Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Als schließlich jedermann zwangsgesäubert, umgezogen und – in Germains Fall – mit Folter und Tod bedroht worden war, stiegen wir erneut die Treppe hinunter und entdeckten, dass Mr. Burns, der Wirt, hilfsbereit einen alten Ziegenkarren ausgegraben hatte, den er uns gütigerweise zur Verfügung stellte. Allerdings war die Ziege gerade damit beschäftigt, die Nesseln in Nachbars Garten zu verspeisen, und weigerte sich, sich fangen zu lassen. Nach einer viertelstündigen Verfolgungsjagd verkündete Brianna, sie würde den Karren lieber selbst ziehen, anstatt noch länger Ringel-Rangel-Rose mit einer Ziege zu spielen.

»Mrs. Fraser, Mrs. Fraser!« Wir hatten die Straße schon halb hinter uns gelassen – Kinder, Eimer und Picknickkorb in der Ziegenkarre –, als uns Mrs. Burns aus dem Wirtshaus nachgeeilt kam, in der einen Hand einen Krug Dünnbier, in der anderen eine antike Steinschlosspistole.

»Schlangen«, sagte sie erklärend, während sie mir Letztere überreichte. »Meine Annie sagt, sie hat mindestens ein Dutzend Nattern gesehen, als sie das letzte Mal dort entlanggegangen ist.«

»Schlangen«, sagte ich und nahm die Waffe nebst Zubehör zögernd entgegen. »Natürlich.«

Angesichts der Tatsache, dass eine »Natter« alles Mögliche sein konnte, von Wassermokassins bis hin zur harmlosen Blindschleiche, und dass Annie Burns außerdem einen ausgeprägten Hang zum Melodramatischen hatte, machte ich mir keine übermäßigen Sorgen. Zuerst wollte ich die Waffe in den Picknickkorb legen, doch ein Blick auf Germain und Jemmy, die die engelhafte Unschuld in Person waren, überzeugte mich davon, dass es unklug sein würde, auch nur eine ungeladene Schusswaffe in ihrer Nähe zu deponieren. Stattdessen steckte ich die Pistole in meinen Beereneimer und hängte mir diesen über den Arm.

Der Tag war bedeckt und kühl, und vom Meer wehte eine leichte Brise herbei. Die Luft war feucht, und ich ging stark davon aus, dass es bald regnen würde, doch im Augenblick war es draußen sehr angenehm, und die Regenfälle der letzten Tage hatten den Sandboden so gefestigt, dass man gut darauf laufen konnte.

Wir folgten Mrs. Crawfords Wegbeschreibung und gingen etwa eine Meile am Strand entlang, bis wir uns am Rand eines dichten Küstenwäldchens wiederfanden, in dem sich spärlich benadelte Kiefern mit Mangroven und Fächerpalmen zu einem dichten, von der Sonne durchstochenen Gewirr vermischten, das von Schlingpflanzen durchzogen war. Ich schloss die Augen und holte Luft, und meine Nasenlöcher blähten sich im Ansturm einer berauschenden Duftmischung: Wattenmeer und nasser Sand, Kiefernharz und Seeluft, ein letzter, schwacher Hauch von totem Wal und das, wonach ich suchte – der frische, herbe Duft der Wachsmyrte.

»Dort entlang«, sagte ich und wies auf das Vegetationsgewirr. Der Boden war hier zu tief für den Karren, also ließen wir ihn stehen und ließen die Jungen frei umherlaufen und kleine Krebse und bunte Vögel jagen, während wir langsam in den stoppeligen Wald vordrangen. Marsali trug Joan, die sich wie ein Mäuschen im Arm ihrer Mutter zusammenrollte und einschlief, eingelullt von Meer und Wind.

Trotz des dichten Pflanzenwuchses war das Gehen hier angenehmer als auf dem offenen Strand; die vom Wind gestutzten Bäume waren hoch genug, um uns ein angenehmes Gefühl der Zurückgezogenheit und des Schutzes zu geben, und der Boden war besser, weil wir jetzt eine dünne Schicht aus verrottendem Laub und Nadeln unter den Füßen hatten.

Jemmy hatte langsam keine Lust mehr zu laufen. Er zupfte an meinem Rock und hob beide Arme, damit ich ihn aufhob.

»Na gut.« Ich hängte mir den Beereneimer an mein Handgelenk und hob ihn hoch. Dabei knackte meine Wirbelsäule, denn er war ein kräftiger, kleiner Kerl. Er schlang bequem seine sandigen Füße um meine Taille und legte mit einem Seufzer der Erleichterung den Kopf an meine Schulter.

»Das ist ja alles sehr schön für dich«, sagte ich und klopfte ihm sanft auf den Rücken. »Und wer trägt Oma, he?«

»Opa«, sagte er und kicherte. Er hob den Kopf und sah sich um. »Wo ist Opa?«

»Opa hat zu tun«, sagte ich zu ihm und bemühte mich um einen unbeschwerten, fröhlichen Ton. »Opa und Papa kommen bald wieder.«

»Will meinen Papa!«

»Ja, das will deine Mami auch«, murmelte ich. »Hier, Schätzchen. Siehst du das? Siehst du die kleinen Beeren? Die wollen wir pflücken, das wird ein Spaß. Nein, nicht essen! Jemmy, ich habe gesagt, nicht, steck sie nicht in den Mund, dir wird schlecht davon!«

Wir hatten eine dicht mit Wachsmyrten bewachsene Stelle gefunden und schwärmten aus. Beim Pflücken verloren wir einander aus den Augen, riefen uns jedoch alle paar Minuten gegenseitig, um uns nicht ganz zu verlieren.

Ich hatte Jemmy wieder auf den Boden gestellt und fragte mich gerade, ob es wohl eine Verwendung für das gekochte Fruchtfleisch der Myrtenbeeren gab, wenn das Wachs ausgelassen war, als ich hinter dem Busch, den ich gerade leer pflückte, das leise Knirschen von Schritten hörte.

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