Читаем Drei Kameraden полностью

Ich faßte das Mädchen und rannte los, den Weg entlang. Sie zeigte mir das Haus mit dem Telefon. Ich klingelte. Eine kleine Gesellschaft saß bei Kaffee und Bier. Ich umfaßte sie mit einem kreisenden Blick und begriff nicht: daß Menschen Bier tranken, während Pat blutete. Ich verlangte ein dringendes Gespräch und wartete am Apparat. Während ich in die surrende Dunkelheit hineinhorchte, sah ich durch die Portieren den Ausschnitt des anderen Zimmers wolkig und überdeutlich. Ich sah eine Glatze hin und her schwanken, gelb vom Licht bespiegelt, ich sah eine Brosche auf dem schwarzen Taft eines geschnürten Kleides und ein Doppelkinn mit einem Kneifer und aufgetürmter Frisur darüber – eine knochige, alte Hand mit dicken Adern, die auf den Tisch trommelte -, ich wollte es nicht sehen, aber es war, als ob ich wehrlos sei: Es drang in meine Augen wie überstarkes Licht.

Endlich meldete sich die Nummer. Ich fragte nach dem Professor.

»Bedaure«, sagte die Schwester,»Professor Jaffé ist ausgegangen.«

Mein Herz hörte auf zu schlagen und haute dann wie ein Schmiedehammer los.»Wo ist er denn? Ich muß ihn sofort sprechen.«

»Ich weiß es nicht. Vielleicht ist er noch einmal in die Klinik gegangen.«

»Bitte, rufen Sie die Klinik an. Ich warte hier. Sie haben doch noch einen zweiten Apparat.«

»Einen Moment.«Das Sausen setzte wieder ein, die bodenlose Dunkelheit, über der hur der dünne Metallfaden schwebte. Ich zuckte zusammen. Neben mir, in einem verhängten Bauer fing ein Kanarienvogel an zu zirpen. Die Stimme der Schwester kam wieder.»Professor Jaffé ist aus der Klinik schon fortgegangen.«

»Wohin?«

»Ich kann es Ihnen wirklich nicht sagen, mein Herr.«

Aus. Ich lehnte mich an die Wand.»Hallo!«sagte die Schwester,»sind Sie noch da?«»Ja – hören Sie, Schwester, Sie wissen nicht, wann er zurückkommt?«

»Das ist ganz unbestimmt.«

»Hinterläßt er das denn nicht? Das muß er doch. Wenn mal was passiert, muß er doch zu erreichen sein.«

»Es ist ein Arzt in der Klinik.«

»Können Sie denn den«- nein, es hatte ja keinen Zweck, der wußte es ja nicht -»gut, Schwester«, sagte ich todmüde,»wenn Professor Jaffé kommt, bitten Sie ihn, sofort dringend hier anzurufen.«Ich sagte ihr die Nummer.»Aber bitte, dringend, Schwester.«

»Sie können sich darauf verlassen, mein Herr.«Sie wiederholte die Nummer und hängte ab.

Ich stand da, allein. Die schwankenden Köpfe, die Glatze, die Brosche, das andere Zimmer waren weit weg, glänzender Gummi, der schwankte. Ich sah mich um. Ich war fertig hier. Ich brauchte den Leuten nur noch zu sagen, daß sie mich holten, wenn angerufen wurde. Aber ich konnte mich nicht entschließen, das Telefon loszulassen. Es war, als ließe ich ein Rettungsseil los. Und plötzlich hatte ich es. Ich hob den Hörer wieder ab und sagte Kösters Nummer hinein. Er mußte da sein. Es ging einfach nicht anders.

Und da kam sie, aus dem Gebrodel der Nacht, die ruhige Stimme Kösters. Ich wurde sofort selbst ruhig und sagte ihm alles. Ich fühlte, er schrieb schon mit.

»Gut«, sagte er,»ich fahre sofort los, ihn zu suchen. Ich rufe an. Sei ruhig. Ich finde ihn.«

Vorbei. Vorbei? Die Welt stand still. Der Spuk war aus. Ich lief zurück.

»Nun?«fragte der Arzt,»haben Sie ihn erreicht?«

»Nein«, sagte ich,»aber ich habe Köster erreicht.«

»Köster? Kenne ich nicht! Was hat er gesagt? Wie hat er sie behandelt?«

»Behandelt? Behandelt hat er sie nicht. Köster sucht ihn.«

»Wen?«

»Jaffé.«

»Herrgott, wer ist denn dieser Köster?«

»Ach so – entschuldigen Sie. Köster ist mein Freund. Er sucht Professor Jaffé. Ich konnte ihn nicht erreichen.«

»Schade«, sagte der Arzt und wandte sich wieder Pat zu.

»Er wird ihn erreichen«, sagte ich.»Wenn er nicht tot ist, wird er ihn erreichen.«

Der Arzt sah mich an, als ob ich verrückt geworden wäre. Dann zuckte er die Achseln.

Das Licht der Lampe brütete im Zimmer. Ich fragte, ob ich helfen könne. Der Arzt schüttelte den Kopf. Ich starrte aus dem Fenster. Pat röchelte. Ich schloß das Fenster und stellte mich in die Tür. Ich beobachtete den Weg.

Plötzlich hörte ich rufen.»Telefon!«

Ich drehte mich um.»Telefon. Soll ich hingehen?«

Der Arzt sprang auf.»Nein, ich. Ich kann ihn besser fragen. Bleiben Sie hier. Tun Sie nichts weiter. Ich komme sofort wieder.«

Ich setzte mich zu Pat an das Bett.»Pat«, sagte ich leise.»Wir sind alle da. Wir passen auf. Es wird dir nichts passieren. Es darf dir nichts passieren. Der Professor spricht jetzt schon. Er sagt uns alles. Morgen kommt er sicher selbst. Er wird dir helfen. Du wirst gesund werden. Weshalb hast du mir denn nie etwas davon gesagt, daß du noch krank bist? Das bißchen Blut ist nicht schlimm, Pat. Wir geben es dir wieder. Köster hat den Professor geholt, jetzt ist alles gut, Pat.«

Der Arzt kam zurück.»Es war nicht der Professor…«

Ich stand auf.

»Es war ein Freund von Ihnen, Lenz.«

»Köster hat ihn nicht gefunden?«

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