Читаем Headhunt - Feldzug der Rache: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (Ein Fall für Special Agent Pendergast 17) (German Edition) полностью

»Der Täter hat sich durch die Haustür Zutritt verschafft«, fuhr D’Agosta fort. »Weil das Sicherheitssystem gehackt war, konnte er unbemerkt ins Haus gelangen. Er ist in fast allen Zimmern ausgiebig herumspaziert. Soweit uns bekannt, hat sich die Sache folgendermaßen abgespielt: Offenbar ist Cantucci, als sich der Mörder im Eingangsbereich des Hauses aufhielt, aufgewacht. Wir glauben, dass Cantucci zur Videoüberwachungsanlage geht und den Typen im Erdgeschoss sieht. Er zieht seinen Bademantel an und holt seine Waffe, eine Beretta 9 mm. Er glaubt, dass der Kerl im Aufzug nach oben fährt, also gibt er, als der Fahrstuhl eintrifft, mehrere Schüsse durch die Tür ab – aber der Mörder hat ihn ausgetrickst, indem er den Lift leer nach oben geschickt hat. Deshalb geht Cantucci jetzt vermutlich, nachdem er das Überwachungssystem noch mal gecheckt hat, hinunter in den zweiten Stock, wo sich der Typ am Tresor zu schaffen macht, in dem Cantucci seine Stradivari aufbewahrt. Und dort gerät er in einen Hinterhalt und wird von drei in rascher Folge abgeschossenen Pfeilen getötet, die ihn alle mitten ins Herz treffen. Und dann enthauptet ihn der Täter – quasi während das Herz zu schlagen aufhört, wenn man dem Rechtsmediziner glauben soll.«

»Muss ein ziemlich derber Vorgang gewesen sein.«

D’Agosta war sich nicht sicher, was Pendergast damit meinte, und ließ den Satz unkommentiert. »Anschließend begibt sich der Täter auf den Dachboden, wo sich der Tresor mit dem Sicherheitssystem befindet, öffnet den Tresor mithilfe des gehackten Codes, nimmt die Festplatte heraus und geht. Er verlässt den Tatort durch die Haustür. Laut unserem Experten konnte nur ein Angestellter oder ehemaliger Angestellter der Firma, die das Sicherheitssystem installiert hat, die Sache durchziehen. Steht alles im Bericht.«

»Sehr gut. Dann lassen Sie uns die Begehung fortsetzen. Ein Stockwerk nach dem anderen, jedes Zimmer auf jeder Etage, auch diejenigen, in denen nichts stattgefunden hat.«

D’Agosta ging Pendergast voran durch die Küche ins Wohnzimmer im Erdgeschoss und öffnete auf Pendergasts Bitte hin sämtliche Schranktüren. Sie stiegen die Treppe zum ersten Stock hinauf, besichtigten diesen und dann den zweiten. Hier hatte sich der Großteil des Geschehens abgespielt. An der Rückseite verfügte das schmale Stadthaus über zwei Zimmer, nach vorn über ein großes Wohnzimmer.

»Der Mord hat im Durchgang zum Musikzimmer stattgefunden«, sagte D’Agosta und deutete auf die Wand, in die sich die Pfeile gebohrt hatten. Aus drei gesplitterten Stellen in der Wandtäfelung verlief je ein breiter, dicker Streifen Blut, auf dem Teppich darunter war eine große Lache getrockneten Bluts zu sehen. Hier blieb Pendergast stehen und kniete sich hin. Mithilfe einer kleinen Taschenlampe stocherte er hier und da herum, wobei er hin und wieder ein kleines Glasröhrchen aus seiner Anzugjacke hervorholte, irgendetwas mit einer Pinzette hochhob, es in das Glasröhrchen tat und dieses verschloss. Sodann inspizierte er, die Lupe in die eine Augenhöhle geklemmt, den Teppich und die Pfeilspuren. D’Agosta machte sich gar nicht erst die Mühe, ihn daran zu erinnern, dass die Spurensicherung bereits alles gründlich untersucht hatte. Er hatte erlebt, dass Pendergast selbst an besonders gründlich durchkämmten Tatorten noch frische Spuren fand.

Sobald Pendergast die Untersuchung des unmittelbaren Tatumfelds beendet hatte, setzte er seine Arbeit schweigend fort. Er nahm eine langsame, penible Erkundung des Musikzimmers, des Tresors sowie der anderen beiden Zimmer in diesem Stockwerk des Stadthauses vor. Als Nächstes setzte er seine Erkundung in den oberen Etagen fort, dann stiegen er und D’Agosta zum Dachboden hinauf. Erneut hockte sich Pendergast im Staub, der vor dem Tresor lag, auf Hände und Knie und pflückte und verstaute Beweismittel in Teströhrchen.

Unter der niedrigen Decke erhob er sich halb und murmelte dabei: »Sonderbar, wirklich sehr sonderbar.«

D’Agosta hatte zwar keine Ahnung, was er sonderbar fand, ahnte aber, dass auf eine diesbezügliche Frage keine Antwort folgen würde. »Wie gesagt, es muss jemand gewesen sein, der für Sharps & Gund arbeitet. Der Täter hat genau gewusst, wie das System funktioniert. Ich meine, ganz genau

»Ein ausgezeichneter Hinweis, dem wir folgen können. Ach ja – was den anderen Mord betrifft, haben Sie irgendwelche neuen Erkenntnisse hinsichtlich der Tochter?«

»Ja. Wir konnten die Kopien einiger Akten der Polizei in Beverly Hills bekommen. Die Tochter hat vor rund anderthalb Jahren, als sie unter Alkoholeinfluss Auto fuhr, einen Jungen getötet – Fahrerflucht. Ozmian hat sie mithilfe verdammt guter Arbeit seiner Anwälte herausgepaukt. Die Familie des Jungen hat das ziemlich schwer genommen – es wurden Drohungen ausgestoßen.«

»Noch eine Spur, der man nachgehen sollte.«

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