Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

»Archie Hayes hat von ihm gesprochen – oder von ihnen. Das war es; es gab ja zwei davon, Zwillinge. Einer von ihnen ist der Mann gewesen, der in Culloden auf Archie geschossen hat, nicht wahr?«

Jamie nickte. Seine Augen waren verschleiert, und ich konnte sehen, dass er die Zeit in Ardsmuir vor Augen hatte.

»Aye. Und kaltblütig auf ein Kind zu schießen war genau die Art von Verhalten, auf die man bei ihnen gefasst sein musste. Ich hoffe, dass ich einem so grausamen Pärchen nie wieder begegnen werde.« Sein Mundwinkel zuckte, jedoch ohne Humor. »Das Einzige, was ich Stephen Bonnet zugutehalten muss, ist, dass er einen von diesen Schurken umgebracht hat.«

»Und der andere?«, fragte ich.

»Den anderen habe ich umgebracht.«

Das Zimmer kam mir plötzlich sehr still vor, so als wären wir beide weit fort von Fraser’s Ridge, gemeinsam allein mit dieser unverblümten Aussage. Er sah mir direkt in die Augen und wartete aufmerksam meine Antwort ab. Ich schluckte.

»Warum?«, fragte ich und war vage überrascht, wie ruhig meine Stimme klang.

Da wandte er den Blick ab und schüttelte den Kopf.

»Hundert Gründe«, sagte er leise, »oder keiner.« Er rieb sich geistesabwesend über das Handgelenk, als spürte er das Gewicht eiserner Fesseln.

»Ich könnte dir unzählige Geschichten über ihre Brutalität erzählen, Sassenach, und sie wären alle wahr. Sie haben sich an Schwächeren vergriffen, sie beraubt und misshandelt – und die Gewalt um ihrer selbst willen geliebt. Gegen solche Menschen hat man keine Chance, nicht im Gefängnis. Aber das sage ich nicht als Entschuldigung – denn es gibt keine.«

Die Sträflinge in Ardsmuir wurden als Arbeiter eingesetzt, sie stachen Torf und arbeiteten im Steinbruch. Sie arbeiteten in kleinen Gruppen, jeweils von einem englischen Soldaten bewacht, der mit Muskete und Knüppel bewaffnet war. Die Muskete, um die Männer an der Flucht zu hindern – der Knüppel, um ihren Befehlen Nachdruck zu verleihen und für Gehorsam zu sorgen.

»Es war Sommer. Du kennst doch den Sommer in den Highlands, Sassenach – das dämmrige Mittsommerlicht?«

Ich nickte. Das Mittsommerlicht war das Licht der Frühsommernächte in den Highlands. So weit im Norden ging die Sonne in der Mittsommernacht kaum unter; sie sank zwar unter den Horizont, doch selbst um Mitternacht war der Himmel fahl und milchig weiß, und die Luft war nicht dunkel, sondern schien von einem unirdischen Nebel erfüllt zu sein.

Der Gefängnisverwalter nutzte dieses Licht dann und wann, um die Sträflinge bis zum späten Abend arbeiten zu lassen.

»Es hat uns nicht viel ausgemacht«, sagte Jamie. Er hatte die Augen geöffnet, doch sie waren fest auf das gerichtet, was er im mittsommerlichen Dämmerlicht seiner Erinnerungen vor sich sah. »Es war besser, im Freien zu sein als innen. Und doch waren wir abends so müde, dass wir kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen konnten. Es war wie Traumwandlerei.«

Nach getanem Tagewerk waren Wachen wie Männer taub vor Erschöpfung. Die Gefangenen hatten sich zu sammeln und für den Rückmarsch zum Gefängnis als Kolonne aufzustellen. Kurz vor dem Einnicken, schlurften sie stolpernd über das Moor, vom Schlafbedürfnis wie betrunken.

»Wir waren noch im Steinbruch, als sie sich in Bewegung gesetzt haben; wir sollten die Steinbrechwerkzeuge und die letzten Blöcke auf den Wagen laden und dann folgen. Ich erinnere mich noch, wie ich einen großen Steinblock auf den Wagen gehievt habe und dann keuchend einen Schritt zurück getreten bin. Hinter mir erklang ein Geräusch, und als ich mich umgedreht habe, habe ich Sergeant Murchison gesehen – es war Billy, obwohl ich das erst später erfahren habe.«

Der Sergeant war nicht mehr als eine kantige, schwarze Gestalt im Dämmerlicht; sein Gesicht war vor dem Himmel, der die Farbe einer Austernschale hatte, nicht zu sehen.

»Manchmal frage ich mich, ob ich es vielleicht nicht getan hätte, wenn ich sein Gesicht gesehen hätte.« Jamie strich sich geistesabwesend mit den Fingern seiner linken Hand über das Handgelenk, und ich begriff, dass er das Gewicht der Handeisen spürte.

Der Sergeant hatte seinen Knüppel gehoben und ihn Jamie fest in die Rippen gestoßen, bevor er damit auf einen Holzhammer wies, der noch auf dem Boden lag. Dann wandte er sich ab.

»Ich habe keine Sekunde überlegt«, sagte Jamie leise. »Ich war mit zwei Schritten bei ihm und habe ihm mit der Kette zwischen meinen Handschellen die Kehle zugedrückt. Er hatte keine Zeit, ein Geräusch zu machen.«

Der Wagen stand keine drei Meter von der Kante der Kiesgrube entfernt; es ging dreizehn Meter steil bergab, und dann kam das Wasser, dreißig Meter tief, schwarz und reglos unter dem dumpfen, weißen Himmel.

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