Es war die dritte Sendung in dieser Woche, in der Harriman auftrat, und jede hatte ein größeres Publikum als die vorherige. Es war wie ein Barometer für den Erfolg seines Artikels und des Folgeartikels. Als Erster war der lokale New-York-Sender auf ihn zugekommen und hatte ihm ein zweiminütiges Interview eingeräumt – aufgezeichnet, nicht live. Als Nächstes war er in
»Zehn Sekunden«, sagte jemand aus den schummrigen Tiefen der Bühne. Die Visagistin eilte davon, und Kathee wandte sich zu Harriman um. »Schön, dass Sie bei uns sind«, sagte sie und ließ ihr Millionen-Dollar-Lächeln aufblitzen. »Das ist ja eine so furchtbare Geschichte. Ich meine, eine so
»Danke.« Harriman erwiderte ihr Lächeln. Auf einem digitalen Bildschirm sah er eine Ziffer erscheinen, dann leuchtete an einer der drei auf ihn gerichteten Kameras ein rotes Lämpchen auf.
Kathee strahlte in die Kamera. »Heute Morgen haben wir das Glück, Bryce Harriman bei uns zu haben, den Reporter der
Während sie sprach, zeigte der zwischen ihnen stehende Bildschirm – auf dem das Logo von
Kathee drehte sich zu ihm um. »Bryce, herzlich willkommen bei
»Danke für die Einladung, Kathee«, sagte Harriman. Er setzte sich etwas anders hin, zeigte der Kamera seine Schokoladenseite.
»Bryce, Ihr Artikel ist Stadtgespräch. Wie sind Sie eigentlich dahintergekommen, was der New Yorker Polizei seit, wie es scheint, Wochen entgangen ist?«
Harriman verspürte ein Kribbeln, als er sich an Petowskis Worte erinnerte:
»Aber was war, wie soll ich mich ausdrücken, sozusagen der Glühbirnen-Moment?« Mit ihrer Stupsnase und den blonden Haaren sah sie aus wie Barbie.
»Nun, es kursierten in jener Zeit jede Menge Theorien in der Stadt, wie Sie sich erinnern werden«, sagte Bryce. »Nur habe ich eben der Idee, dass mehr als ein Mörder am Werk ist, keinen Glauben geschenkt. Sobald mir das aufgegangen war, war es naheliegend, sich die Frage zu stellen, was die Opfer gemeinsam hatten.«
Kathee blickte zum Teleprompter, auf dem Zeilen aus Harrimans Artikel herunterscrollten. »Sie sagten, dass es allen Opfern ›an menschlichem Anstand‹ fehle. Dass ›es auf der Welt besser aussehen würde, wenn diese Menschen tot wären‹.«
Harriman nickte.
»Und dass man ihnen den Kopf abgeschnitten hat, ist, glauben Sie, eine symbolische Geste?«
»Ganz recht.«
»Aber ich meine, köpfen … könnte das nicht das Werk von Dschihadisten sein?«