2 „Unglaublich!", brummte der Schützenhauptmann und kaute verlegen an seinem Schnurrbart. Er wäre vor Schande am liebsten in Grund und Boden versunken. Er ahnte ja nicht, dass die kleine Hexe ihm und den anderen Schützen die Schießgewehre verhext hatte.
3 Aber die Ochsenwirtskinder, die ahnten es! Sie wurden mit jedem Schuss, der danebenging, lustiger. „Wunderbar!", riefen sie, „wunderbar!"
4 Als der letzte Schütze geschossen hatte, stupste die kleine Hexe den Thomas an: „Jetzt geh
5 „Was soll ich dort?"
6 „Schießen!"
7 Der Junge verstand. Er drängte sich vor, auf den freien Platz vor der Stange.
8 „Ich werde den Adler herunterschießen."
9 „Du Knirps?", rief der Schützenhauptmann und wollte ihn wieder wegschicken. Aber da lärmten die Leute: „Nein, er soll schießen! Wir wollen es!" Sie versprachen sich einen besonderen Spaß davon.
10 Ärgerlich sagte der Schützenhauptmann: „Von mir aus. Er wird nicht viel Glück haben."
11 Thomas ergriff eine Büchse. Er legte an wie ein Alter und zielte.
12 Die Leute hielten den Atem an. Sie stellten sich auf die Zehenspitzen und blickten gespannt nach dem Adler.
13 Es blitzte, es knallte. Der Adler fiel von der Stange herunter – und Thomas war Schützenkönig!
14 „Juchhe!", riefen alle und schwenkten die Hüte. „Der Thomas soll leben! Der Thomas vom Ochsenwirt hat den Ochsen gewonnen!"
15 Sie stürmten den Festplatz und hoben den glücklichen Schützen hoch.
16 „Auf den Ochsen mit ihm! Auf den Ochsen!"
17 „Mich auch!", rief die Vroni.
18 „Komm rauf!", sagte Thomas. „Es ist ja auch
19 Wenn es nach ihnen gegangen wäre, so hätten die beiden auch gleich noch die kleine Hexe heraufgeholt, auf den Rücken des Ochsen Korbinian. Aber die wollte nicht. Thomas und Vroni mussten allein auf dem Ochsen zur Stadt reiten.
20 Vorneweg zog die Schützenkapelle und blies einen lustigen Marsch nach dem anderen. Hintennach folgten mit sauren Mienen der Hauptmann und seine Schützen. Die Leute winkten begeistert und riefen: „Bravo! Hoch lebe der Schützenkönig!"
21 Ein Herr von der Zeitung drängte sich unterwegs an die Kinder heran. Er schlug das Notizbuch auf,zückte den Bleistift und fragte: „Wann soll nun der Ochse gebraten werden?"
22 „Der Ochse wird überhaupt nicht gebraten", entgegnete Thomas. „Der kommt in den Stall und dort bleibt er."
Илья Михайлович Франк , Илья Франк , Фридрих Дюрренматт , Яков Александрович Унфангер , Яков Унфангер
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