»Ich sah Dich in meinem Traum hervorragend Quidditch spielen und ich habe ganz verzweifelt versucht dir den Quaffle zu entreißen.«log Harry gemein. Rons Ohren wurden knallrot. Harry genoss seine süße Rache; er hatte natürlich nichts derartiges geträumt.
Letzte Nacht hatte er wieder eine Reise durch die Korridore der»Regierungsbehörde der Geheimnisse«gemacht. Er ist an einem runden Raum vorbeigekommen, in dem es klickte und Lichter tanzten. Anschließend befand er sich in einem höhlenartigen Raum wieder, dieser war voller Regale mit verstaubten Glassphären.
Er mußte sich beeilen um nach Reihe siebenundneunzig zu kommen, bog links ab und rannte das Regal entlang… er mußte das wohl im Traum laut ausgesprochen haben… ein kleines bißchen ehe
»Du versuchst Deine Gedanken zu verbergen, nicht wahr?«fragte Hermine, und schaute Harry wachsam an.»Du machst doch mit deinen Strafarbeiten weiter?«
»Aber natürlich mach ich das,«versprach Harry, und versuchte seiner Stimme einen beleidigten Tonfall zu geben, so als wenn ihn ihre Frage verletzt hätte. Gleichzeitig achtete er darauf ihr nicht in die Augen zu schauen. In Wirklichkeit dachte er angestrengt darüber nach, was wohl in dem Raum mit den ganzen verstaubten Glaskugeln versteckt ist. Er würde versuchen seinen Traum fortzusetzen.
Er hatte nur ein Problem. Die Prüfungen fanden in einem Monat statt und er widmete jede freie Minute um sich weiterzubilden. Sein Verstand war so überfüllt mit Informationen daß er nachts nur schwer einschlafen konnte. Und wenn er dann endlich schlief, gaukelte ihm sein überlastetes Gehirn fast jede Nacht nur blöde Prüfungsträume vor. Er verdächtigte den Teil seines Verstandes, der schon oft mit Hermines Stimme gesprochen hatte, daran Schuld zu sein, daß er immer dann aufwachte, wenn er eine schwarze Tür am Ende des Ganges sah, welche seine Reise wahrscheinlich sein Reiseziel darstellte.
»Weißt Du«sagte Ron, dessen Ohren immer noch rot glühten,»wenn Montague sich nicht erholt bevor Slytherin gegen Hufflepuff antritt, dann haben wir die Chance den Pokal zu gewinnen.«
»Ja, ich glaube auch«antwortete Harry glücklich über den Themenwechsel.
»Ich will damit sagen, wir haben ein Spiel gewonnen und eins verloren…- wenn Slytherin gegen Hufflepuff nächsten Samstag verliert-«
»Ja, genau«stimmte Harry zu, der froh darüber war, daß das andere Thema abgehakt war. Er sah Cho Chang doch sie ist ihm ausweichend, schnurstracks über den Hof gelaufen.
.Das letzte Spiel der Quidditch Saison, Gryffindor gegen Ravenclaw, sollte am letzten Maiwochenende stattfinden.
Obwohl Slytherin von Hufflepuff im letzten Spiel knapp besiegt wurde, glaubte keiner der Gryffindors an ihren Sieg.
Das lag hauptsächlich daran, (Obwohl es ihm natürlich keiner sagte) daß Ron sich den absoluten Minusrekord als Torhüter erobert hatte. Er selbst schien aber vor neuem Optimismus nur so zu strotzen.
»Ich kann doch nur noch besser werden oder?«meinte er grimmig zu Harry und Hermine, als sie am Morgen des Spieles zum Frühstück gingen.»Wir haben dabei nichts zu verlieren oder?«
»Du weißt«sprach Hermine, als sie gerade inmitten einer sehr gereizten Menge zum Spielfeld hinübergingen,»ich denke das Ron ohne die ständige Überwachung von Fred und George viel selbstbewußter wäre.«
Luna Lovegood marschierte vorbei und auf ihrem Kopf hatte sie ein lebensecht aussehende Adlerfigur.»Oh Gott, das hatte ich ja ganz vergessen! Cho wird spielen, Luna nicht«entfuhr es Hermine, dem flügelschlagenden Adler auf Luna nachschauend, die gerade an einer Gruppe gackernder Slytherins vorbeiging. Harry ächzte und grunzte, denn er hatte das nicht vergessen.
Sie fanden Plätze in der obersten Sitzreihe. Es war ein schöner, wolkenloser Tag. Ron sich den Tag nicht schöner vorstellen können. Harry war zuversichtlich das Ron die Slytherins nicht weiter ermutigen würde im Chor zu singen:
»Weasley ist unser König.«
Lee Jordan, der zu der Zeit als Fred und George ihn allein ließen sehr entmutigt war, kommentierte heute wie immer.
Die Teams schnellten vom Spielfeld in die Lüfte als er ihre Namen nein kleines bißchen weniger begeistert als sonst aufrief.» Bradley… Davies… Chang,«rief er, und Harry fühlte wie sein Magen sich leicht überschlug, vielmehr ein zaghaftes schlingern. Ihr glänzendes schwarzes Haar wehte in der schwachen Brise, als Cho auf das Spielfeld hinausging. Er war sich nicht sicher ob er mehr von Ihr wollte, Aber er war sich sicher, daß er nicht die initiative ergreifen würde. Daß sie sich mit Roger Davies angeregt unterhielt, bevor sie sich auf ihren Besen schwang, machte ihn ein klein wenig Eifersüchtig.