Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

»Bist du das, Schatz?«, rief ich, weil ich dachte, es sei Brianna. »Vielleicht sollten wir bald zu Mittag essen; ich glaube, es fängt wirklich bald an zu regnen.«

»Nun, das ist eine sehr freundliche Einladung«, sagte eine Männerstimme, die belustigt klang. »Ich danke Euch, Ma’am, aber ich habe erst vor kurzem gut gefrühstückt.«

Er trat hinter dem Busch hervor, und ich stand wie gelähmt da und konnte kein Wort sagen. Mein Verstand war allerdings seltsamerweise ganz und gar nicht gelähmt; meine Gedanken rasten mit Lichtgeschwindigkeit dahin.

Wenn Stephen Bonnet hier ist, sind Jamie und Roger nicht in Gefahr, Gott sei Dank.

Wo sind die Kinder?

Wo ist Brianna?

Wo ist dieses Schießeisen, gottverdammt?

»Wer ist das, grand-mère?« Germain, der hinter einem Strauch auftauchte, hatte etwas in der Hand, das wie eine tote Ratte aussah, und kam argwöhnisch auf mich zu. Er sah den Eindringling mit zusammengekniffenen Augen an.

»Germain«, sagte ich krächzend, ohne den Blick von Bonnet abzuwenden. »Geh, und such deine Mutter, und bleib bei ihr.«

»Grand-mère, ja? Und wer ist dann seine Mutter?« Bonnet blickte interessiert von mir zu Germain und wieder zurück. Er schob seinen Hut zurück und kratzte sich am Kinn.

»Das spielt keine Rolle«, sagte ich, so bestimmt ich konnte. »Geh, Germain!« Ich warf einen verstohlenen Blick auf den Boden, doch die Pistole lag nicht in meinem Eimer. Wir hatten sechs Eimer dabei, und drei davon hatten wir in dem Karren gelassen; die Pistole war mit Sicherheit in einem davon. Pech gehabt.

»Oh, bitte geht noch nicht, kleiner Sir.« Bonnet machte eine Bewegung in Germains Richtung, doch seine Geste jagte dem Kleinen Angst ein, und er wich mit einem Satz zurück und warf mit der Ratte nach Bonnet. Sie traf ihn am Knie und überraschte ihn so, dass er genau jenen Bruchteil einer Sekunde zögerte, den Germain benötigte, um zwischen den Myrten zu verschwinden. Ich konnte hören, wie seine Füße beim Rennen im Sand scharrten, und hoffte, dass er wusste, wo Marsali war. Das Letzte, was wir jetzt brauchen konnten, war, dass er sich verlief.

Nun, vielleicht ja doch nicht das Allerletzte, verbesserte ich mich. Das Allerletzte, was wir jetzt brauchen konnten, war, dass Stephen Bonnet Jemmy zu Gesicht bekam, was jedoch prompt geschah, als dieser Sekunden später aus dem Gebüsch gewandert kam. Sein Kittelchen war mit Dreck verschmiert, und zwischen den Fingern seiner geballten Fäuste quoll noch mehr Dreck hervor.

Die Sonne war nicht zu sehen, doch Jemmys Haar schien mit der Leuchtkraft eines zündenden Streichholzes zu glühen. Meine Lähmung war plötzlich verschwunden, und ich hob ihn hoch und ging mehrere Schritte rückwärts, wobei ich den halb gefüllten Eimer mit den Myrtenbeeren umstieß.

Bonnets Augen hatten die blassgrüne Farbe von Katzenaugen, und sie begannen jetzt auch, mit dem gebannten Ausdruck einer Katze zu leuchten, die eine krabbelnde Maus erspäht hat.

»Und wer ist dieser süße Kleine?«, fragte er und trat einen Schritt auf mich zu.

»Mein Sohn«, sagte ich augenblicklich und zog Jemmy trotz seiner Gegenwehr fest an meine Schulter. Mit der angeborenen Perversität kleiner Kinder schien er von Bonnets irischem Singsang fasziniert zu sein und verdrehte dauernd den Kopf, um den Fremden anzustarren.

»Er kommt nach seinem Vater, wie ich sehe.« Schweißtropfen glänzten in seinen dichten, blonden Augenbrauen. Mit der Fingerspitze strich er sich zuerst die eine, dann die andere glatt, so dass ihm der Schweiß in kleinen Rinnsalen über die Wangen lief, doch die Intensität in seinen blassgrünen Augen ließ nicht eine Sekunde nach. »Genau wie seine … Schwester. Und ist Eure reizende Tochter irgendwo in der Nähe, meine Liebe? Ich würde unsere Bekanntschaft gern erneuern – so ein charmantes Mädchen, Brianna.« Er lächelte.

»Das kann ich mir vorstellen«, sagte ich und gab mir dabei keine besondere Mühe, meinen gereizten Unterton zu verbergen. »Nein, sie ist nicht hier. Sie ist zu Hause – bei ihrem Mann.« In der Hoffnung, dass Brianna dicht genug bei uns war, um mich zu hören und sich warnen zu lassen, legte ich eine deutliche Betonung auf das Wort Mann, doch er beachtete es nicht.

»Zu Hause, ah. Und wo seid Ihr zu Hause, Ma’am?« Er zog den Hut und wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht.

»Oh, im Hinterland. Wir sind Siedler.« Ich machte eine vage Handbewegung in die Richtung, die ich in etwa für Westen hielt. Was sollte das werden – ein geselliger Plausch? Und doch waren meine Möglichkeiten sehr begrenzt. Ich konnte mich umdrehen und flüchten – woraufhin er mich mit Leichtigkeit fangen würde, da ich durch Jemmy behindert war. Oder ich konnte hier stehen bleiben, bis er mir enthüllte, was er wollte. Ich ging nicht davon aus, dass er unterwegs war, um hier im Myrtengebüsch zu picknicken.

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