Читаем Outlander - Ein Hauch von Schnee und Asche: Roman (Die Outlander-Saga 6) (German Edition) полностью

Ohne Zögern, wenn auch mit leichten Schwierigkeiten – er trug den Ring schon lange, und er war ein wenig in die Haut seines Fingers eingesunken – drehte er ihn los und legte ihn Jamie in die Hand.

Fraser zog erstaunt die Augenbrauen hoch.

»Den? Bist du sich–«

»Nimm ihn.« Jetzt streckte er die Hand aus und schloss Jamies Finger um den Ring. Die Berührung war flüchtig, doch seine Hand kribbelte, und er schloss sie zur Faust, um sich das Gefühl zu bewahren.

»Danke«, sagte Jamie noch einmal leise.

»Es ist – mir wirklich ein großes Vergnügen.« Das Zusammentreffen unten auf dem Gehsteig war in der Auflösung begriffen – Brianna verabschiedete sich gerade, das Baby auf dem Arm; ihr Mann und ihr Sohn waren schon ein Stück weitergegangen. William verneigte sich, der Umriss seines kastanienfarbenen Kopfes ein solch perfektes Spiegelbild des roten –

Ganz plötzlich konnte Lord John es nicht ertragen zu sehen, wie sie sich trennten. Auch das hätte er sich gern bewahrt – den Anblick der beiden zusammen. Er schloss die Augen, stützte die Hände auf die Fensterbank und fühlte einen Lufthauch in seinem Gesicht. Etwas berührte ihn ganz kurz an der Schulter, und er spürte neben sich eine Bewegung in der Luft.

Als er die Augen wieder öffnete, waren sie alle drei fort.




Kapitel 119

Muss i denn …


September 1776

Roger verlegte gerade den Rest der Wasserleitung, als Aidan und Jemmy so plötzlich wie zwei Schachtelteufel an seiner Seite auftauchten.

»Papa, Papa, Bobby ist hier!«

»Was, Bobby Higgins?« Roger richtete sich auf und spürte dabei, wie seine Rückenmuskeln protestierten. Er blickte zum Haupthaus, sah aber keine Spur von einem Pferd. »Wo ist er denn?«

»Er ist zum Friedhof gegangen«, sagte Aidan mit bedeutsamer Miene. »Meint Ihr, er sucht das Gespenst?«

»Das bezweifle ich«, antwortete Roger ruhig. »Welches Gespenst denn?«

»Malva Christie«, sagte Aidan prompt. »Sie geht um. Das sagen doch alle.« Er sprach ganz tapfer, schlug aber die Arme um sich selbst. Jemmy, der diese Neuigkeit eindeutig zum ersten Mal hörte, riss die Augen auf.

»Warum geht sie denn um? Wohin will sie denn?«

»Weil sie errrmorrrdet worden ist, Dummkopf«, erklärte Aidan dramatisch. »Ermordete gehen immer als Geister um. Sie suchen ihren Mörder.«

»Unsinn«, sagte Roger bestimmt, als er Jemmys beklommenes Gesicht sah. Jem hatte natürlich gewusst, dass Malva Christie tot war; er war genau wie alle anderen Kinder aus Fraser’s Ridge bei ihrer Beerdigung gewesen. Doch er und Brianna hatten dem Jungen einfach nur erzählt, dass Malva gestorben war, nicht, dass sie ermordet worden war.

Nun ja, dachte Roger grimmig, man braucht gar nicht zu hoffen, so etwas geheim halten zu können. Er hoffte allerdings, dass Jem keine Alpträume bekommen würde.

»Malva geht nicht um, und sie sucht auch niemanden«, sagte er und legte so viel Überzeugung in seine Stimme, wie er zuwege brachte. »Ihre Seele ist bei Jesus im Himmel, wo sie glücklich ist und ihren Frieden hat, und ihr Körper … Nun ja, wenn jemand stirbt, braucht er seinen Körper nicht mehr, also begraben wir ihn, und er bleibt schön in seinem Grab bis zum Jüngsten Tag.«

Aidan sah alles andere als überzeugt aus.

»Joey McLaughlin hat sie Freitag vor zwei Wochen gesehen«, behauptete er und wackelte auf den Zehen auf und ab. »Sie ist ganz in Schwarz durch den Wald gerannt, sagt er – und hat schaurig geheult.«

Jemmy sah allmählich wirklich verstört aus. Roger legte den Spaten hin und nahm ihn in den Arm.

»Joey McLaughlin hatte vermutlich zu viel getrunken«, sagte er. Beide Jungen wussten sehr gut, was es heißt, betrunken zu sein. »Wenn jemand heulend durch den Wald gerannt ist, hat er wahrscheinlich Rollo gesehen. Kommt jetzt mit, wir suchen Bobby, und dann könnt ihr euch Malvas Grab selbst ansehen.«

Er hielt Aidan die Hand hin, die der Junge mit Freuden ergriff, um dann den ganzen Weg bergauf zu plappern wie eine Elster.

Was würde Aidan tun, wenn er ging?, fragte er sich. Die Vorstellung, dass sie gehen würden, zuerst so abrupt, dass sie ihm völlig unwirklich erschienen war, begann jetzt, ihm mit jedem Tag mehr ins Bewusstsein zu sickern. Während er seine Arbeit verrichtete, die Gräben für Briannas Wasserleitungen aushob, Heu schleppte und Holz hackte, versuchte er zu denken – nicht mehr lange. Und doch schien es unmöglich zu sein, dass er eines Tages nicht mehr in Fraser’s Ridge sein würde, nicht die Tür aufdrücken und Brianna bei einem höllischen Experiment am Küchentisch vorfinden würde, während ihr Jem und Aidan wild um die Füße brummten.

Перейти на страницу:

Похожие книги

Берег скелетов
Берег скелетов

Сокровища легендарного пиратского капитана…Долгое время считалось, что ключ к их местонахождению он оставил на одном из двух старинных глобусов, за которыми охотились бандиты и авантюристы едва ли не всего мира.Но теперь оказалось, что глобус — всего лишь первый из ключей.Где остальные? Что они собой представляют?Таинственный американский генерал, индийский бандит, испанские и канадские мафиози — все они уверены: к тайне причастна наследница графа Мирославского Катя, геолог с Дальнего Востока. Вопрос только в том, что девушку, которую они считают беззащитной, охраняет едва ли не самый опасный человек в мире — потомок японских ниндзя Исао…

Борис Николаевич Бабкин , Борис Николаевич Бабкин , Джек Дю Брюл , Дженкинс Джеффри , Джеффри Дженкинс , Клайв Касслер

Приключения / Приключения / Морские приключения / Проза / Военная проза / Прочие приключения