Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Sie saß erstarrt da und verschmolz perfekt mit ihrem dämmerigen Hintergrund. Er hätte sie niemals gesehen, hätte sein Jägerauge nicht ihre Bewegung aufgefangen. Ein winziges Kätzchen, dessen grauer Pelz aufgeplustert war wie eine Wollgrasblüte, die enormen Augen weit offen und reglos, beinahe farblos im Zwielicht unter dem Strauch.

»A chait«, flüsterte er und streckte langsam den Finger nach dem Tierchen aus. »Was machst du denn hier?«

Zweifellos eine verwilderte Katze, deren Mutter aus der Blockhütte irgendeines Siedlers davon gelaufen und sich längst aus der Falle der Domestizität befreit hatte. Er streichelte den feinen Pelz auf der Brust des Kätzchens, und unvermittelt senkte es seine Zähne in seinen Daumen.

»Au!« Er fuhr zurück und betrachtete den Blutstropfen, der aus der kleinen Bisswunde quoll. Er funkelte die Katze ein paar Sekunden an, doch sie starrte nur zurück und machte keine Anstalten, davonzulaufen. Er hielt inne, dann fasste er einen Entschluss. Er schüttelte den Blutstropfen von seinem Finger in das Laub, eine zusätzliche Opfergabe zu dem Whisky, den er vergossen hatte, ein Geschenk an die Geister dieses Ortes – die offenbar beschlossen hatten, ihm ebenfalls ein Geschenk zu machen.

»Also gut«, murmelte er. Er kniete sich hin und streckte die Hand aus, die Handfläche nach oben gewandt. Ganz langsam bewegte er erst einen Finger, dann den nächsten, dann den nächsten und den nächsten und wieder von vorn, mit einer wogenden Bewegung wie Seetang unter Wasser. Die großen, hellen Augen starrten gebannt auf seine Bewegung, beobachteten ihn wie hypnotisiert. Er konnte sehen, wie der winzige Schwanz ganz leicht zuckte, und lächelte bei diesem Anblick.

Wenn er eine Forelle betören konnte, und das konnte er, warum dann nicht auch eine Katze?

Er zischte leise durch die Zähne, ein flüsterndes Geräusch wie entferntes Vogelgezwitscher. Das Kätzchen starrte fasziniert auf die sanft wogenden Finger, die langsam näher kamen. Auch als er schließlich erneut seinen Pelz berührte, rührte es sich nicht zur Flucht. Ein Finger schlich sich unter das Fell, ein anderer glitt unter die kleinen, kalten Polster einer Tatze, und dann ließ es sich sanft in die Hand nehmen und vom Boden aufheben.

Er hielt es einen Augenblick an seine Brust und streichelte es mit einem Finger. Er fuhr an seinem seidigen Kinn entlang, an den zarten Öhrchen. Die kleine Katze schloss die Augen und begann ekstatisch zu schnurren. Auf seiner Handfläche grollte es wie ferner Donner.

»Oh, dann kommst du also mit mir, ja?« Da von der Katze kein Widerspruch kam, öffnete er den Kragen seines Hemdes und steckte das Tierchen hinein. Es pikste ihn eine Weile in die Rippen, dann rollte es sich an seiner Haut zusammen, und sein Schnurren reduzierte sich auf ein geräuschloses, angenehmes Vibrieren.

Gideon schien die Pause gut getan zu haben; er setzte sich willig in Bewegung, und innerhalb einer Viertelstunde hatten sie die anderen eingeholt. Angesichts der letzten, anstrengenden Steigung verflog die vorübergehende Friedfertigkeit des Hengstes jedoch.

Nicht, dass das Pferd mit dem steilen Pfad nicht fertig wurde; was es nicht leiden konnte, war, einem anderen Pferd zu folgen. Ganz gleich, ob Jamie den Wunsch hatte, die anderen heimzuführen oder nicht – wenn es nach Gideon ging, würden sie die Kolonne nicht nur anführen, sondern ihr mehrere hundert Meter vorauseilen.

Die Kolonne der Reisenden verteilte sich über eine halbe Meile, und jede Familie bewegte sich mit der ihr eigenen Geschwindigkeit: Frasers, MacKenzies, Chisholms, MacLeods und Aberfeldys. Sobald sich der Pfad verbreiterte und genug Platz war, drängte Gideon rücksichtslos nach vorn, indem er sich an den Lastmulis, Schafen, Fußgängern und Stuten vorbeischob; er verscheuchte sogar die drei Schweine, die langsam hinter Großmutter Chisholm hertrotteten und unter panischem Gequieke ins Gebüsch brachen, als Gideon über sie kam.

Jamie konnte sich ein gewisses Verständnis für das Pferd nicht verkneifen; er war genauso begierig, nach Hause zu kommen, und er strengte sich genauso an, verärgert über alles, was ihn zurückzuhalten drohte. Im Augenblick bestand das Haupthindernis seines Fortkommens in Claire, die – es war einfach nicht zu glauben – ihre Stute vor ihm angehalten hatte und gerade abstieg, um wieder einmal ein Kräutlein am Wegesrand zu sammeln. Als wäre nicht sowieso schon das ganze Haus von der Türschwelle bis zum Dachstuhl mit Pflanzen gefüllt, ganz zu schweigen von ihren ausgebeulten Satteltaschen!

Gideon, der die Stimmung seines Reiters blitzschnell erfasste, reckte den Hals und zwickte die Stute in den Hintern. Die Stute buckelte, quietschte auf und schoss mit hängenden Zügeln den Pfad hinauf. Gideon gab ein tiefes, zufriedenes Kollern von sich und machte Anstalten, ihr nachzusetzen, fand sich aber abrupt zum Stehen gebracht.

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