Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Seit der Proklamation an diesem Morgen hatte er eine Menge Gerede über die Regulatoren gehört. Da die ganze Sache offensichtlich nicht wichtig genug gewesen war, um in den Geschichtsbüchern Erwähnung zu finden, hielt er es für unwahrscheinlich, dass die Miliz tatsächlich in Aktion treten würde. Wenn es aber doch dazu kam, so schwor er sich, einen Weg zu finden, Iain Og und Hugh Findlay von der Gefahr fernzuhalten. Und falls es Handgeld gab, sollten sie ihren Anteil bekommen.

In der Zwischenzeit … er zögerte. Er war gerade an Jocasta Camerons Lager vorbeigegangen. Zwischen den zahlreichen Zelten, Wagen und Unterständen ging es so geschäftig zu wie in einem kleinen Dorf. Um für ihre Hochzeit gerüstet zu sein – jetzt sogar eine Doppelhochzeit –, hatte Jocasta fast all ihre Haussklaven und dazu sogar einige Feldarbeiter mitgebracht. Sie hatte nicht nur Vieh, Tabak und andere Handelswaren dabei, sondern auch kofferweise Kleider, Bettwäsche und Porzellan, Tischböcke, Tische, fassweise Bier und Berge von Speisen für das Fest nach der Trauung. Er und Brianna hatten heute Morgen mit Mrs. Cameron in ihrem Zelt auf Rosenporzellan gefrühstückt; es gab saftigen, gebratenen Schinken mit Zwiebeln, Hafermehlporridge mit Sahne und Zucker, Fruchtkompott, frische Maiskuchen mit Honig, Kaffee aus Jamaika … wenn er nur daran dachte, knurrte ihm schon wohlig der Magen.

Der Kontrast zwischen dieser Fülle und der gerade erlebten Armut der Findlays war zu groß, als dass er ihn stillschweigend hätte hinnehmen können. Kurz entschlossen machte er kehrt und begab sich auf den Rückweg zu Jocastas Lager.

Jocasta Cameron war zu Hause, sozusagen jedenfalls; er sah ihre schlammdurchtränkten Schuhe vor dem Zelt stehen. Ungeachtet ihrer Blindheit unternahm sie manchmal Besuche bei Freunden, wobei sie sich von Duncan oder ihrem schwarzen Butler Ulysses begleiten ließ. Weitaus öfter ließ sie jedoch das gathering zu sich kommen, und in ihrem Zelt wimmelte es von morgens bis abends von Besuchern, denn die schottische Society der Cape-Fear-Region und der ganzen Kolonie war darauf aus, ihre viel gepriesene Gastfreundschaft zu genießen.

Im Augenblick schien sie jedoch zum Glück allein zu sein. Roger erblickte sie durch den zurückgeschlagenen Zelteingang. Sie saß in ihrem Rattansessel und ruhte sich aus, die Füße in Pantoffeln, den Kopf entspannt zurück gelehnt. Ihre Leibdienerin Phaedre saß auf einem Hocker neben dem offenen Zelteingang, eine Nadel in der Hand, und blickte in dem gedämpften Licht mit zusammengekniffenen Augen auf eine Flut aus blauem Stoff, die ihr vom Schoß quoll.

Jocasta spürte ihn als Erste; sie setzte sich in ihrem Sessel auf, und ihr Kopf wandte sich abrupt, als er den Zelteingang berührte. Phaedre blickte verspätet auf, eher eine Reaktion auf die Bewegung ihrer Herrin als auf seine Gegenwart.

»Mr. MacKenzie. Es ist doch die Singdrossel, oder?«, sagte Mrs. Cameron und lächelte in seine Richtung.

Er lachte und folgte ihrer einladenden Geste, indem er mit gesenktem Kopf das Zelt betrat.

»So ist es. Und woran habt Ihr das erkannt, Mrs. Cameron? Ich habe doch kein Wort gesagt, geschweige denn gesungen. Klingt mein Atem so musikalisch?« Brianna hatte ihr von der gespenstischen Fähigkeit ihrer Tante erzählt, ihre Blindheit mit Hilfe anderer Sinne wettzumachen, doch ihr Scharfsinn überraschte ihn dennoch.

