Читаем Outlander - Ein Hauch von Schnee und Asche: Roman (Die Outlander-Saga 6) (German Edition) полностью

Alexander Lillington war kein Mann, der seine Gedanken geheim halten konnte; ganz offensichtlich war ihm klar, dass seine eigenen Männer fünfzehn Meter weiter standen und sich Jamies Männer zwischen ihm und ihnen befanden. Sein Blick huschte in den Nebel hinüber, wo Donald McLeods Rufe vom anschwellenden Gebrüll seiner Highlander beantwortet wurden, dann wieder zu Jamie.

»Was sagt er?«, wollte Lillington wissen. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und spähte stirnrunzelnd zum anderen Ufer, als würde ihm seine Konzentration die Bedeutung der Worte erschließen.

»Er sagt zu ihnen, dass ihr Mut ihnen zum Sieg verhelfen wird.« Jamie blickte zum Kamm der Anhöhe in ihrem Rücken hinüber. Mutter Covingtons lange schwarze Nase war im Nebel gerade eben zu sehen. »Wäre es doch so«, fügte er leise auf Gälisch hinzu.

Alexander Lillington streckte plötzlich die Hand aus und packte Jamie am Handgelenk.

»Und Ihr, Sir?«, fragte er mit offenem Argwohn in Blick und Stimme. »Seid Ihr nicht auch Highlander?«

Lillingtons andere Hand ruhte auf der Pistole in seinem Gürtel. Roger spürte, wie die Männer hinter ihm ihre beiläufigen Gespräche einstellten, und sah sich um. Jamies Männer beobachteten das Geschehen mit großer Neugier, aber nicht besonders alarmiert. Offenbar hatten sie das Gefühl, dass Jamie selbst mit Lillington zurechtkommen konnte.

»Ich frage Euch, Sir – wem gilt Eure Loyalität?«

»Wo stehe ich denn, Sir?«, sagte Jamie ausgesucht höflich. »Auf dieser Seite des Bachs oder auf der anderen?«

Ein paar der Männer grinsten bei diesen Worten, verkniffen sich aber das Lachen; die Frage der Loyalität war immer noch ein wunder Punkt, den keiner unnötig ansprach.

Lillingtons Griff um Jamies Handgelenk lockerte sich, doch er ließ ihn noch nicht los, auch wenn er Jamies Worte mit einem Kopfnicken zur Kenntnis nahm.

»Schön und gut. Aber woher sollen wir wissen, dass Ihr nicht vorhabt, uns im Kampf in den Rücken zu fallen. Denn Ihr seid doch Highlander, oder nicht? Und Eure Männer?«

»Ich bin Highlander«, sagte Jamie mit trostloser Stimme. Er blickte noch einmal zum anderen Ufer, wo hier und da ein Stück Tartan im Nebel zu sehen war, und wieder zurück. Die Rufe hallten im Nebel wider. »Und meine Kinder sind Amerikaner.«

Er entzog Lillington seine Hand, hob sein Gewehr und stellte es auf den Kolben. »Und Ihr könnt Euch gern hinter mich stellen und mir Euer Schwert ins Herz stoßen, wenn ich danebenschieße.«

Mit diesen Worten kehrte er Lillington den Rücken zu und lud mit großer Präzision sein Gewehr.

Eine Stimme brüllte durch den Nebel, und hundert andere Kehlen wiederholten ihren Ruf auf Gälisch. »UNSER SCHWERT FÜR KÖNIG GEORGE

Die letzte Highlandattacke hatte begonnen.

Sie kamen etwa dreißig Meter von der Brücke entfernt mit Geheul aus dem Nebel gestürzt, und sein Herz zuckte in seiner Brust zusammen. Eine Sekunde – nur eine Sekunde – hatte er das Gefühl, mit ihnen zu rennen, und der Wind der Bewegung verfing sich knatternd in seinem Hemd, das ihm kalt am Körper hing. Doch er stand stocksteif da, Murtagh als zynischen Zuschauer an seiner Seite. Roger Mac hustete, und Jamie hob das Gewehr an seine Schulter und wartete.

»Feuer!« Die Salve traf sie, kurz bevor sie die demontierte Brücke erreichten; ein halbes Dutzend fiel auf der Straße, doch die anderen liefen weiter. Dann gaben die Kanonen auf dem Hügel Feuer, erst die eine, dann die andere, und die Erschütterungen fühlten sich an wie ein Stoß gegen seinen Rücken.

Er hatte mit der Salve geschossen, aber über ihre Köpfe hinweggezielt. Jetzt schwang er sich das Gewehr von der Schulter und zog den Ladestock. Auf beiden Seiten erschollen Schreie; das Kreischen der Verwundeten und das kraftvollere Kampfgebrüll.

»A rìgh! A rìgh!« Für den König! Für den König!

McLeod hatte die Brücke erreicht; er war getroffen, er hatte Blut an seinem Rock, doch er schwang Schwert und Tartsche und rannte auf die Brücke. Um sich zu stützen, stieß er sein Schwert in das Holz.

Die Kanonen sprachen erneut, zielten aber zu hoch; die meisten der Highlander waren ans Bachufer geschwärmt – einige waren im Wasser und hangelten sich an den Brückenpfosten hinüber. Andere liefen rutschend über die Längsbalken und setzten die Schwerter ein wie McLeod, um das Gleichgewicht zu behalten.

»Feuer!« Er feuerte, und der Pulverdampf vermischte sich mit dem Nebel. Die Kanonen waren neu eingerichtet, sie feuerten, eins, zwei, und er spürte die Wucht der Detonationen, fühlte sich, als seien die Kugeln durch ihn hindurchgegangen. Die meisten der Männer auf der Brücke waren jetzt im Wasser, andere hatten sich flach auf die Längsbalken gelegt und versuchten, hinüberzurobben, nur um dann in Schussweite der Musketen zu geraten, die die Männer hinter dem Erdwall abfeuerten.

Er lud und feuerte.

Da ist er ja, sagte eine leidenschaftslose Stimme; er hatte keine Ahnung, ob es seine eigene war oder Murtaghs.

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