Читаем Die Kinder der Erde полностью

»Ich dachte, du könntest es mir sagen«, entgegnete Huschidh. »Hat Luet irgend etwas gesagt, das darauf schließen läßt, sie könne sich von allen außer dir und euren Kindern absondern?«

Er zuckte mit den Achseln. »Vielleicht hat sie etwas gesagt, und ich habe nicht darauf geachtet. Ich achte nicht immer auf so etwas.«

Schon die Tatsache, daß er dies so leichthin dahersagte, erweckte Argwohn bei Huschidh. Nafai achtete stets darauf; also war es ihm aufgefallen. Er wollte nur nicht mit Huschidh darüber sprechen.

»Was auch immer es ist«, sagte Huschidh, »du und sie, ihr seid nicht einer Meinung darüber.«

Nafai schaute sie böse an. »Warum fragst du mich überhaupt, wenn du sowieso nicht glaubst, was ich sage?«

»Ich hoffe noch immer, daß du eines Tages zu dem Schluß kommen wirst, ich sei deiner würdig, und du könntest mir deine innersten Geheimnisse anvertrauen.«

»He, was sind wir heute aber empfindlich«, sagte Nafai.

Immer, wenn er sich wie ein kleiner Bruder aufführte, konnte Huschidh ihn am wenigsten ausstehen. »Ich muß Luet bei Gelegenheit mal sagen, daß sie einen schweren Fehler gemacht hat, als sie diese Frauen davon abhielt, dich zu töten, nachdem du in Basilika den heiligen See überquert hast.«

»Ganz meine Meinung«, sagte Nafai. »Dann wäre mir das Elend erspart geblieben, dich so sehr leiden zu sehen, weil du meine Schwägerin bist.«

»Ich würde lieber jeden Tag ein Kind zur Welt bringen, so schlimm ist das«, sagte Huschidh.

Er grinste sie an. »Ich würde mich darüber freuen«, sagte er. »Ich weiß wirklich nicht, warum Luet sich von allen anderen absondert. Aber ich halte es für gefährlich; deshalb werde ich darauf achten.«

Also nahm er sie doch ernst, wenngleich er ihr nicht verraten wollte, was er für das Problem hielt. Nun, auf mehr hatte sie auch nicht hoffen können. Nafai mochte im Augenblick zwar der Anführer ihrer Gemeinschaft sein, doch er war es nicht deshalb, weil er eine besondere Begabung dafür hatte. Elemak, Nafais ältester Bruder, war der geborene Anführer. Nafai hatte lediglich die Macht zur Herrschaft bekommen, weil er die Überseele auf seiner Seite hatte — oder besser gesagt, weil die Überseele Nafai auf ihrer Seite hatte. Die Autorität fiel ihm nicht leicht, und er wußte nicht immer genau, was er damit anfangen sollte — und was nicht. Er machte Fehler. Huschidh konnte nur hoffen, daß sein Zögern ihr gegenüber keiner dieser Fehler war.

Potja war bestimmt schon hungrig. Huschidh mußte zurück nach Hause. Weil sie sich um ein Kleinkind zu kümmern hatte, war sie von den meisten Pflichten im Zusammenhang mit den Startvorbereitungen entbunden worden. Der Starttermin war ihrer Schwangerschaft wegen sogar verschoben worden. Sie und Rasa waren als letzte Frauen schwanger geworden, bevor sie herausgefunden hatten, daß während der Reise niemand schwanger sein durfte, weil die Chemikalien und die niedrige Temperatur, die fast alle Passagiere während der Reise im Tiefschlaf hielten, mit einem Embryo schreckliche Dinge anstellen würden. Rasas Baby, ein kleines Mädchen, dem sie den allzu süßen Namen Tsennji gegeben hatte — das bedeutete »kostbar« —, war einen Monat vor Huschidhs drittem Sohn und sechstem Kind geboren worden. Schjopot hatte sie ihn genannt. »Flüstern«. Potja war der Kosename, der Schnellname, der im letzten Augenblick gekommen war, wie der Hauch einer Nachricht von der Überseele. Das letzte Flüstern in ihrem Herzen, bevor sie diese Welt für immer verließ. Issib war der Name komisch vorgekommen, aber er war besser als »kostbar«. Diesen Namen betrachteten sie beide als Anzeichen dafür, daß Rasa jedes Maß und Urteil verloren hatte. Potja wartete, Potja hatte Hunger; Huschidhs Brüste verrieten ihr dies mit einiger Dringlichkeit.

Doch als sie das Schiff verließ, begegnete sie Luet, die sie fröhlich begrüßte und so klang wie immer, so liebevoll und nett wie eh und je. Huschidh wollte ihr eine Ohrfeige geben. Belüge mich nicht! Tue nicht wie immer, wo ich doch weiß, daß du dich in deinem Herzen von mir abgesondert hast! Wenn du unsere liebevolle Nähe wie eine Maske auf- und absetzen kannst, werde ich nie wieder Freude daran haben können.

»Was ist los?« fragte Luet.

»Was soll denn los sein?« fragte Huschidh.

»Du trägst dein Herz auf deinem Gesicht«, sagte Luet, »zumindest für mich. Du bist wütend auf mich, und ich weiß nicht, warum.«

»Führen wir dieses Gespräch nicht gerade jetzt«, sagte Huschidh.

»Was ist denn? Was habe ich getan?«

»Das genau ist die Frage, die ich gern beantwortet hätte. Was hast du getan? Oder was willst du tun?«

Das war es. Das leichte Zucken von Luets Lidern, ihr Zögern, bevor sie eine Reaktion zeigte, so, als wolle sie überlegen, welche Reaktion sie zeigen sollte. Huschidh wußte, daß Luet irgend etwas vorhatte. Sie plante etwas. Und was auch immer es war, es verlangte von ihr, daß sie sich gefühlsmäßig von allen anderen in der Gruppe absonderte.

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