Читаем Drei Kameraden / Три товарища. Книга для чтения на немецком языке полностью

Eine Schwester kam herein. Jaffé winkte ihr ab. Sie blieb trotzdem stehen, untersetzt, vierschrötig, mit einem Bulldoggengesicht unter grauem Haar.

„Nachher!” knurrte Jaffé, „kommen Sie nachher wieder!”

Dann wandte er sich mir zu. „Nun?”

„Wir fahren heute abend”, sagte ich.

„Heute?”

„Ja. Wenn es schon sein muss, dann ist es heute besser als morgen. Ich werde sie hinbringen. Ein paar Tage kann ich schon hier weg.”

Er nickte und gab mir die Hand.

Ich ging. Der Weg zur Tür erschien mir sehr weit.

* * *

Mittags kam ich nach Hause. Ich hatte alles erledigt und auch dem Sanatorium schon telegraphiert. „Pat”, sagte ich noch in der Tür, „kannst du bis heute abend alles gepackt haben?”

„Muss ich fort?”

„Ja”, sagte ich. „Ja, Pat.”

„Allein?”

„Nein. Wir fahren mitsammen. Ich bringe dich hin.”

Ihr Gesicht bekam wieder Farbe. „Wann muss ich denn fertig sein?” fragte sie.

„Der Zug fährt heute abend um zehn.

Und gehst du jetzt noch einmal fort?”

„Nein. Ich bleibe hier, bis wir wegfahren.”

Sie atmete tief. „Dann ist es ganz einfach. Robby”, sagte sie, „Wollen wir gleich anfangen?”

„Wir haben noch Zeit.”

„Ich möchte gleich anfangen. Dann ist es fertig.”

„Gut.”

Ich verstaute die paar Sachen, die ich mitnehmen wollte, rasch und war in einer halben Stunde fertig. Dann ging ich zu Frau Zalewski hinüber und sagte ihr, dass wir abends reisen würden. Ich machte mit ihr ab, dass das Zimmer zum ersten November frei würde, wenn sie es nicht früher vermieten könnte.

Pat kniete vor ihrem Schrankkoffer, rundum hingen ihre Kleider, auf dem Bett lag Wäsche und sie packte gerade ihre Schuhe ein. Ich erinnerte mich daran, dass sie auch so gekniet hatte, als sie in dieses Zimmer eingezogen war und ausgepackt hatte, und mir schien, als wäre das endlos lange her und doch eigentlich erst gestern gewesen. Sie sah auf. „Nimmst du das silberne Kleid auch mit?” fragte ich.

Sie nickte. „Was machen wir nur mit all den andern Sachen, Robby? Mit den Möbeln?”

„Ich habe schon mit Frau Zalewski gesprochen. So viel ich kann, nehme ich in mein Zimmer hinüber. Das übrige geben wir einer Speditionsfirma zum Aufbewahren. Da holen wir es dann wieder ab, wenn du zurückkommst.”

„Wenn ich zurückkomme”, sagte sie.

„Ja”, erwiderte ich, „im Frühling, wenn du braun von der Sonne zurückkommst.”

Ich half ihr packen und nachmittags, als es schon dunkel draußen wurde, waren wir fertig. Es war sonderbar: die Möbel standen alle noch auf dem gleichen Platz, nur die Schränke und Schubladen waren geleert, und trotzdem erschien das Zimmer plötzlich kahl und traurig. Pat setzte sich auf ihr Bett. Sie sah müde aus. „Soll ich Licht machen?” fragte ich.

Sie schüttelte den Kopf. „Lass es noch etwas so.” Ich setzte mich neben sie. „Willst du eine Zigarette?” fragte ich.

„Nein, Robby. Nur ein bisschen so sitzen.”

Ich stand auf und ging zum Fenster. Draußen brannten die Laternen unruhig im Regen. Der Wind wühlte in den Bäumen.

Es war acht Uhr abends. Draußen röhrte ein Klaxon. „Das ist Gottfried mit dem Taxi”, sagte ich, „er will uns zum Essen abholen.”

Ich stand auf, ging zum Fenster und rief herunter, dass wir kämen. Dann knipste ich die kleine Tischlampe an und ging in mein Zimmer. Es war mir verflucht fremd. Ich holte die Rumflasche und trank rasch ein Glas. Dann ging ich zu Pat zurück. „Wollen wir los, alter Bursche?” fragte ich.

„Ja”, sagte sie, „aber ich will noch einmal in dein Zimmer gehen.”

„Warum?” erwiderte ich. „Die alte Bude – ”

„Bleib du hier”, sagte sie. „Ich komme gleich wieder.” . Ich wartete eine Zeitlang, dann ging ich hinüber. Sie stand in der Mitte des Zimmers und fuhr zusammen, als sie mich erblickte. Ich hatte sie noch nie so gesehen. Sie war ganz ausgelöscht. Es war nur eine Sekunde, dann lächelte sie wieder.

„Komm”, sagte sie. „Jetzt wollen wir gehen.”

Wir gingen. Die Korridortür klappte hinter uns zu. Im Treppenhaus war es halbdunkel; ein paar elektrische Birnen waren ausgebrannt. Pat schwieg, während sie leise und weich die Treppen herunterstieg. Ich hatte das Gefühl, als wäre ein Urlaub zu Ende und wir gingen jetzt im grauen Morgen zum Bahnhof, um an die Front zu fahren.

* * *

Lenz öffnete die Tür zum Taxi. „Vorsicht!” sagte er.

Der Wagen war voller Rosen. Zwei riesige Büsche weißer und roter Blüten lagen auf den hinteren Sitzen. Ich erkannte sofort, woher sie kamen; – aus dem Domgarten. „Die letzten”, erklärte Gottfried selbstzufrieden.

* * *

Es gab bei Alfons gespickten Hasen mit Rotkohl und geschmorten Äpfeln. Hinterher spielte er zum Abschluss auf seinem Grammophon einen Chor der Donkosaken. Es war ein sehr leises Lied, bei dem der Chor nur gedämpft wie eine ferne Orgel brummte, während eine einsame, klare Stimme darüber schwebte.

„Kinder”, sagte Alfons, als der Chor immer leiser und leiser geworden war, bis er schließlich wie ein Seufzer verhauchte, „Kinder, wisst ihr, woran ich immer denken muss, wenn ich das höre? An Ypern[154] 1917, Gottfried, damals im März, an den einen Abend mit Bertelsmann – ”

„Ja”, sagte Lenz, „ich weiß es noch, Alfons. Es war der Abend mit den Kirschbäumen – ”

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