Читаем Headhunt - Feldzug der Rache: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (Ein Fall für Special Agent Pendergast 17) (German Edition) полностью

»Beim ersten Mord gibt es Hinweise auf eine mögliche Beförderung der Leiche über eine bundesstaatliche Grenze. Und weil der dritte Mord potenziell internationale Auswirkungen hat, wurde die Beteiligung der Bundespolizei verstärkt. Wir sind dem FBI dankbar, dass wir auf seine Expertise zurückgreifen können.«

Aus der Zuhörerschaft ertönte ein Durcheinander enorm laut vorgebrachter Fragen.

»Noch eine Frage!«, sagte Singleton und blickte sich um. Wieder Geschrei.

Er zeigte in eine Richtung. »Ms. Anders von Fox

Die Fox-Moderatorin wollte etwas sagen, wurde jedoch von ihren Kolleginnen und Kollegen übertönt, die weiterhin Fragen riefen.

»Ruhe, bitte!«, rief Singleton. Das klappte. Es wurde still.

»Meine Frage geht an den Bürgermeister: Welche Maßnahmen ergreifen Sie, damit das Leben in der Stadt sicher bleibt?«

Der Bürgermeister trat mit schweren Schritten nach vorn. »Einmal abgesehen davon, dass wir vierzig Detectives und weitere hundert uniformierte Beamte auf den Fall angesetzt haben, machen über zweitausend Beamte Überstunden und gehen Streife. Außerdem haben wir viele, viele weitere Schritte eingeleitet, die ich aus Sicherheitsgründen hier nicht nennen darf. Ich kann Ihnen aber versichern, dass jede nur mögliche Maßnahme ergriffen wird, damit unsere Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin sicher in unserer Stadt leben können.«

»Lieutenant, wo sind die Köpfe?«

Harriman wieder – der Scheißer.

»Sie haben Captain Singleton gehört«, sagte D’Agosta. »Keine weiteren Fragen.«

»Nein!«, ertönte ein weiterer Ruf. »Beantworten Sie die Frage!«

Der Geräuschpegel schoss in die Höhe. Mehrere Pressevertreter griffen die Frage auf. Wo sind die Köpfe? Was ist mit den Köpfen? Beantworten Sie die Frage!

»Wir arbeiten daran«, sagte D’Agosta. »Also, wenn Sie –«

»Sie meinen, Sie wissen es nicht, stimmt’s?«

»Wie gesagt –«

Doch sie wollten ihn nicht ausreden lassen. »Haben Sie eine Idee, warum der Mörder die Köpfe mitgenommen hat?«, rief jemand.

»Noch nicht, aber –«

Singleton ging ganz ruhig dazwischen. »Wir haben die Abteilung für Verhaltenswissenschaften des FBI in Quantico gebeten, uns bei der Beantwortung genau dieser Frage zu helfen.«

Das war D’Agosta neu. Gleichzeitig begriff er, dass Singleton diese Ankündigung aus dem Hut gezaubert hatte – eine verdammt gute Idee.

»Wann werden Sie –«

»Vielen Dank, meine Damen und Herren, die Pressekonferenz ist beendet!«, sagte Singleton und schaltete das Mikro aus. Während die Anwesenden auseinandergingen, kam Singleton an ihm vorbei und flüsterte ihm zu: »In meinem Büro, bitte.«

Als D’Agosta sich umdrehte, um seine Unterlagen zusammenzusammeln, blickte er hinüber zum Bürgermeister und sah, dass ihn der mit einem düsteren Ausdruck in seinen großen, funkelnden Augen anschaute.




18

D’Agosta saß auf dem Beifahrersitz eines von Sergeant Curry gesteuerten Streifenwagens und genoss diesen raren Augenblick der Stille. Endlich einmal konnte er in Ruhe nachdenken. Diesmal war die Nachbesprechung in Singletons Büro nicht so schlecht gelaufen, wie er befürchtet hatte. Der Captain hatte darauf hingewiesen, allerdings eher auf väterliche Weise und weniger als Vorwurf, dass er, D’Agosta, es zwar zugelassen habe, dass Harriman die Pressekonferenz auf exakt die Weise dominiert hatte, vor der er ihn gewarnt hatte, dass es allem in allem aber schlimmer hätte kommen können und D’Agosta sicherlich eine wertvolle Lektion gelernt habe.

»Besorgen Sie uns bis morgen Abend etwas, irgendetwas«, sagte Singleton, »das wir in die Zeitung bringen können. Wir müssen nachweisen, dass wir Fortschritte erzielen. Wenn Sie mir etwas Gutes bringen, ist alles vergeben und vergessen.« Auf dem Weg nach draußen klopfte er D’Agosta nochmals väterlich auf die Schulter und drückte sie dann leicht, wie zur Warnung.

Das war am gestrigen Nachmittag gewesen. D’Agosta blieben noch zwölf Stunden, dann musste er etwas vorweisen können.

Unmittelbar nach Singletons Anordnung kamen wie ein Fluch die Ergebnisse der Überwachungskamera aus der Fountainhead-Bar in Piermont zurück. Diese bestätigten zweifelsfrei, dass Baugh tatsächlich in der Bar gewesen war. In der Nacht, als Grace Ozmian ermordet wurde, hatte er von drei Uhr nachmittags bis nach vierundzwanzig Uhr Getränke gemixt. Als D’Agosta die Zeit ausrechnete, die man benötigte, um von Piermont nach Queens und wieder zurück zu kommen, und diese Zeit mit dem möglichen Zeitraum verglich, der den Zeitpunkt des Mordes an der jungen Frau betraf, wurde ihm klar, dass Baugh das Mädchen auf keinen Fall ermordet haben konnte. Somit war diese Ermittlungsspur – die ihm so vielversprechend erschienen war – eiskalt. Es sei denn, Baugh hatte einen Killer engagiert … was D’Agostas Einschätzung nach allerdings höchst unwahrscheinlich war. Baugh war der Typ, der so was selber erledigte.

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