Читаем Die Kinder der Erde полностью

In Vas’ Kopf drehte es sich. Er hatte so lange bei der Erinnerung an den schon Jahre zurückliegenden Betrug mit Obring verweilt, daß ihm gar nicht in den Sinn gekommen war, Sevet hätte vielleicht noch jemanden in ihr Bett geholt. Doch es gab viele Gelegenheiten. Wenn er draußen auf den Feldern arbeitete; wenn er Wache hielt; als er diese beiden Male mit Zdorab unterwegs gewesen war, mit dem Beiboot des Schiffes die Umgebung erkundet und kartographiert hatte. Sevet hatte vielleicht … aber das würde sie doch ganz bestimmt nicht tun … nicht ein zweites Mal, nicht, nachdem sie so viel verloren hatte, ihre Stimme und …

Aber ich habe ihr die Stimme nicht genommen, oder? Das war Kokor gewesen, und als ihre Stimme wiederhergestellt war, hatten wir Basilika bereits verlassen. Sevet weiß vielleicht, daß sie Kokors Zorn zu fürchten hat; aber was hat sie je gelehrt, den meinen zu fürchten?

Der Augenblick ist gekommen, erkannte Vas. Diesmal würde es keine Geduld geben. Diesmal würde kein Elemak seine Hand zurückhalten. Sevet und Obring würden sterben, und dann würde er sich gegen Elemak wenden und Eiadh auf ewig von der Last befreien, die dieser monströse Gatte darstellte. Und nachdem dann alle Hindernisse aus dem Weg geräumt waren, würde sie sich endlich dem Mann zuwenden, der sie befreit hatte.

Oder auch nicht. Aber was interessierte es ihn schon, ob jemand ihn liebte oder auch nur mochte? Er versuchte nicht, die Liebe oder Bewunderung eines anderen zu gewinnen; es ging ihm nur um seine Achtung. Er hatte schon zu lange auf sie verzichtet, und es war an der Zeit, sie sich zurückzuholen.

»Kaum zu glauben, daß sie noch immer auf Obring reinfällt«, sagte Vas. »Man sollte doch meinen, sie hätte ihn mittlerweile durchschaut. Er hat seinen knabenhaften Charme verloren … falls er jemals welchen besaß.«

Sie lachte, doch auf ihrem Gesicht lag ein verwirrter Ausdruck. Was hatte das schon wieder zu bedeuten?

Es hatte zu bedeuten, daß es nicht Obring war. Sevet betrog ihn, aber nicht mit Obring.

Dann fiel ihm ein, was sie zuvor gesagt hatte. Darüber, daß sie etwas gemeinsam hatten. ›Vom Offensichtlichen abgesehen, meine ich‹, hatte sie gesagt. Was war das Offensichtliche? Es war so offensichtlich, daß nur Vas es nicht bemerkt hatte. Alle anderen mußten es wissen. Alle.

Sie mußte auf seinem Gesicht gesehen haben, daß er begriffen hatte, denn nun schaute sie tief betroffen drein. »Oh, Vas, ich dachte, du hättest es gewußt. Ich dachte, du wärest deshalb gekommen, um es ihnen heimzuzahlen. Aber ich war nicht wütend, verstehst du. Denn ich wollte ihn sowieso nicht mehr in meinem Bett haben, und es ist mir egal, auf wen er seinen verschwitzten Körper legt, und ich dachte … Ich weiß nicht, warum, aber ich ging davon aus, du hättest dieselbe Einstellung. Aber jetzt sehe ich, daß dem nicht so ist. Du hast es nicht gewußt, und es tut mir so leid, ich …«

Er bekam das Ende des Satzes nicht mit, weil er aufstand und ihr Haus verließ. Elemaks Haus.


»Mach keine Dummheiten, Vas«, sagte sie leise. Doch weil sie genau wußte, daß er sehr wahrscheinlich doch irgendwelche Dummheiten machen würde, suchte sie Hilfe. Volemak mußte wissen, daß sich ein Streit zusammenbraute. Er würde wissen, wie er ihn aufhalten konnte. Eiadh hätte sich schon längst an ihn wenden sollen. In ihrer winzigen Gemeinschaft war Ehebruch ein schreckliches Vergehen — Elemak selbst hatte dieses Gesetz während der Wüstenjahre erlassen. Eiadh hatte sich nie beschwert, weil sie aufrichtig froh darüber war, ihn nicht in ihrer Nähe zu haben, diesen Mann mit den wütenden Händen, die ein hilfloses, unschuldiges Wesen zerbrochen und die an Bord des Schiffes alle geprügelt und terrorisiert hatten. Da war es besser, allein zu schlafen und von dem einzigen echten Mann zu träumen, den sie je gekannt hatte. Von einem Mann, der sie einst, als er ein Junge war, geliebt oder sie wenigstens begehrt hatte. Einem Mann, der sie nun nicht mal mit Vergnügen anschaute.

Bei all ihrer kindischen Sehnsucht nach Nafai war ihr nie in den Sinn gekommen, daß Vas sich nicht über Elemaks und Sevets Ehebruch beschwert hatte, weil er nichts davon wußte. Wie hatte er nichts davon wissen können? Waren Männer viel blinder als Frauen? Oder hatte er etwa geglaubt, nur weil er Sevet nicht mehr wollte, würden auch ihre sexuellen Begierden einfach vertrocknen?

Es würde eine fürchterliche Schweinerei geben, und am Ende würde jemand sterben. Das wußte sie nun, denn sie hatte Vas noch nie mit einem Ausdruck solch nackter Wut auf dem Gesicht gesehen. Sie hatte ihn schon mal bei Elemak gesehen; aber Elemak war es gewohnt, solche Gefühle zu haben und sie in Schranken zu halten. Vas hatte diese Übung nicht.

Auf dem Weg zu Volemaks Haus kam sie an Mebbekew vorbei, der das Fell einer Ziege aufspannte, die er und ein paar Wühler erlegt hatten, als sie an diesem Morgen in den Hügeln auf die Jagd gegangen waren. »Wieso die Eile?« fragte er.

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Лихим 90-м посвящается...Фантастический роман-эпопея в пяти томах «Звёздная месть» (1990—1995), написанный в жанре «патриотической фантастики» — грандиозное эпическое полотно (полный текст 2500 страниц, общий тираж — свыше 10 миллионов экземпляров). События разворачиваются в ХХV-ХХХ веках будущего. Вместе с апогеем развития цивилизации наступает апогей её вырождения. Могущество Земной Цивилизации неизмеримо. Степень её духовной деградации ещё выше. Сверхкрутой сюжет, нетрадиционные повороты событий, десятки измерений, сотни пространств, три Вселенные, всепланетные и всепространственные войны. Герой романа, космодесантник, прошедший через все круги ада, после мучительных размышлений приходит к выводу – для спасения цивилизации необходимо свержение правящего на Земле режима. Он свергает его, захватывает власть во всей Звездной Федерации. А когда приходит победа в нашу Вселенную вторгаются полчища из иных миров (правители Земной Федерации готовили их вторжение). По необычности сюжета (фактически запретного для других авторов), накалу страстей, фантазии, философичности и психологизму "Звёздная Месть" не имеет ничего равного в отечественной и мировой литературе. Роман-эпопея состоит из пяти самостоятельных романов: "Ангел Возмездия", "Бунт Вурдалаков" ("вурдалаки" – биохимеры, которыми земляне населили "закрытые" миры), "Погружение во Мрак", "Вторжение из Ада" ("ад" – Иная Вселенная), "Меч Вседержителя". Также представлены популярные в среде читателей романы «Бойня» и «Сатанинское зелье».

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