Die Liste ging weiter, und Roger wurde mit jedem Namen eisiger zumute. Insgesamt hatte sie zweiundzwanzig gefunden, gemeldet in einem Zeitraum von der Mitte des siebzehnten bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts an Fundorten in ganz Schottland, Nordengland und der Bretagne, die sämtlich Spuren prähistorischer Bauten aufwiesen. Manche waren offensichtlich Unfälle gewesen, dachte er – Menschen, die völlig arglos in einen Steinkreis getreten waren und nicht die geringste Ahnung hatten, wie ihnen geschah.
Ein paar – nur zwei oder drei – schienen Bescheid gewusst zu haben; sie hatten sich dementsprechend gekleidet. Vielleicht hatten sie die Passage schon einmal gemacht und es erneut versucht – und diesmal hatte es nicht funktioniert. Sein Magen rollte sich zu einer kleinen, kalten Schnecke zusammen. Claire hatte recht gehabt – es war nicht ganz so, als ob man durch eine Drehtür geht.
Dann waren da Vermisste … diese hatten ihr eigenes Kapitel, ordentlich registriert nach Datum, Geschlecht und Alter und allen Anmerkungen über die Umstände, soweit sie überliefert waren. Ah – das war also die Bedeutung der Kreuze; wie viele Menschen im Umfeld eines jeden Festes verschwunden waren. Es gab mehr Vermisste als Tote, doch gab es dazu zwangsläufig weniger Daten. Die meisten waren mit Fragezeichen versehen – Roger vermutete, dass niemand sagen konnte, ob das Verschwinden eines Menschen in der Nähe eines Steinkreises notwendigerweise mit dem Kreis in Verbindung stand.
Er blätterte um und hielt inne. Er fühlte sich, als hätte man ihm in den Magen geboxt.
Er blätterte vorsichtig um, als rechnete er damit, dass ihm die Seite um die Ohren flog. Also hatte Claire unfreiwillig einen Teil des Beweismaterials geliefert, das zu Gillian Edgars’ eigenem Experiment geführt hatte. Hatte Geillis auch die Berichte von Claires Rückkehr drei Jahre später gefunden?