Читаем Die Kinder der Erde полностью

»Nicht die Macht, die man hat, macht einen zu einem Feigling oder zu einem Schläger«, sagte Volemak. »Es liegt daran, wie man sie einsetzt. Glaubst du, es nimmt dem Mantel irgend etwas von seiner Macht, daß er dort gefesselt liegt? So schlimm du ihn auch behandelst, so schlimm du uns alle auch behandelst … Nafai hat sich entschlossen, dich nicht einfach an Ort und Stelle zu töten.«

»Dann tu es, Nafai«, sagte Elemak leise. »Wenn du die Macht hast, mich zu töten … töte mich. Du hast schon einmal getötet. Einen Betrunkenen, der bewußtlos in der Gosse lag, glaube ich. Das ist deine Spezialität: Leute zu töten, die sich nicht wehren können. Aber Vater hält mich für den brutalen Schläger. Wie kann es denn brutal sein, einem Mann die Knochen zu brechen, der sich sofort wieder heilen kann? He, ich könnte dir den Schädel brechen, und …«

Der Wutschrei einer Frau und das Geräusch einer Rauferei erklangen. Dann wurde jemand gegen eine Wand gestoßen; eine Frau schrie. Nafai versuchte, die Augen zu öffnen. Er konnte jedoch nur die Wand sehen, gegen die er gedrückt wurde. »Luet«, flüsterte er.

»Luet kann sich nicht selbst heilen, oder?« sagte Elemak. »Daran sollte sie sich erinnern, bevor sie mich angreift.«

»Alles, was du tust«, sagte Nafai, »verbraucht den Sauerstoff, den deine Kinder zum Atmen benötigen.«

»Du kannst es jederzeit beenden, Njef«, sagte Elemak. »Du mußt nur sterben.«

»Und was dann?« fragte Volemak. »Dann wirst du den nächsten hassen, der besser ist als du, und zwar aus demselben Grund. Weil er besser ist als du. Und wenn du ihn getötet hast, wirst du wieder einen finden, der besser ist als du. So wird es ewig weitergehen, Elemak. Denn jeder Akt der brutalen Grausamkeit macht dich kleiner, bis du schließlich jedes menschliche Wesen und jedes Tier töten mußt. Und selbst dann wirst du dich mit solcher Verachtung betrachten, daß du sie nicht ertragen kannst …«

Die Stange knallte mitten in Nafais Gesicht. Er fühlte, wie sie sämtliche Knochen auf der Vorderseite seines Kopfes zerschmetterte. Dann wurde alles schwarz.

Ein Augenblick später? Es hätte sein können; es hätten aber auch Stunden oder Tage sein können. Er war wieder bei Bewußtsein, und sein Gesicht war nicht zertrümmert. Nafai fragte sich, ob er allein war. Fragte sich, was mit Vater und Mutter geschehen war. Mit Luet. Mit Elemak.

Jemand war im Raum. Jemand atmete.

»Um so besser«, sagte die Stimme. Ein Flüstern. Schwer zu erkennen. Nein, ganz leicht. Elemak. »Die Überseele gewinnt erneut.«

Dann ging das Licht wieder aus, die Tür wurde geschlossen, und er war allein.


Eiadh sang den kleinen Kindern, Yista und Manja und Zhivja, leise etwas vor, als Protschnu zu ihr kam. Sie hörte, wie er das Zimmer betrat. Die Tür glitt auf und hinter ihm wieder zu. Sie sang weiter.

Wenn das Licht dann wiederkommtErinnre ich mich, wie man sieht?Erkenne ich Mutters Gesicht?Und erkennt sie mein Lied?Wenn das Licht dann wiederkommtHaben nichts zu fürchten wir;Also schließe ich die Augen und träume vom TagIn der Dunkelheit hier.

»Singen ist Sauerstoffverschwendung«, sagte Protschnu leise.

