Читаем Drei Kameraden / Три товарища. Книга для чтения на немецком языке полностью

Russen sind an Zufälle gewöhnt. Er gab mir zwei Gläser, Zucker und füllte einen Teller mit kleinen Kuchen. „Ich bin Ihnen sehr gern behilflich”, sagte er, „darf ich Ihnen auch – ich war oft in ähnlicher – ein paar Kaffeebohnen – zum Kauen – ”

„Danke”, sagte ich, „ich danke Ihnen. Ich nehme sie gern – ”

Ich zermalmte die Kaffeebohnen auf dem Korridor im Munde, sie nahmen den Schnapsgeruch weg. Pat saß neben der Lampe und puderte sich.

„Trink ein bisschen Tee”, sagte ich, „er ist ganz heiß.”

Sie nahm die Tasse. Ich sah zu, wie sie trank. „Weiß der Teufel, was heute abend los war, Pat.”

„Ich weiß es schon”, erwiderte sie.

„So? Ich nicht.”

„Ist auch nicht nötig, Robby. Du weißt sowieso schon ein bisschen zu viel, um richtig glücklich zu sein.”

Sie stellte die Tasse auf den Tisch. Ich lehnte am Bett. Ich hatte ein Gefühl, als wenn ich von einer langen, schwierigen Reise nach Hause gekommen wäre.

* * *

Die Vögel begannen zu zwitschern. Draußen klappte eine Tür. Pat schlief noch. Sie atmete tief und regelmäßig. Es war eine Schande, sie zu wecken. Aber es musste sein. „Pat – ”

Sie murmelte etwas im Schlaf. „Pat – ” ich verfluchte alle möblierten Zimmer der Welt – „Pat, es wird Zeit. Wir müssen dich anziehen.” Sie schlug die Augen auf und lächelte, noch ganz warm vom Schlaf, wie ein Kind. Ich war immer wieder überrascht über diese Heiterkeit beim Erwachen und liebte das sehr an ihr. Ich war nie heiter, wenn ich erwachte.

„Ich bleibe heute bei dir – ”

„Hier?”

„Ja – ”

Ich richtete mich auf. „Glänzende Idee – aber deine Sachen – das sind doch Schuhe und Kleider für abends – ”

„Dann bleibe ich eben bis abends – ”

„Und zuhause?”

„Da, telefonieren wir, dass ich irgendwo über Nacht geblieben bin.”

„Das werden wir schon machen. Hast du Hunger?”

„Noch nicht.”

„Auf alle Fälle werde ich mal rasch ein paar frische Brötchen klauen. Die hängen draußen an der Korridortür. Jetzt ists grade noch Zeit dafür.”

Als ich zurückkam, stand Pat am Fenster. Sie trug nur ihre silbernen Schuhe. Das weiche Licht des frühen Tages fiel wie ein Schleier über ihre Schultern. „Das von gestern haben wir vergessen, was, Pat?” sagte ich.

Sie nickte, ohne sich umzudrehen.

„Wir werden einfach nicht mehr mit anderen Leuten zusammen sein. Richtige Liebe verträgt keine Leute. Dann kriegen wir auch keinen Krach und keine Eifersuchtsanfälle. Dieser Breuer und die ganze Gesellschaft soll zum Teufel gehen, was?”

„Ja”, sagte sie, „und die Markowitz auch.”

„Markowitz? Wer ist denn das?”

„Die, mit der du an der Bar gesessen hast in der Kaskade.”

„Aha”, sagte ich, plötzlich ziemlich vergnügt, „aha, die.”

Die Sonne ging hinter den Dächern des Gewerkschaftshauses auf. Die Fenster begannen zu blitzen. Pats Haar war voll Licht und ihre Schultern waren golden. „Was sagtest du eigentlich, was macht dieser Breuer? Als Beruf, meine ich?”

„Architekt.”

„Architekt”, sagte ich etwas betroffen, denn ich hätte lieber gehört, er wäre gar nichts, „na, Architekt, was ist das schon, was, Pat?”

„Ja, Liebling.”

„Nichts Besonderes, wie?”

„Gar nichts”, sagte Pat überzeugt und drehte sich um und lachte, „gar nichts ist das, überhaupt nichts. Ein Dreck ist es!”

„Und diese Bude, die ist nicht zu jämmerlich, was, Pat? Andere Leute haben natürlich bess – ”

„Sie ist wunderbar, diese Bude”, unterbrach mich Pat, „es ist eine ganz herrliche Bude, ich weiß wirklich keine schönere, Liebling!”

„Und ich, Pat, ich hab ja meine Fehler und bin nur ein Taxifahrer, aber – ”

„Du bist ein ganz Geliebter, ein Brötchenklauer[113] und Rumsäufer, ein Liebling bist du!”

Mit einem Schwung warf sie sich mir an den Hals. „Ach, du Dummer, wie schön ist es, zu leben!”

„Nur mit dir, Pat. Wahrhaftig!”

XIV

Eine Woche später erschien unvermutet der Bäcker mit seinem Ford auf unserm Hof. „Geh mal raus, Robby”, sagte Lenz mit einem giftigen Blick durchs Fenster, „der Topfkuchen-Casanova[114] will sicher was reklamieren[115].”

Der Bäcker sah ziemlich verdrossen aus. „Ist was an dem Wagen?” fragte ich.

Er schüttelte den Kopf. „Im Gegenteil. Er läuft großartig. Ist ja jetzt auch wieder so gut wie neu.”

„Das ist er”, bestätigte ich und sah ihn mit mehr Interesse an.

„Es ist – ” sagte er – „also – ich möchte einen anderen Wagen haben. Größer – ” Er blickte sich um. „Hatten Sie nicht damals einen Cadillac?”

Ich begriff im Augenblick, was los war. Die schwarze Person, mit der er zusammen lebte, hatte ihn mürbe gemacht. „Ja, der Cadillac”, sagte ich schwärmerisch, „da hätten Sie damals zufassen sollen! Das war ein Prachtstück! Für siebentausend Mark ist er weggegangen. Halb verschenkt!”

„Na, verschenkt – ”

„Verschenkt!” wiederholte ich nachdrücklich und überlegte, was zu machen wäre. „Ich kann mal nachfragen”, sagte ich dann, „vielleicht braucht der Mann, der ihn damals gekauft hat, Geld. Sowas geht ja schnell heutzutage. Einen Moment.”

Ich ging in die Werkstatt und erzählte rasch, was geschehen war.

Gottfried sprang auf. „Kinder, wo kriegen wir nur im Galopp einen alten Cadillac her?”

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