Besuche in Hagrids Hütte, Briefe von Sirius, sein Feuerblitz und Quidditch. Er revanchierte sich auf die einzige Art, die er konnte – durch das Verdoppeln seiner Bemühungen für DA…Harry war froh, daß alle von ihnen, sogar Zacharias Smith, von den Nachrichten, daß sich nun zehn weitere Todesser auf der Flucht befanden, angespornt worden waren; aber bei niemandem war diese Verbesserung ausgeprägter als bei Neville. Die Nachricht, daß die Angreifer seiner Eltern geflohen waren, hatte ein fremdes und sogar etwas alarmierendes Gefühl in ihm ausgelöst. Er hatte sein Treffen mit Harry, Ron und Hermine in der geschlossenen Abteilung des St. Mungos noch nicht erwähnt und sie hatten ebenfalls auf sein Zeichen hin Stillschweigen bewahrt, noch hatte er irgendetwas zur Flucht von Bellatrix und ihrer Folterknechte gesagt. In der Tat, Neville sprach kaum während der DA-Treffen, aber er arbeitete unbarmherzig an jedem neuen Zauber und Gegenfluch, die Harry ihnen beibrachte, sein plumpes Gesicht war voll konzentriert, offensichtlich waren ihm Verletzungen oder Unfälle gleichgültig und er arbeitete härter als irgendjemand sonst im Raum… Er verbesserte sich so schnell, daß es wirklich entnervend war, und als Harry sie den Schild-Zauber lehrte – ein Mittel zum Ablenken kleinerer Flüche, so daß sie auf den Angreifer zurückgeworfen wurden, beherrschte nur Hermine den Zauber schneller als Neville.
Harry hätte viel dafür gegeben, um auch in Occlumantie solche Fortschritte zu machen wie Neville es während den DA-Treffen tat. Harrys Stunden mit Snape, welche schlecht genug angefangen hatten, wurden nicht besser. Im Gegenteil, Harry fühlte sich, als würde er sich mit jeder Stunde verschlechtern.
Bevor er mit dem Studium der Occlumantie anfing, hatte seine Narbe gelegentlich geschmerzt, normalerweise während der Nacht, oder ansonten, wenn eine jener blitzartigen Gedanken oder Stimmungen Voldermorts auftrat, die er hier und da erlebt, dies war immer begleitend mit einen besonderes schmerzvolle Welle von seiner Narbe. Er hatte den schrecklichen Verdacht, das er sich langsam in eine Art Luftballon verwandelte, der den kleinsten Schwankungen in Voldermorts Stimmungen unterworfen war, und er war sich sicher, daß die gesteigerte Sensitivität mir seiner ersten Occlumantie Stunde mit Snape begann. Hinzu kam, das er seither fast jede Nacht von dem langen Korridor träumte, der zum Eingang der Abteilung der Mysterien führte, Träume, deren Höhepunkt darin gipfelte, das er lange vor der ebenen, schwarzen Türe stand.
»Vielleicht ist es ein wenig wie eine Krankheit,«sagte Hermine mitfühlend, als Harry sich ihr und Ron anvertraute.
»Ein Fieber oder ähnliches. Es muß erst schlimmer werden, bevor es besser wird.«
»Die Stunden mit Snape machen es schlimmer,«sagte Harry rundweg.»Ich werde krank von den Schmerzen meiner Narbe und es ist langweilige, jede Nacht durch diesen Flur zu gehen.«Er rieb sich ärgerlich seine Stirn.»Ich wünschte nur, die Tür würde sich öffnen, ich bin es leid davor zu stehen und sie anzustarren -«
»Das ist nicht lustig,«sagte Hermine scharf.»Dumbledore will nicht daß du von diesem Flur träumst, sonst hätte er Snape nicht gefragt ob er dich Occlumantie lehrt. Du mußt dich einfach nur mehr anstregen in deinen Stunden.«
»Ich strenge mich an!«sagte Harry verärgert.»Versuch du es doch mal – Snape versucht in deinen Kopf einzudringen -
das ist überhaupt nicht lustig, weißt du!«
»Vielleicht…«sagte Ron langsam.
»Vielleicht was?«sagte Hermine ziemlich schnippisch.
»Vielleicht ist es nicht Harry Schuld, daß er seinen Geist nicht verschließen kann.«sagte Ron düster.
»Wie meinst du das?«fragte Hermine.
»Nun, vielleicht versucht Snape gar nicht, Harry zu helfen…«
Harry und Hermine starrten ihn an. Ron blickte düster und bedeutungsvoll von einem zum anderen.
»Vielleicht,«sagte er wieder, mit leiserer Stimme,»versucht er tatsächlich Harrys Geist weiter zu öffnen… es einfacher zu machen für Du-Weißt-«
»Halt’s Maul, Ron«sagte Hermine zornig.»Wie viele Male hast du Snape verdächtigt, und wann hast du jemals richtig gelegen? Dumbledore vertraut ihm, er arbeitet für den Orden, das sollte reichen.«
»Er war ein Todesser,«sagte Ron störrisch.»Und wir haben niemals einen Beweis gesehen, daß er
»Dumbledore vertraut ihm,«wiederholte Hermine.»Und wenn wir Dumbledore nicht vertrauen können, können wir niemandem vertrauen.«