»Ich habe Eure Schritte gehört, und dann habe ich das Blut an Euch gerochen«, sagte sie trocken. »Die Wunde hat sich wieder geöffnet, nicht wahr? Kommt, Junge, setzt Euch. Möchtet Ihr eine Tasse Tee oder einen Whisky? Phaedre – bitte einen Lappen.«

Er fuhr sich unwillkürlich mit den Fingern an den Schnitt an seiner Kehle. Er hatte ihn im Rausch der Ereignisse des Tages ganz vergessen, doch sie hatte Recht; er hatte wieder angefangen zu bluten und einen verkrusteten Fleck an Hals und Hemdkragen hinterlassen.

Phaedre war bereits aufgestanden und hatte begonnen, ihm aus der Auswahl an Kuchen und Plätzchen auf einem kleinen Tisch neben Jocastas Sessel ein Tablett zusammenzustellen. Hätte er nicht Erde und Gras unter seinen Füßen gehabt, hätte er kaum sagen können, dass er sich nicht in Jocastas Salon auf River Run befand. Sie war in ein wollenes Schultertuch gehüllt, doch selbst dieses wurde von einer prachtvollen Rauchquarzbrosche zusammengehalten.

»Es ist nichts«, sagte er verlegen, doch Jocasta nahm ihrer Magd den Lappen aus der Hand und bestand darauf, den Schnitt selbst zu reinigen. Ihre langen Finger waren kühl und überraschend geschickt.

Sie roch nach Holzrauch, wie jedermann auf dem Berg, und nach dem Tee, den sie gerade getrunken hatte, doch ihr haftete nichts von dem schwach säuerlichen Kampfergeruch ab, den er normalerweise mit älteren Damen assoziierte.

»Tsk, Ihr habt es auch auf Eurem Hemd«, teilte sie ihm mit, während sie den steifen Stoff missbilligend befühlte. »Sollen wir es für Euch waschen? Allerdings weiß ich nicht, ob Ihr es nass tragen möchtet; bis heute Abend wird es niemals trocken.«

Перейти на страницу:

Похожие книги

Неудержимый. Книга XXIII
Неудержимый. Книга XXIII

🔥 Первая книга "Неудержимый" по ссылке -https://author.today/reader/265754Несколько часов назад я был одним из лучших убийц на планете. Мой рейтинг среди коллег был на недосягаемом для простых смертных уровне, а силы практически безграничны. Мировая элита стояла в очереди за моими услугами и замирала в страхе, когда я брал чужой заказ. Они правильно делали, ведь в этом заказе мог оказаться любой из них.Чёрт! Поверить не могу, что я так нелепо сдох! Что же случилось? В моей памяти не нашлось ничего, что могло бы объяснить мою смерть. Благо, судьба подарила мне второй шанс в теле юного барона. Я должен снова получить свою силу и вернуться назад! Вот только есть одна небольшая проблемка… Как это сделать? Если я самый слабый ученик в интернате для одарённых детей?!

Андрей Боярский

Приключения / Самиздат, сетевая литература / Попаданцы / Фэнтези
Мой Щенок
Мой Щенок

В мире, так похожем на нашу современную реальность, происходит ужасное: ученые, пытаясь создать «идеального солдата», привив человеку способности вампира, совершают ошибку. И весьма скудная, до сего момента, популяция вампиров получает небывалый рост и новые возможности. К усилиям охотников по защите человечества присоединяются наемные убийцы, берущие теперь заказы на нечисть. К одной из них, наемнице, получившей в насмешку над принципиальностью и фанатичностью кличку «Леди», обращается вампир, с неожиданной просьбой взять его в ученики. Он утверждает, что хочет вернуться в человеческий мир. Заинтригованная дерзостью, та соглашается. И без того непростые отношения мастера и ученика омрачаются подозрениями: выясняется, что за спиной у необычного зубастого стоит стая вампиров, мечтающая установить новый порядок в городе. Леди предстоит выжить, разобраться с врагами, а заодно выяснить, так уж ли искренен её ученик в своих намерениях.Примечания автора:Рейтинг 18+ выставлен не из-за эротики (ее нет, это не роман ни в какой форме. Любовная линия присутствует, но она вторична, и от её удаления сюжет никоим образом не нарушится). В книге присутствуют сцены насилия, описание не физиологичное, но через эмоции и чувства. Если вам не нравится подобное, будьте осторожны)

Вероника Аверина , Роман Владимирович Бердов

Фантастика / Приключения / Самиздат, сетевая литература / Фэнтези / Детские стихи