»Ja, nun,
»Sie haben ihn angegriffen?«fragte eine geschockt klingende Hermine.
»Jep,«antwortete Hagrid schroff, während er seinen schweren Weg durch mehrere tief hängende Äste vorantrieb.»Die halbe Herde hatte ihn attackiert«
»Und Du hast sie gestoppt??? Ganz alleine???«fragte Harry mit einem Ausdruck von Bewunderung und Verblüffung.
»Natürlich habe ich sie gestoppt. Ich konnte ja nicht daneben stehen und zuschauen, wie sie ihn umbringen, oder?«
meinte Hagrid.»Es war wirklich Glück daß ich gerade vorbeigegangen bin… Und ich hatte gedacht daß sich Firenze vielleicht daran erinnert bevor er anfängt, mir dämliche Warnungen zu schreiben.«Fügte er hitzig und unerwartet zu.
Harry und Hermine sahen sich erschrocken an, aber der missmutige Hagrid führte die Sache nicht näher aus.
»Jedenfalls,«sagte er etwas mehr keuchend als sonst üblich,»seit diesem Ereignis sind die anderen Zentauren stinke sauer auf mich. Und das Problem ist, daß sie einen großen Einfluss im Wald haben… sie sind die klügsten Lebewesen hier drinnen.«
»Ist das der Grund, warum wir hier sind, die Zentauren?«wollte Hermine wissen…»Oh, nein,«erwiderte Hagrid mit einem verneinenden Kopfschütteln,»nein, um sie geht es nicht. Nun, es ist schon so, daß sie das Problem noch verschlimmern könnten, ja… aber ihr werdet bald sehen was ich meine.«
Nach dieser unverständlichen Mitteilung fiel er in Schweigen und setzte sich ein Stück nach vorne ab. Für jeden Schritt von Hagrid mußten Harry und Hermine drei gehen, weshalb sie große Mühe hatten, mit ihm Schritt zu halten.
Der Pfad wurde zunehmend überwuchert, und die Bäume wuchsen immer dichter zusammen je weiter sie in den Wald voranschritten, und bald war es so dunkel wie in der Dämmerung.
Bald waren sie schon weit von der Lichtung entfernt, auf der Hagrid ihnen die Thestrals gezeigt hatte. Dennoch verspürte Harry kein Gefühl von Unbehagen, dies änderte sich aber als Hagrid unerwartet den Weg verließ und begann, in Schlangenlinien um die Bäume immer weiter zum dunklen Herz des Waldes vorzudringen.
»Hagrid!«sagte Harry, der sich seinen Weg durch dicht verknotetes Dornengebüsch kämpfte, über welches Hagrid einfach drüberstieg. Harry erinnerte sich noch lebhaft an das, was ihm bei der anderen Gelegenheit passiert war, als sie den Waldweg verlassen hatten.»Wo gehen wir hin?«
»Noch ein Stückchen weiter«antwortete Hagrid über seine Schulter.»Komm schon, Harry, wir müssen jetzt zusammen bleiben«
Es war ein großer Kampf mit Hagrid Schritt zu halten bei den ganzen Ästen und Dornengestrüppen durch welche Hagrid so einfach durchmarschierte als handelte es sich um Spinnweben. Doch für Harry und Hermine waren es Haken, die sich an ihren Gewändern verfingen. Sie waren regelmäßig so fest umschlungen, daß sie ein paar Minuten pausieren mußten um sich wieder zu befreien.
Bald waren Harrys Arme und Beine übersäht mit kleinen Kratzern und Schnitten. Sie befanden sich nun so tief im Wald, daß Harry in der Dunkelheit nicht mehr von Hagrid wahrnahm als einen massiven, dunklen Umriss vor ihm.
Jedes Geräusch erschien furchteinflößend in der gedämpften Stille.
Das Brechen eines Zweiges hallte laut und das winzigste Rascheln einer Bewegung, selbst wenn es nur von einem unschuldigen Spatzen verursacht wurde, veranlasste Harry, die Dunkelheit nach dem Täter abzusuchen.
Es schien ihm, als wäre es ihm nie zuvor gelungen, so tief in den Wald vorzudringen ohne auf irgendeine Art von Lebewesen zu stoßen; ihre Abwesenheit erschien im ziemlich bedrohlich.
»Hagrid, wäre es in Ordnung wenn wir unsere Zauberstäbe leuchten lassen?«flüsterte Hermine.
»Öh, hm, in Ordnung«flüsterte Hagrid.
»Eigentlich-«
Er stoppte abrupt und drehte sich um. Hermine lief geradewegs in ihn hinein und wurde nach hinten geworfen. Harry fing sie gerade noch auf, bevor sie auf dem Waldboden aufschlug.
»Vielleicht wäre es am besten, wenn wir hier mal kurz anhalten und… ich euch einweihe«sagte Hagrid,»bevor wir da hingehen, also«
»Gut«sagte Hermine, die gerade von Harry zurück auf ihr Beine gestellt wurde. Harry und Hermine murmelten
»Gut,«begann Hagrid,»nun…also… die Sache ist die…«
Er atmete tief ein.
»Also, es ist sehr Wahrscheinlich daß ich meine Kündigung an einem der nächsten Tage bekomme.«
Harry und Hermine schauten sich an, dann blickten sie wieder auf Hagrid.
»Aber Du hast es schon so lange durchgehalten-«brachte Hermine zögernd hervor,»warum denkst Du-«
»Umbridge vermutet, daß ich es war der ihr den Niffler ins Büro warf«
»Und, warst Du es?«sprudelte es aus Harry heraus bevor er sich stoppen konnte.