Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

Er stand still und betrachtete mich einen Moment lang genau. Dann spannte sich sein Mund an, und er nickte widerstrebend.

»Tatsächlich. Dann habt Ihr ja vermutlich auch eine Vorstellung davon, wohin sich die Hausherrin begeben hat und wann sie vorhat zurückzukehren.«

Mir schwante zwar allmählich beunruhigend, wohin sich Geillis Abernathy begeben haben könnte – mit dem Wann verhielt es sich etwas weniger konkret –, doch Reverend Campbell schien nicht der Mensch zu sein, dem ich davon erzählen konnte.

»Nein, ich fürchte nicht«, sagte ich. »Ich … äh … ich bin seit gestern auf der Nachbarplantage zu Besuch gewesen und bin gerade erst zurückgekehrt.«

Wieder sah mich der Reverend scharf an, doch ich trug tatsächlich Reitkleidung – ich besaß nichts anderes außer dem violetten Ballkleid und zwei Kleidern aus Waschmusselin –, und so kam ich mit meiner Geschichte durch.

»Ich verstehe«, sagte er. »Mmpfm. Nun denn.« Er trat unruhig auf der Stelle, und seine knochigen Hände ballten sich zu Fäusten und öffneten sich wieder, als wüsste er nicht recht, wo er sie lassen sollte.

»Lasst Euch von mir nicht stören«, sagte ich mit einem freundlichen Lächeln und einem Kopfnicken in Richtung des Schreibtischs. »Ihr habt gewiss Wichtiges zu tun.«

Wieder spitzte er die Lippen auf diese widerliche Art, die ihn an eine Eule erinnern ließ, die eine saftige Maus betrachtet. »Die Arbeit ist bereits vollendet. Ich war nur noch dabei, Kopien einiger Dokumente anzufertigen, um die mich Mrs. Abernathy gebeten hat.«

»Wie interessant«, sagte ich mechanisch und dachte, dass ich ihm nach kurzer Plauderei vermutlich entwischen konnte, indem ich vorgab, mich in mein theoretisches Zimmer zurückzuziehen – die Zimmer im Parterre führten alle auf die Veranda hinaus, und es würde ein Leichtes sein, in die Nacht hinauszuschlüpfen, um Jamie zu suchen.

»Vielleicht teilt Ihr ja das Interesse, das unsere Gastgeberin – genau wie ich – für die schottische Geschichte und ihre Erforschung hegt?« Sein Blick hatte sich geschärft, und mit sinkendem Herzen erkannte ich in seinen Augen den fanatischen Glanz des leidenschaftlichen Forschers. Ich kannte ihn gut.

»Nun, es ist sicher sehr interessant«, sagte ich und bewegte mich vorsichtig auf die Tür zu, »aber ich muss sagen, ich weiß wirklich nicht viel über …« Mir fiel das obere Blatt seines Dokumentenstapels ins Auge, und ich erstarrte.

Es war ein Stammbaum. Ich hatte so etwas schon oft gesehen, als ich noch mit Frank zusammenlebte, aber diesen Stammbaum erkannte ich. Es war eine Ahnentafel der Familie Fraser – das verflixte Ding war sogar »Fraser von Lovat« überschrieben –, die, soweit ich sehen konnte, irgendwo im fünfzehnten Jahrhundert begann und bis in die Gegenwart reichte. Ich konnte Simon sehen, den jakobitischen Adeligen, der aufgrund seiner Rolle bei Charles Stuarts Rebellion hingerichtet worden war, und seine Nachkommen, deren Namen ich erkannte. Und unten in einer Ecke stand mit einer Fußnote, die ihn als unehelich kennzeichnete, Brian Fraser – Jamies Vater. Und darunter in präziser schwarzer Handschrift James A. Fraser.

Ich spürte, wie es mir kalt über den Rücken lief. Der Reverend hatte meine Reaktion bemerkt und beobachtete mich mit einer Art trockener Belustigung.

»Ja, es ist interessant, dass es ausgerechnet die Frasers sind, nicht wahr?«

»Dass … was ausgerechnet die Frasers sind?«, fragte ich und bewegte mich unwillkürlich langsam auf den Schreibtisch zu.

»Der Gegenstand der Prophezeiung natürlich«, sagte er mit etwas überraschter Miene. »Wisst Ihr etwa nichts davon? Aber vielleicht, da Euer Ehemann ein illegitimer Nachkomme ist …«

»Ich weiß nichts davon, nein.«

»Ah.« Der Reverend begann, die Situation zu genießen, und nutzte die Gelegenheit, mich zu belehren. »Ich dachte, Mrs. Abernathy hätte sie Euch gegenüber vielleicht erwähnt; schließlich war sie so sehr an diesem Thema interessiert, dass sie mir diesbezüglich nach Edinburgh geschrieben hat.« Er blätterte den Stapel durch und zog ein Blatt heraus, das auf Gälisch verfasst zu sein schien.

»Dies ist der Originaltext der Prophezeiung«, sagte er und hielt mir Beweisstück A unter die Nase. »Sie stammt vom Brahan-Seher; Ihr habt gewiss von ihm gehört?« Es lag zwar wenig Hoffnung in seinem Ton, doch ich hatte tatsächlich vom Brahan-Seher gehört, einem Propheten aus dem sechzehnten Jahrhundert, der eine Art schottischer Nostradamus war.

»Das habe ich. Eine Prophezeiung, die die Frasers betrifft?«

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