell wie möglich nach Severen kam. Zuerst marschierte ich zwei Tage lang fast ohne Pause, dann belegte ich einen Platz in einer nach Süden fahrenden Kutsche. Gerüchte breiten sich schnell aus, aber wenn man sich anstrengt und auf einen Teil seines Schlafes verzichtet, kann man auch schneller sein.

Nach dreitägiger Fahrt, in deren Verlauf ich gründlich durchgeschüttelt wurde, traf ich in Severen ein. Die Kutsche fuhr durch das östliche Stadttor ein, und ich sah zum ersten Mal den Galgen, von dem Bredon gesprochen hatte. Der Anblick der ausgebleichten Knochen in dem eisernen Käfig trug nicht gerade zu meiner Beruhigung bei. Der Maer hatte einen Menschen, der ein Straßenräuber gewesen war, in diesen Käfig gesteckt. Was mochte er erst mit jemandem tun, der neun fahrende Schauspieler erschlagen hatte?

Ich war versucht, mich auf kürzestem Wege zu den VIER KERZEN zu begeben, wo ich trotz der Worte des Cthaeh Denna vorzufinden hoffte. Doch war ich von der mehrtägigen Reise schmutzig und verschwitzt. Bevor ich mit jemandem sprach, musste ich dringend baden und mich abschrubben.

Sobald ich in der Burg des Maer angekommen war, schickte ich Stapes einen Ring mit einer Nachricht, denn ich wusste, dass ich auf diesem Weg am schnellsten zu einem privaten Gespräch mit dem Maer vorgelassen würde. Dann eilte ich unverzüglich in mein Quartier, wobei ich mich auf dem Weg dorthin recht unhöflich an einigen Höflingen vorbeidrängeln musste. Ich hatte eben erst meinen Reisesack abgestellt und einige Laufburschen nach warmem Wasser ausgeschickt, da stand auch schon Stapes in der Tür.

»Der junge Herr Kvothe!«, rief er strahlend und schüttelte heftig meine Hand. »Was für eine Freude, dass Ihr wieder hier seid. Du lieber Himmel, habe ich mir Sorgen gemacht.«

Seine Begeisterung entlockte mir ein erschöpftes Lächeln. »Auch ich freue mich, dass ich wieder da bin, Stapes. Habe ich viel verpasst?«

»Viel?« Er lachte. »Zum Beispiel die Hochzeit.«

»Hochzeit?«, fragte ich, kannte die Antwort aber schon, sobald ich es gesagt hatte. »Des Maer?«

Stapes nickte aufgeregt. »Ein großartiges Fest. Zu schade, dass ausgerechnet Ihr nicht dabei sein konntet.« Er sah mich wissend an, wurde aber nicht ausführlicher, denn er war immer sehr diskret.

»Die beiden hatten es wohl ziemlich eilig.«

»Die Verlobung war vor zwei Monaten«, sagte Stapes. In seiner Stimme schwang ein Anflug von Tadel. »Die Mindestfrist wurde eingehalten.« Seine Anspannung legte sich wieder und er zwinkerte. »Aber die beiden konnten es kaum erwarten.«

Ich lachte leise. Im selben Augenblick traten die Dienstboten mit dampfenden Eimern durch die offene Tür. Das Rauschen des Wassers, mit dem sie die Wanne füllten, klang in meinen Ohren wie die lieblichste Musik.

Der Kammerdiener wartete, bis sie wieder gegangen waren, dann beugte er sich zu mir und sagte leise: »Ihr werdet Euch freuen zu hören, dass auch unsere andere ungeklärte Angelegenheit inzwischen auf angemessene Weise erledigt worden ist.«

Ich sah ihn verständnislos an und überlegte, auf was er damit anspielte. Seit meiner Abreise war so vieles passiert.

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