»Ich könnte jetzt den Romantiker spielen«, flüsterte er. Seine Finger wanderten über ihren Rücken, und sie spürte die Gänsehaut, die ihnen folgte. »Ich könnte sagen, das hier ist mein Traum – du und ich, hier allein … wir und unsere Kinder.« Er wandte den Kopf leicht zur Seite und warf einen prüfenden Blick auf das Rollbett in der Ecke, aber Jemmy schlief tief und fest und war nicht zu sehen.
»Das könntest du«, sagte sie und senkte den Kopf, so dass sich ihre Stirn gegen seine Schulter presste. »Aber das ist ein Tagtraum – kein richtiger Traum. Du weißt schon, was ich meine.«
»Aye, das stimmt.«
Er schwieg eine Minute, und seine Hand lag reglos da, breit und warm in ihrem Kreuz.
»Manchmal«, flüsterte er schließlich, »manchmal träume ich, dass ich singe, und wenn ich dann aufwache, schmerzt mein Hals.«
Er konnte ihr Gesicht und die Tränen, die in ihren Augenwinkeln aufstiegen, nicht sehen.
»Was singst du denn?«, erwiderte sie. Sie hörte das Kissen rascheln, als er den Kopf schüttelte.
»Kein Lied, das ich je gehört hätte oder das ich kennen würde«, sagte er leise. »Aber ich weiß, dass ich es für dich singe.«
Kapitel 106
Das Logbuch des Chirurgen II