Читаем Headhunt - Feldzug der Rache: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (Ein Fall für Special Agent Pendergast 17) (German Edition) полностью

»Selbstverständlich. Die Mutter des Jungen hat Selbstmord begangen, der Vater ist angeblich zurück an die Ostküste gezogen. Wir versuchen gerade zu ermitteln, wo er sich aufhält, damit wir ihn befragen können.«

»Halten Sie ihn für einen Tatverdächtigen?«

»Er hat ein starkes Motiv.«

»Wann ist er an die Ostküste gezogen?«

»Vor rund einem halben Jahr. Wir halten das alles unter der Decke, aus offensichtlichen Gründen, bis wir ihn ausfindig gemacht haben.«

Sie stiegen wieder hinunter ins Erdgeschoss, wo sich Pendergast an Curry und die kleine Gruppe von Polizeibeamten wandte, die bei ihm stand. »Ich möchte einmal einen Blick in diese Akte werfen.«

Curry zog aus seiner Aktentasche eine Fächermappe und reichte sie Pendergast. Dieser nahm unverzüglich in einem Sessel Platz, öffnete die Mappe und begann, darin zu blättern. Er zog einzelne Schriftstücke hervor, musterte sie genau und legte sie in rascher Folge wieder zurück.

D’Agosta blickte verstohlen auf die Uhr. Zehn Minuten nach zwölf. »Hm, das ist eine ziemlich dicke Akte. Vielleicht sollten Sie die mit nach Hause nehmen … Sie können das alles haben.«

Als Pendergast den Kopf hob, funkelten seine silbrigen Augen vor Verärgerung. »Bevor ich das Haus hier verlasse, möchte ich mich vergewissern, dass ich nichts übersehen habe.«

»Gut, gut.«

D’Agosta verfiel in Schweigen, während Pendergast weiter die Unterlagen durchsah. Alle warteten mit zunehmender Ungeduld. Minuten verstrichen.

Plötzlich blickte Pendergast auf. »Wo ist eigentlich Mr. Cantuccis Mobiltelefon?«

»In dem Bericht heißt es, dass man es nicht gefunden hat. Anrufe werden an die Mobilbox weitergeleitet. Es ist ausgeschaltet. Wir haben keine Ahnung, wo zum Teufel es sich befindet.«

»Es hätte auf dem Nachttisch liegen müssen, wo auch das Ladegerät lag.«

»Er hat es wahrscheinlich irgendwo anders hingelegt.«

»Haben Sie sein Büro durchsucht?«

»Ja.«

»Unser Mr. Cantucci hat zwei Anhörungen vor großen Geschworenengerichten überstanden. Außerdem sind mehr als ein Dutzend Durchsuchungsbeschlüsse gegen ihn erwirkt worden – von den zahllosen Morddrohungen ganz zu schweigen. Er würde sein Mobiltelefon nicht aus dem Blick lassen. Niemals.«

»Okay. Worauf wollen Sie hinaus?«

»Der Mörder hat Cantuccis Mobiltelefon an sich genommen. Bevor er Cantucci umgebracht hat.«

»Wie kommen Sie darauf?«

»Der Mörder ist erst nach oben gegangen, hat Cantuccis Handy von dessen Nachttisch genommen, während Cantucci schlief, und ist anschließend zurück nach unten ins Erdgeschoss gestiegen.«

»Das ist doch verrückt. Wenn er das getan hat, warum hat er dann Cantucci nicht einfach vor Ort im Bett ermordet?«

»Eine ganz hervorragende Frage.«

»Vielleicht hat der Mörder Cantucci ja das Handy abgenommen, nachdem er ihn ermordet hat.«

»Unmöglich. Mr. Cantucci hätte per Handy 911 angerufen, als ihm klar wurde, dass es einen Eindringling im Haus gibt. Die Schlussfolgerung ist unausweichlich, dass Cantucci, als er aufwachte und den Eindringling verfolgte, sein Mobiltelefon nicht mehr hatte.«

D’Agosta schüttelte den Kopf.

»Außerdem stehen wir hier vor einem weiteren ungelösten Rätsel, Vincent.«

»Und das wäre?«

»Wieso hat der Mörder sich so große Mühe gegeben, die Alarmanlage lahmzulegen, es jedoch versäumt, die Videoüberwachungsanlage herunterzufahren?«

»Das lässt sich leicht beantworten«, sagte D’Agosta. »Er hat das System dazu genutzt, sein Opfer ausfindig zu machen – damit er sieht, wo sich Cantucci im Haus aufhält.«

»Aber weil er das Handy an sich gebracht hatte, hat er bereits gewusst, wo sein Opfer sich befindet: im Bett, schlafend.«

Das setzte voraus, dass Pendergast mit seiner irrwitzigen Annahme recht hatte, dass der Mörder das Mobiltelefon an sich genommen hatte und dann wieder zurück nach unten gegangen war, ohne Cantucci auf der Stelle zu ermorden. »Tut mir leid, das glaube ich nicht.«

»Überlegen Sie doch mal. Was hat unser Mr. Cantucci getan, als er aufwachte? Er hat nicht 911 angerufen, denn er konnte ja sein Handy nicht finden. Gleichzeitig wurde ihm klar, dass die Alarmanlage zwar deaktiviert worden, die Überwachungsanlage aber immer noch in Betrieb war. Er hat auf der Stelle seine Waffe geholt und mithilfe der Videoüberwachung den Eindringling ausfindig gemacht. Er hat den Eindringling gefunden und gesehen, dass dieser mit einem Jagdbogen bewaffnet ist. Unser Mr. Cantucci wiederum besaß eine Handfeuerwaffe mit einem Fünfzehn-Schuss-Magazin – und er konnte gut damit umgehen. Ihre eigenen Akten deuten darauf hin, dass er Sportschütze war, der viele Preise gewonnen hat. Er hat angenommen, dass er mit seiner Waffe und seinen Fähigkeiten dem Jagdbogen des Eindringlings weit überlegen ist. Das hat ihn ermutigt, den Eindringling zu verfolgen, wobei ich zu bedenken geben möchte, dass der Eindringling genau das wollte. Es handelte sich mithin um eine Falle. Am Ende wurde das Opfer überrumpelt und ermordet.«

»Woher wollen Sie das alles wissen?«

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