Читаем Headhunt - Feldzug der Rache: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (Ein Fall für Special Agent Pendergast 17) (German Edition) полностью

D’Agosta schaute sich um und sagte: »Das hier ist ein irrer Tatort für einen Mord.«

Pendergast legte den Kopf leicht schief. »Vielleicht handelt es sich streng genommen ja gar nicht um einen Mord.«

D’Agosta ließ das durchgehen, wie so viele der kryptischen Bemerkungen Pendergasts.

»Wollen Sie sich die gesamte Etage ansehen oder nur den Ort, wo die beiden ermordet wurden?«, fragte Curry.

D’Agosta blickte Pendergast an, der ziemlich gleichgültig wirkte. »Wie Sie wünschen, Vincent.«

»Wir sehen uns nur mal kurz den Tatort an«, sagte D’Agosta zu Curry.

»Ja, Sir.« Curry ging ihnen voran durch den Empfangsbereich. Der Raum verströmte die gedämpfte Atmosphäre eines Krankenzimmers oder einer Palliativstation und roch intensiv nach forensischen Chemikalien.

»Ich sehe hier überall Überwachungskameras«, sagte D’Agosta. »Waren die deaktiviert?«

»Nein«, sagte Curry. »Wir laden gerade das Videomaterial von den Datenfestplatten herunter. Aber es sieht so aus, als wäre alles drauf.«

»Haben die Kameras das Kommen und Gehen des Mörders aufgezeichnet?«

»Das wissen wir, sobald wir einen Blick darauf geworfen haben. Wenn Sie wollen, gehen wir hinterher runter ins Büro der Security.«

»Ich will es.« Er fügte hinzu: »Ich frage mich, wie der Täter es hinbekommen hat, mit zwei Köpfen unterm Arm hier rauszuspazieren.«

Am anderen Ende der Vorzimmer entdeckte D’Agosta einen Mann, ebenfalls im Spurensicherungsanzug, der mit einem Mobiltelefon in einem Ziplock-Beutel Fotos machte. Er war eindeutig kein Polizist oder Tatortermittler und war ein wenig blass um die Nase. »Wer ist der Mann?«

»Ist von der Börsenaufsicht«, sagte Curry.

»Der Börsenaufsicht? Wozu? Und wie ist er hier überhaupt reingekommen?«

Curry zuckte mit den Schultern.

»Holen Sie ihn mal her.«

Curry ging los und kam mit dem Mann zurück. Er war groß, dick und kahlköpfig und trug eine Hornbrille sowie einen grauen Anzug unter seinem Overall. Er schwitzte recht stark.

»Ich bin Lieutenant D’Agosta«, sagte er. »Commander der Detective Squad, und das hier ist Special Agent Pendergast, FBI.«

»Supervising Agent Meldrum, Securities and Exchange Commission, Division of Enforcement. Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.« Er streckte seine Hand aus.

»Tut mir leid, kein Händeschütteln am Tatort«, sagte D’Agosta. »Sie verstehen – DNA-Partikel könnten übertragen werden.«

»Richtig, das wurde mir auch gesagt, entschuldigen Sie.« Der Mann zog verlegen die Hand zurück.

»Darf ich Sie mal etwas fragen«, sagte D’Agosta. »Warum interessiert sich die Börsenaufsicht für diese Sache, und wer hat Ihnen die Erlaubnis erteilt, sich am Tatort aufzuhalten?«

»Die Autorisierung kommt vom Büro des Generalstaatsanwalts, südlicher Distrikt. Wir sind schon ziemlich lange hinter den beiden her.«

»Tatsächlich?«, fragte D’Agosta. »Was haben die denn verbrochen?«

»Viel.«

»Wenn wir die Begehung hier beendet haben«, sagte D’Agosta, »und diese verfluchten Anzüge los sind, möchte ich, dass Sie uns über Ihre Erkenntnisse informieren.«

»Gerne.«

Sie gingen über die offene Fläche zu zwei kunstvoll verzierten Holztüren, die mit einem Keil offen gehalten wurden. Licht strömte aus dem Inneren des Chefbüros. Die vorherrschende Farbe, die D’Agosta dahinter erkennen konnte, war tiefes Karmesinrot. Mehrere Leute von der Spurensicherung befanden sich in dem Zimmer und gingen äußerst behutsam auf Matten, die auf dem blutdurchtränkten Teppich ausgelegt waren.

»O verflucht. Hat der Täter die Leichen in dieser Lage zurückgelassen?«

»Sie wurden nicht bewegt, Sir.«

Die beiden Leichname lagen ausgestreckt auf dem Boden, Seite an Seite, die Arme über der Brust gefaltet, sorgfältig arrangiert vom Mörder oder den Mördern. Im Licht der Scheinwerfer, die das Spurensicherungsteam aufgestellt hatte, sah das Ganze irgendwie unecht aus, wie ein Filmset. Doch der Geruch nach Blut war echt, eine Mischung aus feuchtem Eisen und Fleisch, das zu gammeln begann. Zwar war der Anblick schon furchtbar genug, doch an den Geruch würde sich D’Agosta nie gewöhnen können. Niemals. Als ihm speiübel wurde, strengte er sich an, die jähen Krämpfe seiner Magenmuskulatur zu unterdrücken. Das Blut war überall. Es war irre. Wo steckte der Typ, der die Blutspritzer untersuchte? Ah, da war er ja.

»He, Martinelli? Haben Sie mal eine Sekunde Zeit?«

Martinelli erhob sich und kam rüber.

»Was hat es mit dem Blut auf sich? Soll das eine Art Action Painting sein?«

»Ich muss noch jede Menge Analysen machen.«

»Ihre erste Einschätzung?«

»Na ja, anscheinend wurden beide Opfer im Stehen enthauptet.«

»Woran erkennen Sie das?«

»Am Blut an der Zimmerdecke. Die ist fast fünf Meter hoch. Das Blut ist senkrecht nach oben gespritzt, arterieller Blutstrahl. Damit er diese Höhe erreicht, müssen Herzschlag und Blutdruck der Opfer ungeheuer hoch gewesen sein.«

»Was würde das verursachen? Den hohen Blutdruck, meine ich.«

Перейти на страницу:

Похожие книги

Сходство
Сходство

«Сходство» – один из лучших детективов из знаменитой серии Таны Френч о работе дублинского отдела убийств. Однажды в уединенном полуразрушенном коттедже находят тело молодой женщины, жившей по соседству в усадьбе «Боярышник». На место убийства вызывают Кэсси Мэддокс, бывшего детектива из отдела убийств. Кэсси в недоумении, она уже давно ушла из Убийств и работает теперь в отделе домашнего насилия. Но, оказавшись на месте, она понимает, в чем дело: убитая – ее полный двойник, то же лицо, фигура, волосы. Как такое возможно? И возможно ли вообще?.. Однако бывшему боссу Кэсси, легендарному агенту Фрэнку Мэкки, нет дела до таких загадок, для него похожесть детектива на жертву – отличная возможность внедрить своего человека в окружение жертвы и изнутри выяснить, кто стоит за преступлением. Так начинается погружение детектива в чужую жизнь, и вскоре Кэсси понимает, что ее с жертвой объединяет не только внешнее сходство, но и глубинное сродство.

Тана Френч

Триллер