»Weinen auch«, gab Eiadh ruhig zurück. »Drei Kinder weinen jetzt nicht mehr, weil eine Person gesungen hat. Wenn du gekommen bist, um mein Singen zu unterbinden, kannst du gleich wieder gehen. Melde deinem Vater mein Verbrechen. Vielleicht wird er deshalb so wütend, daß er mich verprügelt. Vielleicht darfst du ihm dabei helfen.«

Sie sah ihn noch immer nicht an. Sie hörte, daß er ein wenig schwerer atmete. Ein bißchen abgehackt vielleicht. Doch als er erneut sprach, war sie erstaunt, daß seine Stimme vor kaum zurückgehaltenem Weinen ganz hoch klang. »Es ist nicht meine Schuld, daß du dich gegen Vater gestellt hast.«

Seine Zurückweisung in der Bibliothek hatte sie dermaßen schwer getroffen, daß sie seitdem nicht mehr mit ihm gesprochen und auch vermieden hatte, an ihn zu denken. Protschnu, ihr ältester Sohn, sagte so schreckliche Dinge zu seiner eigenen Mutter. Der junge hatte in diesem Augenblick so wild ausgesehen, so sehr wie Elemak, daß sie den Eindruck gehabt hatte, sie würde ihn gar nicht kennen. Aber sie kannte ihn, nicht wahr? Er war erst acht Jahre alt. Es war nicht richtig, daß er von streitenden Eltern hin und her gerissen wurde.

»Ich habe mich nicht gegen deinen Vater gestellt«, sagte sie leise. »Ich habe mich gegen das gestellt, was er tut.«

»Nafai hat uns betrogen.«

»Die Überseele hat uns betrogen. Und alle Eltern dieser Kinder. Nicht nur Nafai.«

Protschnu schwieg. Vielleicht habe ich ihn zur Einsicht gebracht, dachte sie. Aber nein, er dachte an etwas ganz anderes. »Liebst du ihn?«

»Ja, ich liebe deinen Vater. Aber wenn er zuläßt, daß der Zorn ihn beherrscht, tut er böse Dinge. Und diese bösen Taten lehne ich ab.«

»Ich habe nicht Vater gemeint.«

Перейти на страницу:

Все книги серии Die Heimkehr

Похожие книги

Звездная месть
Звездная месть

Лихим 90-м посвящается...Фантастический роман-эпопея в пяти томах «Звёздная месть» (1990—1995), написанный в жанре «патриотической фантастики» — грандиозное эпическое полотно (полный текст 2500 страниц, общий тираж — свыше 10 миллионов экземпляров). События разворачиваются в ХХV-ХХХ веках будущего. Вместе с апогеем развития цивилизации наступает апогей её вырождения. Могущество Земной Цивилизации неизмеримо. Степень её духовной деградации ещё выше. Сверхкрутой сюжет, нетрадиционные повороты событий, десятки измерений, сотни пространств, три Вселенные, всепланетные и всепространственные войны. Герой романа, космодесантник, прошедший через все круги ада, после мучительных размышлений приходит к выводу – для спасения цивилизации необходимо свержение правящего на Земле режима. Он свергает его, захватывает власть во всей Звездной Федерации. А когда приходит победа в нашу Вселенную вторгаются полчища из иных миров (правители Земной Федерации готовили их вторжение). По необычности сюжета (фактически запретного для других авторов), накалу страстей, фантазии, философичности и психологизму "Звёздная Месть" не имеет ничего равного в отечественной и мировой литературе. Роман-эпопея состоит из пяти самостоятельных романов: "Ангел Возмездия", "Бунт Вурдалаков" ("вурдалаки" – биохимеры, которыми земляне населили "закрытые" миры), "Погружение во Мрак", "Вторжение из Ада" ("ад" – Иная Вселенная), "Меч Вседержителя". Также представлены популярные в среде читателей романы «Бойня» и «Сатанинское зелье».

Юрий Дмитриевич Петухов

Фантастика / Ужасы / Ужасы и мистика / Боевая фантастика / Научная Фантастика
Первый шаг
Первый шаг

"Первый шаг" – первая книга цикла "За горизонт" – взгляд за горизонт обыденности, в будущее человечества. Многие сотни лет мы живём и умираем на планете Земля. Многие сотни лет нас волнуют вопросы равенства и справедливости. Возможны ли они? Или это только мечта, которой не дано реализоваться в жёстких рамках инстинкта самосохранения? А что если сбудется? Когда мы ухватим мечту за хвост и рассмотрим повнимательнее, что мы увидим, окажется ли она именно тем, что все так жаждут? Книга рассказывает о судьбе мальчика в обществе, провозгласившем социальную справедливость основным законом. О его взрослении, о любви и ненависти, о тайне, которую он поклялся раскрыть, и о мечте, которая позволит человечеству сделать первый шаг за горизонт установленных канонов.

Сабина Янина

Фантастика / Научная Фантастика / Социально-психологическая фантастика / Социально-философская фантастика