Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

»Hast du Blut zu deinem Schutz benutzt oder Steine? Blut würde ich dir eigentlich nicht zutrauen – aber vielleicht liege ich auch falsch. Denn du bist auf jeden Fall stärker, als ich dachte, wenn du es dreimal überleben konntest.«

»Blut?« Ich schüttelte verwirrt den Kopf. »Nein. Nichts. Ich sage dir doch … ich bin einfach gegangen. Das ist alles.« Dann erinnerte ich mich an die Nacht im Jahr 1968; an das Feuer auf dem Hügel Craigh na Dun und die gekrümmte, verkohlte Gestalt im Herzen dieses Feuers. »Greg Edgars«, sagte ich. Der Name ihres ersten Ehemanns. »Du hast ihn nicht einfach umgebracht, weil er dir auf die Schliche gekommen ist und versucht hat, dich aufzuhalten, oder? Er war …«

»Das Blut, aye.« Sie beobachtete mich konzentriert. »Ich hätte nie gedacht, dass es ohne Blut überhaupt möglich ist – zu reisen.« Sie klang schwach erstaunt. »Die Altvorderen – sie haben immer Blut benutzt. Blut und Feuer. Sie haben große Weidenkäfige gebaut, ihre Gefangenen hineingesteckt und sie in den Kreisen in Brand gesetzt. Ich dachte, das wäre die Methode gewesen, mit der sie die Passage geöffnet haben.«

Meine Hände und meine Lippen fühlten sich kalt an, und ich griff nach der Tasse, um sie mir zu wärmen. Wo in Gottes Namen war Jamie?

»Und Steine hast du auch nicht benutzt?«

Ich schüttelte den Kopf. »Was denn für Steine?«

Sie sah mich einen Moment an, während sie mit sich haderte, ob sie es mir erzählen sollte. Ihre kleine rosa Zunge fuhr ihr über die Lippen, dann fällte sie ihren Entschluss, und sie nickte. Mit einem kleinen Ächzlaut hievte sie sich aus dem Sessel, um zu dem gewaltigen Kamin am anderen Ende des Zimmers zu gehen, und winkte mir, ihr zu folgen.

Sie kniete sich hin, erstaunlich mühelos für einen Menschen von ihrer Körperfülle, und drückte auf einen grünlichen Stein, der in etwa dreißig Zentimetern Höhe in das Kaminsims eingelassen war. Er bewegte sich, es klickte leise, und eine der Kaminplatten glitt aus ihrem Mörtelbett.

»Ein Federmechanismus«, erklärte Geilie, während sie die Platte vorsichtig heraushob und sie beiseitestellte. »Ein Däne aus St. Croix namens Leiven hat ihn für mich konstruiert.«

Sie griff in die Höhlung, die sich darunter auftat, und zog eine Holzschatulle von etwa dreißig Zentimetern Länge hervor. Das glatte Holz war mit hellbraunen Flecken übersät, und es war aufgequollen und rissig, als hätte es in Salzwasser gelegen. Ich biss mir fest auf die Unterlippe und hoffte, dass mein Gesicht mich nicht verriet. Falls ich doch noch Zweifel daran gehegt hatte, dass Ian hier war, so waren sie jetzt verflogen – denn wenn ich mich nicht völlig irrte, hatte ich hier den Seehundschatz vor mir. Glücklicherweise hielt Geilie den Blick nicht auf mich gerichtet, sondern auf die Schatulle.

»Das mit den Steinen hat mir ein Hindu aus Kalkutta erzählt«, erklärte sie. »Er ist zu mir gekommen, weil er Stechäpfel kaufen wollte, und er hat mir erzählt, wie man Arzneien aus Edelsteinen herstellt.«

Ich blickte mich nach Jamie um, doch er war nirgendwo zu sehen. Wo zum Teufel steckte er nur? Hatte er Ian etwa irgendwo auf der Plantage gefunden?

»Es gibt einen Apotheker in London, der pulverisierte Steine verkauft«, sagte sie, während sie stirnrunzelnd versuchte, den Deckel der Schatulle aufzuschieben. »Aber sie sind meistens nicht von guter Qualität, und ihr Bhasma wirkt nicht besonders. Am besten nimmt man mindestens einen Stein der zweitbesten Kategorie – einen sogenannten Naginastein. Das ist ein nicht zu kleiner, angeschliffener Stein. Steine der ersten Kategorie haben einen Facettenschliff und sind makellos, aber die meisten Leute können es sich nicht leisten, einen solchen Stein zu verbrennen. Die Asche des Steins ist das Bhasma«, erklärte sie, und jetzt sah sie mich an. »Sie ist es, die in der Medizin Verwendung findet. Hier, bekommst du das verdammte Ding auf? Es ist im Wasser ruiniert worden, und das Verschlussteil quillt bei feuchtem Wetter auf – also um diese Jahreszeit so gut wie immer«, fügte sie hinzu und verzog das Gesicht angesichts der Wolken, die sich weit unter uns über der Bucht heranwälzten.

Sie drückte mir die Schatulle in die Hände und erhob sich schwerfällig. Dabei ächzte sie vor Anstrengung.

Ich sah, dass es eine chinesische Geheimschatulle war, und zwar eigentlich keine besonders komplizierte, mit einem einfachen Schiebedeckel. Das Problem war, dass dieser Deckel aufgequollen war und in den Schlitzen der Seitenteile feststeckte.

»Es bringt Unglück, wenn man sie zerbricht«, stellte Geilie fest, während sie meine Bemühungen beobachtete. »Sonst würde ich sie einfach zerschlagen. Hier, vielleicht hilft das.« Sie zog ein kleines Perlmutt-Taschenmesser aus den Tiefen ihres Gewandes und reichte es mir, dann ging sie zur Fensterbank und läutete ein anderes Silberglöckchen.

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