Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

5. Februar 1953. Callanish, Insel Lewis. Männliche Leiche, identifiziert als John McLeod, Hummerfischer, Alter 26. Diagnostizierte Todesursache massive Hirnblutungen, pathologische Untersuchung aufgrund des Erscheinungsbildes der Leiche – Verbrennungen zweiten Grades an Gesicht und Gliedmaßen und angesengtes Aussehen der Kleidung. Pathologe vermutet Tod durch Blitzschlag – möglich, aber nicht wahrscheinlich.

Möglicher Grund für Fehlschlag: (1) männlich, (2) sehr nah an Imbolc, aber vielleicht nicht nah genug? (3) unzulängliche Vorbereitung – Zeitungsfoto zeigt das Opfer mit offenem Hemd; verbrannte Stelle auf der Brust scheint die Form eines St.-Bridhe-Kreuzes zu haben, aber zu undeutlich, um es mit Sicherheit zu sagen.

1. Mai 1963. Tomnahurich, Schottland. Frauenleiche, identifiziert als Mary Walker Willis. Pathologische Untersuchung, Körper und Kleidung beträchtlich angesengt, Tod durch Herzversagen – Aortariss. Bericht merkt an, Miss Walkers Kleidung sei »merkwürdig«, keine Details.

Fehlschlag – diese hier hat gewusst, was sie tat, hat es aber nicht geschafft. Fehlschlag wahrscheinlich durch Mangel des richtigen Opfers.

Die Liste ging weiter, und Roger wurde mit jedem Namen eisiger zumute. Insgesamt hatte sie zweiundzwanzig gefunden, gemeldet in einem Zeitraum von der Mitte des siebzehnten bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts an Fundorten in ganz Schottland, Nordengland und der Bretagne, die sämtlich Spuren prähistorischer Bauten aufwiesen. Manche waren offensichtlich Unfälle gewesen, dachte er – Menschen, die völlig arglos in einen Steinkreis getreten waren und nicht die geringste Ahnung hatten, wie ihnen geschah.

Ein paar – nur zwei oder drei – schienen Bescheid gewusst zu haben; sie hatten sich dementsprechend gekleidet. Vielleicht hatten sie die Passage schon einmal gemacht und es erneut versucht – und diesmal hatte es nicht funktioniert. Sein Magen rollte sich zu einer kleinen, kalten Schnecke zusammen. Claire hatte recht gehabt – es war nicht ganz so, als ob man durch eine Drehtür geht.

Dann waren da Vermisste … diese hatten ihr eigenes Kapitel, ordentlich registriert nach Datum, Geschlecht und Alter und allen Anmerkungen über die Umstände, soweit sie überliefert waren. Ah – das war also die Bedeutung der Kreuze; wie viele Menschen im Umfeld eines jeden Festes verschwunden waren. Es gab mehr Vermisste als Tote, doch gab es dazu zwangsläufig weniger Daten. Die meisten waren mit Fragezeichen versehen – Roger vermutete, dass niemand sagen konnte, ob das Verschwinden eines Menschen in der Nähe eines Steinkreises notwendigerweise mit dem Kreis in Verbindung stand.

Er blätterte um und hielt inne. Er fühlte sich, als hätte man ihm in den Magen geboxt.

1. Mai 1946. Craigh na Dun, Inverness-shire, Schottland. Claire Randall, Alter 27, Hausfrau. Wurde zuletzt am frühen Morgen gesehen, hatte angekündigt, im Steinkreis nach Exemplaren seltener Pflanzen suchen zu wollen, war bei Anbruch der Dunkelheit nicht zurück. Auto wurde am Fuß des Hügels geparkt gefunden. Keine Spuren im Kreis, kein Anzeichen für ein Verbrechen.

Er blätterte vorsichtig um, als rechnete er damit, dass ihm die Seite um die Ohren flog. Also hatte Claire unfreiwillig einen Teil des Beweismaterials geliefert, das zu Gillian Edgars’ eigenem Experiment geführt hatte. Hatte Geillis auch die Berichte von Claires Rückkehr drei Jahre später gefunden?

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