Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Schreie zerrissen die Luft; Iva und Karina waren auf ihr Schiff zugeeilt, auf dessen Deck zwei der Eindringlinge erschienen waren, jeder mit einer etwas kleineren Ausgabe Karinas im Schlepptau. Einer der Männer zielte mit einer Pistole auf die Russinnen. Er schien abzudrücken; Roger sah einen Funken und ein kleines Rauchwölkchen, doch die Pistole feuerte nicht. Die Frauen verloren keine Zeit, sondern stürzten sich kreischend auf ihn. Panisch ließ er die Pistole und das Mädchen los und sprang ins Wasser.

Ein grauenhafter, dumpfer Knall riss Rogers Aufmerksamkeit von diesem Zwischenspiel los. Einer der Männer, eine kurze, kantige Gestalt, hatte mit dem Kolben seiner Büchse auf Chemodurows Schädel eingeknüppelt. Der Russe kniff die Augen zu, nickte und lockerte die Umklammerung, in der er sein Opfer hielt, ein wenig. Der Angreifer zog eine Grimasse, umfasste sein Schießeisen fester und hieb erneut auf ihn ein. Der Russe verdrehte die Augen und fiel auf das Dock, dessen Bretter bei seinem Aufprall erzitterten.

Roger hatte von Mann zu Mann geblickt und inmitten des Tohuwabohus verzweifelt Ausschau nach Stephen Bonnet gehalten. So sehr er sich auch umschaute, es war keine Spur vom Kapitän der Gloriana zu sehen.

Was stimmte hier nicht? Bonnet war kein Feigling, und er war der geborene Kämpfer. Es war undenkbar, dass er die Männer an Land schickte und sich selbst im Hintergrund hielt. Roger sah sich erneut um und zählte die Köpfe, um den Überblick über die Männer zu behalten, doch als das Chaos jetzt rasch abebbte, blieb nur eine Schlussfolgerung. Stephen Bonnet war nicht hier.

Roger blieb keine Zeit, sich zu entscheiden, ob er über diese Entdeckung enttäuscht oder erleichtert war. Der Mann, der Chemodurow niedergeknüppelt hatte, wandte sich jetzt zu ihm um, und er erkannte David Anstruther, den Sheriff von Orange County. Anstruther erkannte ihn ebenfalls – er sah, wie sich die Augen des Mannes verengten –, schien aber nicht überrascht zu sein, ihn hier zu sehen.

Der Kampf – oder was noch davon übrig war – kam jetzt rasch zum Erliegen. Man hatte die vier Russinnen umzingelt, sie unter großem Gekreische und Gefluche in den größten Schuppen geschoben und dann den am Boden liegenden Chemodurow ebenfalls dorthin geschleift. Er hinterließ eine beunruhigende Blutspur auf den Brettern des Docks.

An diesem Punkt erschienen zwei gepflegte Hände auf der Kante des Docks, und ein hochgewachsener, eleganter, schlanker Mann zog sich aus dem Boot hinauf. Es bereitete Roger keine Schwierigkeiten, Mr. Lillywhite zu erkennen, einen der Magistraten von Orange County, auch wenn er seine Perücke und seinen flaschengrünen Rock nicht trug.

Lillywhite hatte sich für den heutigen Anlass in schlichtes, schwarzes Tuch gekleidet, doch sein Leinenhemd war so kostbar wie immer, und er trug das Schwert eines echten Herrn an seiner Seite. Er überquerte das Dock ohne große Eile und machte sich im Vorübergehen ein Bild von der Lage. Roger sah, wie er angesichts der Blutspur den Mund verkniff.

Lillywhite winkte dem Mann, der Roger festhielt, und endlich ließ der schmerzhafte Druck des Pistolenlaufes nach, so dass er tief Luft holen konnte.

»Mr. MacKenzie, nicht wahr?«, fragte Lillywhite freundlich. »Und wo ist Mr. Fraser?«

Er hatte diese Frage erwartet, und er hatte genug Zeit gehabt, sich darauf vorzubereiten.

»In Wilmington«, sagte er im selben, freundlichen Ton wie Lillywhite. »Ihr seid aber selbst weit in die Ferne geschweift, nicht wahr, Sir?«

Lillywhite verzog kurz die Nase, als röche er etwas Unangenehmes – was mit Sicherheit der Fall war, wenn Roger auch bezweifelte, dass der Schweinegestank daran schuld war, dass er so wenig erbaut war.

»Treibt keine Scherze mit mir, Sir«, sagte der Magistrat knapp.

»Würde mir im Traum nicht einfallen«, versicherte ihm Roger, ohne den Kerl mit der Muskete aus dem Auge zu lassen, der nicht übel Lust zu haben schien, ihm erneut auf die Pelle zu rücken. »Wenn wir aber schon solche Fragen stellen – wo ist Stephen Bonnet?«

Lillywhite lachte kurz auf, und eine Art frostiger Belustigung hielt Einzug in seine blassgrauen Augen.

»In Wilmington.«

Anstruther erschien an der Seite des Magistrats, verschwitzt und kompakt. Er nickte Roger mit einem hässlichen Grinsen zu.

»MacKenzie. Wie schön, Euch wieder zu sehen. Wo ist Euer Schwiegervater, und was noch wichtiger ist – wo ist der Whisky?«

Lillywhite sah den Sheriff stirnrunzelnd an.

»Ihr habt ihn nicht gefunden? Habt Ihr die Schuppen durchsucht?«

»Aye, wir haben überall nachgesehen. Da ist nichts außer Gerümpel.« Er stellte sich drohend auf die Zehenspitzen. »Nun, MacKenzie, wo habt Ihr ihn versteckt?«

»Ich habe gar nichts versteckt«, erwiderte Roger gleichmütig. »Es gibt keinen Whisky.« Allmählich entspannte er sich ein wenig. Wo auch immer Bonnet war, er war nicht hier. Er ging zwar nicht davon aus, dass sie über die Entdeckung, dass der Whisky eine Finte war, erfreut sein würden, aber …

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