Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

»Oh, aye.« Jamie zog die Oberlippe über die Zähne und schabte vorsichtig unter seiner Nase entlang. »Am Anfang, als Gott die Menschen erschuf, war Adams Kinn genauso unbehaart wie Evas. Und ihre Körper beide so glatt wie ein neugeborenes Kind«, fügte er hinzu, als er den Blick des kleinen Jamie zu Rabbies Schritt huschen sah. Rabbie war zwar noch bartlos, doch der schwache dunkle Flaum auf seiner Oberlippe kündete auch von frischem Wachstum an anderer Stelle.

»Aber als der Engel mit dem Flammenschwert sie aus Eden vertrieben hat, hatten sie die Pforte des Gartens kaum passiert, als auf Adams Kinn das Haar zu sprießen und zu jucken begann, und seitdem ist der Mann dazu verflucht, sich zu rasieren.« Mit einem letzten Schnörkel vollendete er sein eigenes Kinn und verbeugte sich theatralisch vor seinem Publikum.

»Aber was ist mit dem anderen Haar?«, wollte Rabbie wissen. »Da rasiert man sich doch auch nicht!« Der kleine Jamie kicherte bei diesem Gedanken und wurde wieder rot.

»Und das ist auch verdammt gut so«, stellte sein älterer Namensvetter fest. »Man bräuchte eine teuflisch ruhige Hand dazu. Dafür aber keinen Spiegel«, fügte er unter allgemeinem Gekicher hinzu.

»Was ist denn mit den Damen?«, sagte Fergus. Bei dem Wort »Damen« kiekste er wie ein quakender Ochsenfrosch, so dass die beiden anderen noch heftiger lachten. »Auch les filles haben dort natürlich Haare, aber sie rasieren sie nicht ab – zumindest normalerweise nicht«, fügte er hinzu und dachte dabei eindeutig an einige der Dinge, die er in seiner Kindheit im Bordell gesehen hatte.

Jamie hörte die Schritte seiner Schwester durch den Flur kommen.

»Oh, nun ja, das ist kein Fluch«, verkündete er seinen gebannten Zuhörern, während er die Schüssel nahm und den Inhalt zielsicher zum offenen Fenster hinausschüttete. »Das hat Gott dem Mann als Trost geschenkt. Sollte euch je das Privileg zuteilwerden, eine Frau so zu sehen, wie Gott sie schuf, meine Herren«, sagte er und senkte vertraulich die Stimme, nachdem er einen Blick zur Tür geworfen hatte, »werdet ihr feststellen, dass das Haar dort in Form eines Pfeils wächst – es zeigt nämlich den Weg, damit der arme unwissende Mann sicher nach Hause finden kann.«

Er wandte sich mit einer ausladenden Geste von dem Kichern und Prusten in seinem Rücken ab, und plötzlich überkam ihn Scham, da er seine Schwester im langsamen Watschelgang der fortgeschrittenen Schwangerschaft durch den Flur kommen sah. Sie hielt das Tablett mit seinem Abendessen auf der Oberseite ihres Kugelbauchs. Wie hatte er sie nur so entwürdigen können, um eines groben Scherzes und eines Augenblicks der Kameradschaft mit den Jungen willen?

»Seid still!«, fuhr er die Jungen an, die abrupt aufhörten zu kichern und ihn verwundert ansahen. Er hastete auf Jenny zu, um ihr das Tablett abzunehmen, und stellte es auf den Tisch.

Diesmal enthielt die Pastete Ziegenfleisch und Schinkenspeck, und er sah, wie sich Fergus’ Adamsapfel bei ihrem Duft in seinem schmalen Hals auf und ab bewegte. Er wusste, dass sie das beste Essen für ihn aufbewahrten; dazu bedurfte es kaum eines Blickes in die verhärmten Gesichter am Tisch. Wenn er kam, brachte er immer mit, was er an Fleisch auftreiben konnte, in der Schlinge gefangene Kaninchen oder Moorhühner, manchmal ein Regenpfeifergelege – doch es war nie genug für ein Haus, dessen Gastfreundschaft nicht nur die Familie und die Dienstboten versorgen musste, sondern auch die Familie des ermordeten Murray und Kirby. Zumindest bis zum Frühjahr mussten die Witwen und Kinder seiner Pächter hier ausharren, und er musste sein Bestes tun, um sie satt zu bekommen.

»Setz dich zu mir«, sagte er zu Jenny. Er nahm ihren Arm und führte sie sanft zu einem Platz auf der Bank neben ihm. Ihre Miene war zwar überrascht – sie war es gewohnt, ihn zu bedienen, wenn er kam –, doch sie setzte sich bereitwillig hin. Es war spät, und sie war müde; er konnte die dunklen Schatten unter ihren Augen sehen.

Mit großer Entschlossenheit schnitt er ein großes Stück von der Pastete ab und stellte ihr den Teller hin.

»Aber das ist alles für dich!«, protestierte Jenny. »Ich habe doch schon gegessen.«

»Nicht genug«, sagte er. »Du brauchst mehr – für das Baby«, fügte er hinzu, weil ihm dieser Gedanke kam. Wenn sie schon nicht für sich selber aß, dann wenigstens für das Kind. Sie zögerte noch einen Moment, doch dann lächelte sie ihn an, nahm ihren Löffel und begann zu essen.

Jetzt war November, und die Kälte drang ihm wie ein Schlag durch das dünne Hemd und die Kniehose. Er bemerkte es kaum, so sehr war er auf seine Spurensuche konzentriert. Es war bewölkt, doch es waren nur dünne Schäfchenwolken, durch die der Vollmond reichlich Licht spendete.

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