Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

»Äh, nein, Ma’am. Danke, ich habe noch eins. Für die Hochzeit, meine ich.«

»Nun denn.« Phaedre hatte ein Töpfchen Schmalzsalbe geholt; er konnte riechen, dass Claire sie hergestellt hatte, weil sie nach Lavendel und Gelbwurz duftete. Jocasta nahm einen Daumennagel voll Salbe und verteilte sie sorgfältig auf seiner Wunde. Ihre Finger bewegten sich zielsicher über sein Kinn.

Ihre Haut war gepflegt und weich, zeigte aber nicht nur die Spuren des Alters, sondern auch des Wetters. Auf ihren Wangen waren rötliche Flecken, Netze aus winzigen, geplatzten Venen, die ihr von weitem ein gesundes, vitales Aussehen verliehen. Ihre Hände waren frei von Leberflecken – natürlich, sie entstammte einer reichen Familie und hatte sicher ihr Leben lang im Freien Handschuhe getragen –, doch die Gelenke waren knotig, und ihre Handflächen waren vom Zug der Zügel leicht schwielig. Sie war keine Treibhauspflanze, diese Tochter Leochs, trotz ihrer Umgebung.

Als sie fertig war, fuhr sie ihm leicht mit der Hand über Gesicht und Kopf, zupfte ihm ein trockenes Blatt aus dem Haar, und wischte ihm dann zu seiner Überraschung mit einem feuchten Tuch über das Gesicht. Sie ließ das Tüchlein fallen, ergriff dann seine Hand und schlang ihre Finger um die seinen.

»So. Jetzt könnt Ihr Euch wieder sehen lassen! Und jetzt, da Ihr wieder gesellschaftsfähig seid, Mr. MacKenzie – wolltet Ihr mich sprechen, oder seid Ihr nur zufällig vorbeigekommen?«

Phaedre stellte ihm eine Schale Tee und ein Tellerchen mit Kuchen hin, doch Jocasta hielt seine linke Hand weiterhin fest. Das fand er zwar seltsam, doch machte es ihm diese unerwartet intime Atmosphäre leichter, mit seinem Anliegen zu beginnen.

Er formulierte es schlicht; er hatte schon öfter mit angehört, wie der Reverend solche Bitten um Mildtätigkeit aussprach, und wusste, dass man die Situation am besten für sich selbst sprechen ließ und dem Gewissen des Zuhörers die letzte Entscheidung überließ.

Jocasta hörte ihm aufmerksam zu, eine kleine Falte zwischen den Augenbrauen. Er hatte erwartet, dass sie eine Denkpause einlegen würde, als er fertig war, doch stattdessen antwortete sie sofort.

»Aye«, sagte sie, »ich kenne Joanie Findlay und ihren Bruder. Ihr habt Recht; ihr Mann ist vor zwei Jahren von der Schwindsucht dahingerafft worden. Jamie Roy hat erst gestern von ihr gesprochen.«

»Oh, wirklich?« Roger kam sich albern vor.

Jocasta nickte. Sie lehnte sich ein wenig zurück und schürzte nachdenklich die Lippen.

»Man kann ihr aber nicht einfach so Hilfe anbieten, wisst Ihr«, erklärte sie. »Ich nehme die Gelegenheit gern wahr. Aber sie ist eine stolze Frau, Joan Findlay – sie nimmt keine Almosen.« In ihrer Stimme lag ein leicht tadelnder Unterton, als hätte Roger das doch wissen müssen.

Vielleicht hätte er das, dachte er. Aber er hatte sich vom Impuls des Augenblicks leiten lassen, gerührt von der Armut der Findlays. Es war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass es umso wichtiger für Joan Findlay sein würde, an ihrem einzigen, wertvollen Besitz festzuhalten – ihrem Stolz.

»Ich verstehe«, sagte er langsam. »Aber es muss doch einen Weg geben, ihr zu helfen, ohne dass sie sich beleidigt fühlt, oder?«

Jocasta neigte sacht den Kopf erst zur einen, dann zur anderen Seite, eine Angewohnheit, die ihm sehr bekannt vorkam. Natürlich – Brianna tat das ab und zu, wenn sie etwas abwägte.

»Möglicherweise«, sagte sie. »Das Fest heute Abend – die Hochzeit, aye? Natürlich kommen die Findlays auch, und sie werden sich satt essen. Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn Ulysses ihnen für den Heimweg ein kleines Esspaket packt – so verdirbt es wenigstens nicht.« Sie lächelte kurz, dann nahm ihr Gesicht wieder seinen konzentrierten Ausdruck an.

»Der Priester«, sagte sie und strahlte plötzlich Genugtuung aus.

»Priester? Ihr meint Vater Donahue?«

Sie zog eine ihrer dichten, glatten Augenbrauen hoch und sah ihn an.

»Kennt Ihr hier noch einen anderen Priester? Aye, natürlich meine ich ihn.« Sie hob die freie Hand, und Phaedre eilte dienstbeflissen wie immer an die Seite ihrer Herrin.

»Miss Jo?«

»Such ein paar Dinge aus den Koffern heraus, Kleine«, sagte Jocasta und legte ihrer Magd die Hand auf den Arm. »Decken, Mützen, eine Schürze oder zwei; Hosen und einfache Hemden – die Stallknechte haben genug davon.«

»Strümpfe«, warf Roger rasch ein, denn ihm fielen die nackten Füße der Mädchen ein.

»Strümpfe.« Jocasta nickte. »Einfach, aber aus guter Wolle und ordentlich gestopft. Ulysses hat meine Geldbörse. Sag ihm, er soll dir zehn Shilling geben und wickele sie in eine der Schürzen. Dann pack alles zu einem Bündel zusammen und bring es Vater Donahue. Sag ihm, es ist für Joan Findlay, aber er darf ihr nicht sagen, woher es kommt. Er wird schon wissen, was er sagen soll.« Sie nickte erneut zufrieden, ließ ihre Hand vom Arm der Magd sinken und setzte sie mit einer kleinen Geste in Marsch.

»Ab mit dir – kümmere dich sofort darum.«

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