Читаем Der wandernde Wald полностью

»Andererseits«, drängte sich Logars Stimme in seine Überlegungen, »berichtete mir Coar, daß du der Garde im Kampf gegen die Hoger beigestanden hast. Wenn nur die Hälfte von dem, was sie erzählt hat, stimmt, möchte ich einen Mann wie dich nicht zum Feind haben.« Sein Blick heftete sich auf den wuchtigen Griff des Sataischwertes in Skars Gürtel. »Findest du es nicht auch seltsam, daß ein Mann, der fünf Tage gedurstet hat und angeblich mehr tot als lebendig ist, wie zehn meiner besten Krieger kämpfen soll?« Skar hielt Logars Blick gelassen stand. »Du sagst es«, gab er mit absichtlicher Herablassung zurück. »Zehn deinerbesten Krieger.«

Logar zuckte zusammen, aber wenn ihn Skars Worte ärgerten, so gab er sich wenigstens Mühe, sich nichts anmerken zu lassen.

»Außerdem«, fuhr Skar im gleichen Tonfall fort, »habe ich um mein Leben gekämpft, nicht um das deiner Reiter. Ich kenne weder dein Volk noch seine Gebräuche, Logar, aber dort, wo ich herkomme, ist es üblich, bis zum letzten Atemzug um sein Leben zu kämpfen. Wenn dies bei euch anders ist, bitte ich um Vergebung, daß ich mich euren Sitten in diesem Punkt nicht angeschlossen habe.«

Logar lachte leise. »Du gefällst mir, Skar«, sagte er leise. »Auch wenn ich immer noch nicht weiß, ob du die Wahrheit sagst oder mir etwas vormachst. Trotzdem wirst du Verständnis dafür haben, wenn ich dich um deine Waffe bitte. Wenigstens so lange, bis beschlossen ist, was weiter mit euch geschieht. Ich verstehe Coars Gefühl dir gegenüber durchaus. Ohne dein Eingreifen wären mehr unserer Krieger gefallen, vielleicht alle. Trotzdem ist sie in ihrem Bedürfnis, ihre Dankbarkeit auszudrücken, vielleicht ein wenig zu weit gegangen.« Er stand auf, kam mit federnden Schritten um den Tisch herum und streckte auffordernd die Hand aus. Skar zog die Waffe halb aus dem Gürtel, zögerte einen Herzschlag lang und warf Logar dann mit einer trotzigen Bewegung das Tscheka-Jzu. Logar fing die Klinge geschickt auf und legte sie in Griffweite neben sich auf den Tisch.

»Coar wird dich nun zu unserer Heilerin geleiten«, sagte er. »Danach kannst du ausruhen. Ich werde dich rufen lassen, wenn ich entschieden habe, was geschehen soll.«

Skar wollte noch etwas sagen, aber Coar trat rasch hinzu und legte ihm die Hand auf die Schulter. Ihre Finger drückten kurz und heftig zu; zu rasch, daß Logar die Bewegung sehen konnte, aber fest genug, um Skar zum Schweigen zu bringen.

»Komm«, sagte sie.

Skar wandte sich zögernd um und ging auf den Ausgang zu. Er hatte sich eine Klärung der Situation erhofft, aber er war fast verwirrter als zuvor. Unter der Tür wollte er noch einmal stehenbleiben und sich zu Logar umdrehen, aber Coar versetzte ihm einen Stoß in den Rücken, der ihn durch den Vorhang und auf den Gang hinausstolpern ließ.

»Verzeih«, sagte sie halblaut, als sie ein paar Schritte gegangen und außer Hörweite Logars waren. »Aber es ist besser, wenn du jetzt nicht redest. Besser für dich.«

Skar schenkte ihr einen verwunderten Blick. Bisher hatte er Coar, nicht zuletzt wegen ihres Ranges als Kommandantin der Königlichen Garde, für relativ hochgestellt gehalten. Ein Irrtum, wie er allmählich einzusehen begann. Titel und Ränge mußten nicht überall das gleiche Gewicht haben.

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