Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

»Wir – er – hat die Leiche versteckt und wollte sie fortbringen und im Wald liegen lassen. Aber dann … hat sich Hectors Zustand verschlechtert, und er konnte sein Bett nicht mehr verlassen. Innerhalb eines Tages war er ebenfalls tot. Und so …« Sie hob ihre lange, weiße Hand und wies in Richtung des feuchtkalten Luftzugs, der aus der offenen Grabkammer herauswehte.

»Zwei Dumme, ein Gedanke«, murmelte ich, und Jamie bedachte mich mit einem schmutzigen Blick und ließ meine Hand los. Er stand da und betrachtete stirnrunzelnd die Stille im Inneren des geschändeten Mausoleums.

»Oh, aye?«, sagte er noch einmal. »Wem gehört denn der zweite Sarg?«

»Mir.« Jocasta fand allmählich ihre Fassung wieder; sie richtete sich auf und hob das Kinn.

Jamie prustete leise auf und warf mir nun einen amüsierte Blick zu. Ich konnte mir gut vorstellen, dass Jocasta eitel genug war, einen Toten offen liegen zu lassen, anstatt ihn in ihren eigenen, jungfräulichen Sarg zu legen … und doch. Dies zu tun, vergrößerte die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung, so gering sie auch sein mochte.

Niemand hätte Jocastas Sarg geöffnet, bevor es an der Zeit war, dass er ihre eigene Leiche aufnahm; Dr. Rawlings’ Leiche hätte vollkommen sicher dort liegen können, selbst wenn das Mausoleum aus irgendeinem Grund geöffnet worden wäre. Jocasta Cameron war eigensüchtig – aber alles andere als dumm.

»Dann leg Wolff halt hinein, wenn du musst«, sagte sie. »Er kann bei dem anderen auf dem Boden liegen.«

»Warum können wir ihn nicht in deinen Sarg legen, Tante Jocasta?«, fragte Jamie, und ich sah, dass er sie aufmerksam beobachtete.

»Nein!« Sie hatte begonnen, sich abzuwenden, doch bei diesen Worten fuhr sie wieder herum, und ihr blindes Gesicht brannte im Fackelschein. »Er ist Dung. Lass ihn dort liegen und an der Luft verrotten!«

Bei dieser Antwort kniff Jamie die Augen zusammen, ohne jedoch etwas zu erwidern. Stattdessen wandte er sich der Grabkammer zu und begann, die losen Blöcke beiseitezuschieben.

»Was tust du da?« Jocasta konnte das Knirschen des verschobenen Marmors hören, und sie wurde erneut nervös. Sie drehte sich um, verlor jedoch die Orientierung und starrte zum Fluss hinüber. Ich begriff, dass sie jetzt vollkommen blind sein musste und selbst bei Fackelschein nichts mehr sehen konnte.

Doch ich konnte ihr jetzt keine Beachtung schenken. Jamie zwängte sich durch die Lücke zwischen den Blöcken und trat in die Kammer.

»Leuchte mir, Sassenach«, sagte er leise, und seine Stimme hallte murmelnd von den Wänden der kleinen Steinkammer wider.

Ich folgte ihm, wobei ich sehr flach atmete. Phaedre hatte draußen in der Dunkelheit zu stöhnen begonnen; sie klang wie eine ban-sidhe, die angesichts des herannahenden Todes aufheult – nur, dass dieser Tod schon lange hier war.

Die Särge trugen Messingschilder, die von der Feuchtigkeit grünlich angelaufen waren, aber immer noch gut zu lesen waren. »Hector Alexander Robert Cameron«, stand auf dem einen, und »Jocasta Isobeail MacKenzie Cameron« auf dem anderen. Ohne zu zögern, packte Jamie Jocastas Sargdeckel an der Kante und zog ihn hoch.

Er war nicht zugenagelt; der Deckel war zwar schwer, hob sich aber sofort.

»Oh«, sagte Jamie leise, als er in den Sarg blickte.

Gold läuft niemals an, ganz gleich, wie feucht und klamm seine Umgebung ist. Es kann Jahrhunderte lang auf dem Meeresgrund liegen, um eines Tages zufällig im Netz eines Fischers aufzutauchen, so leuchtend wie am Tag, an dem es eingeschmolzen wurde. Es glitzert uns aus dem Felsboden entgegen, ein Sirenengesang, der schon seit Jahrtausenden nach den Menschen ruft.

Die Barren ruhten in einer flachen Lage am Boden des Sarges. Es waren genug, um zwei kleine Truhen zu füllen, eine jede so schwer, dass sie von zwei Männern – oder einem Mann und einer kräftigen Frau – getragen werden musste. Jeder Barren war mit einer Lilie geprägt. Ein Drittel des Franzosengoldes.

Ich blinzelte die leuchtende Pracht an und wandte dann den Kopf ab, weil mir das Glitzern vor den Augen verschwamm. Auf dem Boden war es dunkel, doch ich konnte die hingestreckte Gestalt auf dem blassen Marmor gut ausmachen. »Weil er seine Nase in Dinge steckte, die er besser hätte ruhen lassen.« Und was hatte er gesehen, Daniel Rawlings, das ihn bewegt hatte, die Lilie an den Rand der Seite in seinem Notizbuch zu zeichnen, daneben die diskrete Annotation »Aurum«?

Zu diesem Zeitpunkt hatte Hector Cameron noch gelebt. Das Mausoleum war noch nicht versiegelt gewesen. Möglicherweise hatte Hector ihn ahnungslos hierhergeführt, als Rawlings sich erhob, um seinem umherwandernden Patienten zu folgen, der sich vielleicht des Nachts hierherbegeben hatte, um seinen Schatz zu betrachten? Vielleicht. Weder Hector Cameron noch Daniel Rawlings konnten jetzt noch sagen, wie es gewesen war oder was sich zugetragen hatte.

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