Ich war froh, dass wir die Taufe zuwege gebracht hatten – ich war sogar geradezu überrascht, welche Genugtuung ich darüber empfand –, musste aber zugeben, dass mich Briannas geplatzte Hochzeit mit Bestürzung erfüllte. Sie hatte nicht viele Worte darüber verloren, aber ich wusste, dass sie und Roger sich sehr auf den Segen für ihre Verbindung gefreut hatten. Der Feuerschein spiegelte sich kurz und anklagend im Gold des Ringes an meiner linken Hand wider, und ich machte im Geiste eine resignierte Handbewegung in Franks Richtung.
»
»Ma’am?« Eines der älteren McAllistermädchen, das sich bereit erklärt hatte, Jemmy zu wickeln, hielt einen langen, schleimigen Gegenstand vorsichtig zwischen zwei Fingern. »Ich habe diese Kette in der Windel des Kleinen gefunden; gehört sie vielleicht Eurem Mann?«
»Ach du liebe Güte!« Das Wiederauftauchen der Uhrkette jagte mir einen Schrecken ein, doch ein paar Sekunden rationellen Denkens korrigierte meinen ersten, alarmierten Eindruck, dass Jemmy sie verschluckte hatte. Selbst ein Kind mit einem besonders aktiven Verdauungstrakt würde mehrere Stunden brauchen, um einen festen Gegenstand wieder auszuscheiden; offenbar war ihm sein Spielzeug einfach in den Halsausschnitt seines Kittelchens gefallen und in seiner Windel gelandet.
»Gib her, Kleine.« Als Mr. McAllister die Uhrkette erblickte, streckte er die Hand danach aus und ergriff sie mit einer kleinen Grimasse. Er zog ein großes Taschentuch aus seinem Hosenbund und wischte sie sorgfältig ab, wobei die silbernen Kettenglieder und ein kleiner, runder Anhänger ans Licht kamen, der eine Art Siegel trug.
Ich bemerkte den Anhänger mit einigem Grimm und beschloss innerlich, Roger eine anständige Strafpredigt bezüglich der Dinge zu halten, die er Jemmy in den Mund stecken ließ.
»Oh, aber das ist doch Mr. Caldwells Kette!« Georgiana beugte sich vor und betrachtete die Kette über die Köpfe ihrer Zwillinge hinweg, die sie gerade stillte.
»Wirklich?« Ihr Mann sah die Kette blinzelnd an und kramte in seinem Hemd nach seiner Brille.
»Aye, ganz bestimmt! Ich habe sie gesehen, als er am Sonntag gepredigt hat. Ich hatte gerade meine erste Wehe«, erklärte sie an mich gewandt, »und ich musste gehen, bevor er fertig war. Er hat gesehen, wie ich mich zum Gehen wandte, und muss geglaubt haben, dass er unsere Geduld überstrapaziert hatte, weil er die Uhr aus seiner Tasche gezogen hat, um einen Blick darauf zu werfen, und da habe ich das kleine, runde Ding an der Kette glitzern sehen.«
»Das nennt man ein Siegel,
»Das ist das Siegel der Universität von Glasgow. Mr. Caldwell ist nämlich ein Gelehrter«, sagte er zu mir, und seine blauen Augen waren von Ehrfurcht erfüllt. »Hat dort das Predigen gelernt und macht seine Sache wirklich gut. Du hast ein tolles Finale versäumt, Georgie«, fügte er an seine Frau gewandt hinzu. »Er ist so rot im Gesicht geworden, als er von der Verwüstung und Gottes Zorn am Ende der Welt gesprochen hat, dass ich schon gedacht habe, er bekommt bestimmt gleich einen Schlag, und was machen wir dann? Denn er lässt Murray MacLeod nicht an sich heran, denn Murray ist für Mr. Caldwell ein Häretiker – er gehört dem Neuen Licht an, unser Murray«, erklärte Mr. McAllister an mich gewandt, »und Mrs. Fraser hier ist nicht nur Papistin, sondern war auch mit dir und den Kindern beschäftigt.«
Er beugte sich vor und strich einem der Zwillinge sanft über das Häubchen, doch das Baby schenkte ihm keine Beachtung, da es selig in seine Mahlzeit vertieft war.
»Hmp. Mir wäre es damals auch egal gewesen, wenn Mr. Caldwell geplatzt wäre«, sagte seine Frau unverblümt. Sie hob die doppelte Last auf ihren Armen an und machte es sich bequemer. »Und was mich angeht, so kann die Hebamme von mir aus Indianerin oder Engländerin sein – oh, Verzeihung, Mrs. Fraser –, solange sie weiß, wie man ein Baby auffängt und Blutungen stillt.«
Ich tat Georgianas Entschuldigungen mit ein paar bescheidenen Worten ab und erkundigte mich weiter nach dem Ursprung der Uhrkette.
»Mr. Caldwell. Ihr sagt, er ist ein Prediger?« In meinem Hinterkopf regte sich ein dumpfer Verdacht.