Читаем Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет полностью

22        Das Mädchen brachte Ulla den Kaffee (принесла Улле кофе) und mir den Tee (а мне чай), und es schien mir eine Unendlichkeit zu dauern (и мне казалось, что это длилось целую вечность; dieUnendlichkeit— бесконечность; dauern— длиться), ehe die ganze Zeremonie vorüber war (прежде, чем вся церемония прошла = завершилась; vorübersein): dieses Hinstellen der Teller (эта расстановка тарелок; hinstellen— ставить), der Tassen, der Milchkannen (молочников; dieMilch— молоко, dieKanne— кувшин) und Zuckerschalen (сахарниц; derZucker— сахар, dieSchale— плошка), des Halters für das Tee-Ei (держателя для ситечка для заварки чая /из двух половинок в виде яйца/), und es kam noch ein kleines Tellerchen (и ещё появилась маленькая тарелочка), auf dem die kleine Silberkralle lag (на которой лежал маленький серебряный захват; dasSilber, dieKralle), die eine winzige Zitronenscheibe zwischen ihren Zahnen hielt (которые держал крошечную дольку лимона между своими зубчиками; dieZitrone, dieScheibe; halten).




1          „Ich hätte es wissen müssen", sagte Ulla, „als ich dich in der Fabrik beobachtete, durch die gläserne Wand hindurch, die die Buchhalterei von der Fabrik trennt. Wie du mit den kleinen Arbeiterinnen umgingst, um ein Stück von ihrem Frühstücksbrot zu bekommen: eine war einhäßliches, kleines Ding, eine von den Ankerwicklerinnen, sie war ein wenig rachitisch, hatte ein ungesundes, pickeliges Gesicht — sie gab dir die Hälfte ihres Marmeladenbrotes, und ich beobachtete dich, wie du es in den Mund stecktest."

2          „Was du nicht weißt, ist, dass ich sie sogar küsste und mit ihr ins Kino ging und im Dunkeln ihre Hände hielt; und dass sie starb in den Tagen, als ich die Gesellenprüfung machte. Und dass ich einen ganzen Wochenlohn für Blumen ausgab, die ich auf ihr Grab brachte. Ich hoffe, dass sie mir das halbe Marmeladenbrot verziehen hat."

3          Ulla sah mich schweigend an, schob dann das schmutzige Geschirr noch weiter weg, und ich schob es wieder zurück, weil ein Teller fast auf den Boden gefallen wäre.

4          „Ihr", sagte ich, „habt es nicht einmal für nötig gehalten, einen Kranz zu ihrer Beerdigung zu schicken; nicht einmal eine Kondolenzkarte an ihre Eltern, ich nehme an, dass du nur mit roter Tinte einen sauberen und geraden Strich durch ihren Namen in der Lohnliste zogst."

5          Das Serviermädchen kam, räumte die Teller und Tassen auf ein Tablett und sagte: „Kaffee, nicht wahr?"

6          „Nein", sagte ich, „bitte für mich nicht."

7          „Aber für mich", sagte Ulla.

8          „Und für Sie?" sagte das Mädchen zu mir.

9          „Irgend etwas", sagte ich müde.

10        „Bringen Sie Herrn Fendrich einen Pfefferminztee", sagte Ulla.

11        „Ja", sagte ich, „bringen Sie mir einen."

12        „Mein Gott", sagte das Mädchen, „wir haben doch keinen Pfefferminztee, aber schwarzen."

13        „Ja, schwarzen bitte", sagte ich, und das Mädchen ging.

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