Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Jamie häutete das Tier, während Roger Feuer machte. Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, dass sein Schwiegervater sich ungewöhnlich unbeholfen anstellte; die Taubheit in seinen Händen schien schlimmer zu werden. Dennoch hackte er hartnäckig weiter auf den Kadaver ein, um dann mit zitternden Fingern rohe, helle Fleischstücke auf einen halb geschälten Zweig aufzuspießen.

Als er fertig war, hielt Jamie den Stock über das aufflammende Feuer und ließ ihn dabei beinahe fallen. Roger schnappte ihn auf und spürte durch den Stock hindurch das Zittern, das Jamies Hand und Arm schüttelte.

»Geht es?«, sagte er und streckte automatisch eine Hand nach Jamies Stirn aus. Fraser fuhr überrascht und leicht beleidigt zurück.

»Aye«, sagte er, doch dann hielt er inne. »Aye, nun ja … mir ist ein wenig komisch.«

In dem unsicheren Licht war es schwer zu beurteilen, doch Roger fand, dass er mehr als nur ein wenig komisch aussah.

»Wie wär’s, wenn du dich etwas hinlegst?«, schlug er vor, um einen beiläufigen Tonfall bemüht. »Schlaf, wenn du kannst; ich wecke dich, wenn das Essen fertig ist.«

Jamie widersprach nicht, was Roger mehr als alles Bisherige alarmierte. Er rollte sich in einem Laubhaufen zusammen, und die Vorsicht, mit der er sein verletztes Bein bewegte, verriet Roger, wie sehr es wirklich schmerzte.

Das Schlangenfleisch tropfte und zischte, und trotz eines leichten Widerwillens bei dem Gedanken, das Fleisch einer Schlange zu essen, spürte Roger seinen Magen erwartungsvoll knurren; der Teufel sollte ihn holen, wenn es nicht wie gegrilltes Hühnchen roch! Nicht zum ersten Mal sann er über den schmalen Grat nach, der Appetit und Hunger trennte; nach ein oder zwei Tagen ohne Nahrung aß selbst der zimperlichste Gourmet ohne Zögern Schnecken und Eidechsen. Auch Roger hatte das auf dem Rückweg von seiner Vermessungsexpedition getan.

Er behielt Jamie im Auge; dieser bewegte sich nicht, doch Roger konnte ihn dann und wann erschauern sehen, obwohl die Flammen jetzt hoch loderten. Er hatte die Augen geschlossen. Sein Gesicht sah rot aus, aber das konnte auch am Feuerschein liegen – seine wirkliche Farbe war nicht zu erkennen.

Als das Fleisch durchgebraten war, war es vollkommen dunkel. Roger holte Wasser, dann häufte er mit vollen Händen trockenes Gras und Holz auf das Feuer, bis die knisternden Flammen mehr als mannshoch tanzten; falls sich die anderen im Umkreis einer Meile von ihnen befanden, mussten sie es eigentlich sehen.

Fraser raffte sich unter Schwierigkeiten zum Essen auf. Es war deutlich zu sehen, dass er keinen Appetit hatte, doch er zwang sich zu kauen und zu schlucken, jeder Bissen eine hartnäckige Anstrengung. Was war es nur?, fragte sich Roger. Schlichte Sturheit? Rachegefühle gegenüber der Schlange? Oder vielleicht ein Aberglaube aus den Highlands, die Vorstellung, dass das Verspeisen des Reptilienfleisches den Biss heilen könnte?

»Kannten die Indianer kein Heilmittel gegen Schlangenbisse?«, fragte Jamie abrupt und bestätigte damit Rogers letzte Vermutung zumindest ansatzweise.

»Doch«, antwortete Roger vorsichtig. »Sie haben Wurzeln und Kräuter mit Dung oder heißem Maisbrei vermischt und damit Umschläge gemacht.«

»Hat es funktioniert?« Fraser hielt ein Stück Fleisch in der Hand, die an seinem Handgelenk hing, als sei sie zu müde, es in seinen Mund zu befördern.

»Ich habe es nur zweimal gesehen. Beim ersten Mal schien es wunderbar zu funktionieren – keine Schwellung, keine Schmerzen; das kleine Mädchen war schon am Abend desselben Tages wieder ganz gesund. Beim zweiten Mal – hat es nicht funktioniert.« Er hatte nur gesehen, wie man die Leiche in ein Fell gewickelt aus dem Langhaus trug, war aber nicht zum Zeugen der unangenehmen Details des Todes geworden. Doch jetzt sah es ja so aus, als würde er erneut Gelegenheit bekommen, die Wirkung eines Schlangenbisses aus nächster Nähe mit anzusehen.

Fraser ächzte.

»Und was würde man in eurer Zeit tun?«

»Dir ein Gegengift injizieren.«

»Injizieren, aye?« Jamie sah wenig begeistert aus. »Das hat Claire einmal mit mir gemacht. Es war ziemlich unangenehm.«

»Hat es funktioniert?«

An Stelle einer Erwiderung ächzte Jamie nur und biss ein weiteres, winziges Stück Fleisch ab.

Trotz seiner Sorge schlang Roger seinen Anteil des Fleisches herunter, dazu das, was Jamie von seiner Mahlzeit liegen ließ. Der Himmel breitete sich schwarz und sternenklar über ihnen aus, und ein kalter Wind wehte zwischen den Bäumen hindurch, so dass seine Hände und sein Gesicht kalt wurden.

Er vergrub die Überreste der Schlange – das Letzte, was ihm jetzt noch fehlte, war das Auftauchen eines großen Raubtiers, das durch den Blutgeruch angelockt wurde – und sah nach dem Feuer. Die ganze Zeit lauschte er dabei auf einen Ruf aus der Dunkelheit. Es kam kein Geräusch außer dem Klagen des Windes und dem Knacken im Geäst; sie waren allein.

Trotz der Kälte hatte Fraser sein Jagdhemd ausgezogen und saß mit geschlossenen Augen sacht schwankend da. Roger hockte sich neben ihn und berührte ihn am Arm. Himmel! Der Mann fühlte sich glühend heiß an.

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