Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

Sie hatten den Wanderer in den Lime Tree gebracht, ein Wirtshaus, das diesen Namen trug, weil viele Jahre lang eine große Linde in seinem Innenhof gestanden hatte; der einzige nennenswerte Baum im Umkreis von dreißig Meilen. Jetzt war nur noch ein breiter Stumpf davon übrig – wie so vieles andere war auch der Baum in der Folge von Culloden vernichtet worden, von Cumberlands Soldaten als Brennholz verheizt –, doch der Name war geblieben.

An der Tür blieb Grey stehen und wandte sich Fraser zu.

»Ihr denkt doch an die Bedingungen unserer Abmachung?«

»Ich denke daran«, antwortete Fraser knapp und strich an ihm vorbei.

Als Gegenleistung für die Entfernung der Eisen hatte Grey drei Dinge verlangt: erstens, dass Fraser auf dem Weg zum Dorf oder auf dem Rückweg keinen Fluchtversuch unternehmen würde. Zweitens würde ihm Fraser vollständig und wahrheitsgemäß berichten, was der Wanderer sagte. Und drittens würde ihm Fraser sein Ehrenwort geben, dass er mit niemandem außer Grey über das Gehörte sprechen würde.

Im Haus erklang gälisches Gemurmel; ein Laut der Überraschung, als der Wirt Fraser erblickte, und Respekt beim Anblick des Rotrocks hinter ihm. Die Wirtin stand auf der Treppe, und die Kerze in ihrer Hand ließ ringsum die Schatten tanzen.

Erschrocken legte Grey dem Wirt eine Hand auf den Arm.

»Wer ist das?« Auf der Treppe war noch jemand, eine Erscheinung, ganz in Schwarz.

»Das ist der Priester«, sagte Fraser neben ihm leise. »Dann liegt der Mann also im Sterben.«

Grey holte tief Luft und versuchte, die Fassung zu behalten.

»Dann haben wir keine Zeit zu verlieren«, sagte er entschlossen und setzte seinen Fuß auf die Treppe. »Gehen wir.«

Der Mann starb kurz vor dem Morgengrauen; Fraser hielt ihm die eine Hand, der Priester die andere. Während sich der Priester dann über das Bett beugte, um unter gälischem und lateinischem Gemurmel Papistenzeichen über dem Körper zu machen, setzte sich Fraser auf seinem Schemel zurück, die Augen geschlossen, die schmale, zerbrechliche Hand noch in der seinen.

Der kräftige Schotte hatte die ganze Nacht an der Seite des Mannes gesessen, ihm zugehört, ihm Mut zugesprochen, ihn getröstet. Grey hatte an der Tür gestanden, weil er den Mann nicht durch den Anblick seiner Uniform erschrecken wollte. Frasers Sanftheit überraschte ihn nicht nur, sondern berührte ihn auch auf seltsame Weise.

Jetzt legte Fraser die dünne, verwitterte Hand sanft auf die reglose Brust und vollführte dasselbe Zeichen wie der Priester, indem er nacheinander Stirn, Herz und beide Schultern im Zeichen des Kreuzes berührte. Er öffnete die Augen und erhob sich, so dass sein Kopf um ein Haar die niedrigen Deckenbalken berührt hätte. Er nickte Grey kurz zu und ging dann vor ihm die schmale Treppe hinunter.

»Hier hinein.« Grey wies zur Tür des Schankraums, der zu dieser Stunde leer war. Eine Magd mit verschlafenen Augen machte Feuer und brachte ihnen Brot und Ale, dann ging sie hinaus und ließ sie allein.

Er wartete, bis Fraser etwas zu sich genommen hatte, ehe er fragte.

»Nun, Mr. Fraser?«

Der Schotte stellte seinen Zinnbecher nieder und wischte sich mit der Hand über den Mund. Da er ohnehin einen Bart trug und das lange Haar ordentlich geflochten hatte, sah er auch nach der langen Nachtwache nicht mitgenommen aus, auch wenn er dunkle Ränder unter den Augen hatte.

»Also schön«, sagte er. »Großen Sinn ergibt es nicht, Major«, fügte er warnend hinzu, »aber das ist alles, was er gesagt hat.« Und er erzählte alles sorgfältig, hielt hin und wieder inne, um sich ein Wort ins Gedächtnis zu rufen, unterbrach sich dann wieder, um einen gälischen Bezug zu erklären. Grey hörte ihm mit wachsender Enttäuschung zu; Fraser hatte recht gehabt – großen Sinn ergab es nicht.

»Die weiße Hexe?«, unterbrach Grey. »Er hat von einer weißen Hexe gesprochen? Und von Seehunden?« Es schien zwar kaum weiter hergeholt zu sein als der Rest, doch sein Ton war trotzdem ungläubig.

»Aye, das hat er.«

»Erzählt es mir noch einmal«, befahl Grey. »So gut Ihr Euch erinnert. Bitte«, fügte er hinzu.

Er fühlte sich seltsam wohl in der Gesellschaft des Mannes, wie er mit einem Gefühl der Überraschung feststellte. Das lag natürlich zum Teil an schierer Erschöpfung; all seine üblichen Reaktionen und Gefühle waren nach der langen Nacht betäubt und nach der Kraftanstrengung, einem Mann allmählich beim Sterben zuzusehen.

Die ganze Nacht war Grey unwirklich vorgekommen; nicht nur dieser seltsame Abschluss, bei dem er sich im morgendlichen Dämmerlicht eines Wirtshauses auf dem Lande wiederfand, wo er mit Jamie Fraser einen Krug Ale leerte.

Fraser gehorchte. Er sprach langsam und hielt ab und zu inne, um sich zu erinnern. Abgesehen von einzelnen unterschiedlichen Wörtern war es identisch mit seinem ersten Bericht – und die Teile, die Grey selbst hatte verstehen können, waren wortgetreu übersetzt.

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