Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

»Sie hat schon zweimal ohne Probleme geworfen, aber du bist die Ärztin. Aye, wenn es dir Spaß macht, bitte schön. Sieh nur zu, dass du nicht zu lange brauchst; dieser Pfaffe hat gesagt, er kommt um vier.«

Ich gab vor, die verwunderte Frau zu untersuchen, bis Geilies wallende Gewänder im Durchgang verschwunden waren.

»Hört zu«, sagte ich. »Ich suche einen weißen Jungen namens Ian; ich bin seine Tante. Wisst Ihr, wo er sein könnte?«

Das Mädchen – sie konnte nicht älter als siebzehn oder achtzehn sein – schien zu erschrecken. Sie blinzelte und warf einen hastigen Blick auf eine der älteren Frauen, die ihre Arbeit niedergelegt hatte und durch die Küche gekommen war, um nachzusehen, was hier vor sich ging.

»Nein, Ma’am«, sagte die ältere Frau und schüttelte den Kopf. »Keine weißen Jungen hier. Nicht einer.«

»Nein, Ma’am«, wiederholte das Mädchen gehorsam. »Wir wissen nichts von Eurem Jungen.« Aber das sagte sie erst jetzt, und ihr Blick wich dem meinen aus.

Die ältere Frau hatte jetzt Verstärkung von den beiden anderen Küchenmägden bekommen, die ebenfalls zu uns getreten waren. Ich war von einer undurchdringlichen Wand höflicher Ignoranz umgeben, und es war mir nicht möglich, sie zu durchbrechen. Gleichzeitig war ich mir einer Strömung zwischen den Frauen bewusst – einer heimlichen Warnung, einer Mahnung zu Wachsamkeit und Geheimhaltung. Möglich, dass es nur die selbstverständliche Reaktion auf das plötzliche Auftauchen einer weißen Fremden in ihrer Mitte war – es konnte aber auch mehr dahinterstecken.

Ich konnte mich nicht länger aufhalten; am Ende würde Geilie zurückkommen, um mich zu suchen. Ich wühlte hastig in meiner Tasche und zog einen Silberflorin hervor, den ich dem Mädchen in die Hand drückte.

»Falls Ihr Ian sehen solltet, sagt ihm, sein Onkel ist hier, um ihn zu finden.« Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte ich mich ab und eilte aus der Küche.

Auf meinem Weg durch den Durchgang warf ich einen Blick auf die Zuckermühle. Die Presse stand verlassen da; die Ochsen grasten friedlich im hohen Gras am Rand der Lichtung. Keine Spur von Jamie oder dem Aufseher; war er ins Haus zurückgekehrt?

Ich trat durch die Glastür in den Salon und erstarrte. Geilie saß in ihrem Korbsessel, Jamies Rock über dem Arm und die Fotos von Brianna auf dem Schoß ausgebreitet. Sie hörte meine Schritte, blickte auf und zog mit einem schneidenden Lächeln die Augenbraue hoch.

»Was für ein hübsches Mädchen. Wie heißt sie denn?«

»Brianna.« Meine Lippen waren steif. Ich ging langsam auf sie zu und kämpfte gegen das Bedürfnis an, ihr die Bilder aus den Händen zu reißen und davonzulaufen.

»Sieht ihrem Vater ziemlich ähnlich, findest du nicht? Ich dachte doch, dass sie mir bekannt vorkam, die rothaarige junge Frau, die ich in dieser Nacht auf dem Craigh na Dun gesehen habe. Er ist doch ihr Vater, oder?« Sie wies mit dem Kopf auf die Tür, durch die Jamie verschwunden war.

»Ja. Gib sie her.« Es war zu spät; sie hatte die Bilder ja schon gesehen. Dennoch konnte ich den Anblick ihrer dicken Finger auf Briannas Gesicht nicht ertragen.

Ihr Mund zuckte, als hätte sie sich gern geweigert, doch sie schob die Bilder ordentlich zusammen und reichte sie mir ohne Widerrede. Ich hielt sie mir einen Moment an die Brust, weil ich nicht wusste, wohin damit, dann schob ich sie in meine Rocktasche.

»Setz dich, Claire. Der Kaffee ist da.« Sie wies auf den kleinen Tisch und den Stuhl, der danebenstand. Ihr Blick folgte mir dorthin, und ich sah die Kalkulation darin glitzern.

Sie winkte mir, zwei Tassen Kaffee einzuschenken, und nahm die ihre wortlos entgegen. Wir nippten einige Augenblicke schweigend vor uns hin. Die Tasse zitterte so sehr in meiner Hand, dass mir heiße Flüssigkeit über das Handgelenk lief. Ich stellte sie hin und wischte mir die Hand am Rock ab, während ich mich im Hinterkopf dumpf fragte, warum ich eigentlich Angst hatte.

»Zwei Mal«, sagte sie plötzlich. Sie sah mich beinahe ehrfürchtig an. »Grundgütiger, du bist zwei Mal hindurchgegangen! Oder nein – drei Mal, sonst wärst du jetzt nicht hier.« Sie schüttelte staunend den Kopf, ohne die leuchtenden grünen Augen von meinem Gesicht abzuwenden.

»Wie?«, fragte sie. »Wie ist es dir gelungen, es so oft zu tun und zu überleben?«

»Ich weiß es nicht.« Ungläubige Skepsis blickte mir entgegen, und ich reagierte, als würde ich angegriffen. »Wirklich nicht! Ich … bin einfach gegangen.«

»War es denn bei dir nicht auch so?« Die grünen Augen hatten sich vor Konzentration zu Schlitzen verengt. »Wie war es in der Passage? Hast du das Grauen nicht gespürt? Und den Lärm, der geeignet war, einem den Schädel spalten und das Gehirn zerfließen zu lassen?«

»Doch, so ist es gewesen.« Ich wollte nicht darüber reden; wollte lieber gar nicht an die Zeitpassage denken. Ich hatte es bewusst verdrängt, das Todesdröhnen, den Zerfall und das Chaos, das mich zu sich rief.

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